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Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Titel: Sternenfaust - 012 - Space-Surfer
Autoren: Luc Bahl
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Zeitraffers Ereignisse projiziert. Wenn sie überhaupt einmal stattgefunden haben, sind sie sicherlich vor vielen Milliarden Jahren geschehen. Vielleicht werden sie sich aber auch erst irgendwann in ferner Zukunft ereignen. Sie zeigen das Entstehen und Vergehen von Sternennebeln, Galaxien, gewaltigen Gaswolken und ihre Komprimierung hin zu Millionen von Sonnen und Planeten. Wissenschaftlich ist dieses Phänomen jedenfalls noch weitgehend unerforscht.«
    Aufmunternd nickte ihm Kkiku’h zu und verbarg sorgfältig, dass er über den Beginn von D’kohs Bericht ganz anders dachte: Viel zu kompliziert, aber egal, ich lass ihn mal reden, rausschneiden kann man immer noch …
    »Immer wieder durchbrechen alles überstrahlende Supernovae das kosmische Schauspiel, um nur Sekunden später in enorm massereichen schwarzen Löchern zu enden, die wie galaktische Staubsauger alle Materie ihrer Umgebung verschlingen und so den Tanz der Galaxien in Schwung halten.«
    Schon besser … Kkiku’h mischte das, was D’koh berichtete, aus der Perspektive verschiedener Außenkameras und fügte bereits abgespeicherte Archivaufnahmen hinzu.
    »In allen Farbspektren und allen erdenklichen Formen, Schlieren und Mustern findet so eine ständig wechselnde, gigantische Projektion aus den Tiefen der Zeit statt, die seit eh und je zu den herausragendsten Anziehungspunkten aller raumfahrenden Spezies gehört. Und das, obwohl sie keinerlei praktischen Nutzen aufweist – außer schlicht und ergreifend da zu sein und mit ihrer Schönheit die unterschiedlichsten Betrachter zu berühren. Aus diesem Grund wird diese Region der Galaxis Pictoris Wunder genannt.«
    Kkiku’h hoffte, dass D’koh nicht vergessen hatte, was sie vorher besprochen hatten. Bestimmte Themen wurden im Mantidischen Reich immer positiv dargestellt. Im nächsten Moment atmete er auf.
    »Dank der praktischen Intelligenz vieler Generationen von mantidischen Herrscherhäusern gilt Pictoris Wunder als eine der wenigen Regionen echter Neutralität im bekannten Universum. Eine klug im Hintergrund operierende Flotte stellt sicher, dass sich hier die unterschiedlichsten Völker und Wesen mit ihren Schiffen begegnen können, ohne ausgerechnet hier ihre Konflikte auszutragen. Untereinander nicht gerade wohlgesonnene Spezies wie Starr oder J’ebeem, Menschen oder Kridan treffen an diesem Ort aufeinander im unbedingten Wissen, dass jeder kriegerische Akt, jede Feindseligkeit, jeder Schusswechsel nur eines zur Folge haben würde: von allen Völkern ausgeschlossen zu werden, einschließlich des eigenen – falls man einen derartigen Bruch der Neutralität überhaupt überlebt …«
    »Sehr gut, mach direkt weiter«, forderte ihn Kkiku’h auf.
    »Dieses zwar niemals von irgendjemandem ratifizierte und schriftlich niedergelegte Neutralitätsgebot, das aber dennoch von allen Völkern in stillschweigendem Einverständnis anerkannt wird, lässt sich im Großen und Ganzen zwar überwachen und durchsetzen. Dazu dient die ständige Anwesenheit unserer starken mantidischen Kampfverbände. Im Kleinen aber, etwa während eines großen Sportereignisses, sieht das schon anders aus. In der Masse anwesender Schiffe, Gleiter und Frachter brodeln natürlich die oft nur mühsam unterdrückten Feindschaften. Zwischen und auf den verschiedenen Raumstationen voller Lebewesen, die hier dauerhaft im All schweben, kommt es immer wieder zu Konflikten. Nicht um ein Zusammentreffen der Völker zu verhindern, sondern es in friedlichen Bahnen zu kanalisieren, für dieses Ziel arbeiten hier tausende von Sicherheitsteams zusammen. Und nicht zuletzt dienen auch die verschiedenen Wettkämpfe der Universal-Space-Wave Championship dazu, Können, Fertigkeiten und Kräfte auf friedliche Weise miteinander zumessen …«
    Kkiku’h schaltete die Kamera ab und klatschte mit den Händen seiner Feinarme gegeneinander. Eine Geste, die er schon des Öfteren bei den Menschen der Solaren Welten beobachtet hatte …
     
    *
     
    Einige Zeit zuvor
     
    Tief im Innern des Mars wurde Dana Frost durch das penetrante Piepen und Vibrieren ihres Armbandkoms aus dem Schlaf gerissen.
    Mühsam öffnete sie die Augen und unterdrückte einen Fluch. Die Zeit, die das Display des Koms anzeigte, verriet ihr, dass sie gerade erst drei Stunden geschlafen hatte, es verriet ihr aber auch, dass ein ihr unbekannter Anrufer versuchte, sie zu erreichen. Und dass es sich um eine wichtige Person handeln musste oder um einen Notfall. Nur so ließ sich der
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