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Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 009 - Verschollen in der Hohlwelt
Autoren: Luc Bahl
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treten.«
    »Aber ich fürchte, wenn das so weitergeht«, sagte Lieutenant Michael Tong, der erste Offizier an Bord und der offizielle Stellvertreter von Dana Frost, »dass unsere Mission zu Ende geht, bevor wir überhaupt ins Zielgebiet kommen.«
    »Erklären Sie das näher, I.O.«, forderte Dana.
    »Ganz einfach, Ma’am. Wenn dieser Schmetzer so weitermacht, stößt ihn irgendwer irgendwann in einen Müllabsorber oder saugt mal ›aus Versehen‹ die Luft aus der Schleuse, während sich der Herr Professor ganz zufällig dort befindet, natürlich ohne Raumanzug …«
    »Danke, I.O., das reicht«, unterbrach ihn Dana, aber schon erfüllte das Gelächter der anderen den kleinen Besprechungsraum.
    »Es gibt keinen Befehl, der besagt, dass Sie Professor Schmetzer mögen sollen. Aber sollte ihm etwas zustoßen, dann können Sie Gift darauf nehmen, dass das auch auf Ihre Karriere Auswirkungen hat! Und zwar keine guten.«
    Von den Auswirkungen auf meine Karriere ganz zu schweigen. Diesen Gedanken behielt Dana allerdings für sich.
    »Professor Dr. Schmetzer«, fuhr sie stattdessen fort, »ist die führende wissenschaftliche Kapazität auf dem Gebiet der exo-terrestrischen Geologie. Und der von ihm entdeckte Planet weist tatsächlich einige außergewöhnliche Merkmale auf, die eine Vor-Ort-Exploration sinnvoll erscheinen lassen. Dummerweise befindet sich der Planet jedoch in einem Raumabschnitt, in dem es schon früher – wie Sie alle wissen – zu diplomatischen Querelen gekommen ist.«
    »J’ebeem«, sagte Tong trocken.
    »Exakt, I.O. Aus diesem Grund kann es niemand verantworten, den Professor mit einer zivilen Expedition auf seinen Planeten loszulassen. Im Gegenteil. Sie ist nur eingebettet in eine militärische Operation möglich. Mit anderen Worten, wir müssen mit dem Professor klar kommen, bis diese Mission beendet ist. So schwer das jedem von Ihnen auch fallen mag.«
     
    *
     
    Stolz und unbeirrt, so als wäre nichts geschehen, setzte die LUCCRA ihren Weg fort, beschienen vom milden Licht Rarals, der zentralen Gottheit, die ihre Welt unablässig im Blick ihres jeden Winkel der Welt erleuchtenden Auges behielt. Und Raral, ein Name, der nichts anderes bedeutete als »All-Überall«, schaute auch auf Sungur herab, der in den Wanten, die die Gashülle des gewaltigen Luftschiffs umspannten, herumkletterte.
    Vom Aufprall des Attentäters waren keine Spuren zu finden. Sorgfältig kletterte Sungur die ganze Seitenfläche des oberen Gasbehälters ab, gegen die der Angreifer gerast war. Er musste tatsächlich eher flach als frontal dagegen geprallt sein, denn nur noch einige leicht aufgeraute Flächen an der Hülle verrieten, wo der Zusammenstoß erfolgt war. Die Hülle selbst hatte alles unbeschadet überstanden.
    Sungur verstand die Sorge seines Kapitäns. Denn die Gasbehälter waren die empfindlichste Stelle eines jeden Luftschiffs. Sie waren riesig groß, sodass man noch nicht einmal besonders genau zielen musste.
    Der erforderliche Auftrieb für die Antriebsmotoren, die Passagier- und Mannschaftskabinen und die Waffen verbot ein besonders hartes und deshalb schweres Material, das vielleicht einem Beschuss eher widerstehen würde. Nur die reinen Kriegsschiffe, die ausschließlich dazu dienten, Bomben und Geschütze zu transportieren und die nur von wenigen Soldaten geführt wurden, konnten sich eine bessere Panzerung leisten, da sie ansonsten auf alles andere, insbesondere jeden Komfort, verzichteten.
    Streng genommen war natürlich auch die LUCCRA ein Kriegsschiff. Denn jedes Schiff des Mittelmacht-Imperiums gehörte dem Kaiser und wurde – wenn es nötig war – für militärische Zwecke eingesetzt. Aber außer einigen Widerstandsgruppen unter den randständigen Barbaren gab es schon seit vielen Zyklen keine größeren Probleme mehr. Der mittlere Ring des Imperiums war fest geschlossen. Alle Völker in diesem Bereich hatten sich der Einzigartigkeit des Kaisers unterworfen.
    Der Frieden schien ewig und dauerhaft zu sein, sodass es schon seit langer Zeit üblich war, die Schiffe der Flotte für den privaten Verkehr und den Handel einzusetzen.
    Sie befanden sich zwar in der Nähe der Gebiete der Randständigen, aber in dieser Region waren noch keine Rebellen auffällig geworden.
    Die LUCCRA kreuzte in sicheren Sphären. Noch nie war es vorgekommen, dass ein Selbstmordrebell eines der imperialen Schiffe im so genannten Kernland des Reiches angegriffen hatte. In anderen Grenzregionen kam so etwas gelegentlich vor,
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