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Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Titel: Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega
Autoren: Christian Schwarz
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darauf dem Ruf der »TE« nach Wega gefolgt, weil er dort größere Chancen sah, seine Qualitäten als Genetiker im Bereich Terraforming optimal auszuspielen. Nun, er hatte es anscheinend nicht bereut und Dana gönnte es ihm von ganzem Herzen.
    » ›Terraforming Enterprises‹ ist wohl ein sehr mächtiger Konzern?«, fragte sie.
    »Einer der größten auf Wega«, bestätigte Tonio. »Da fällt mir ein, dass ich kurz mal was nachschauen muss. Darf ich?«
    »Tu dir keinen Zwang an.«
    Tonio schaltete ein kleines Display an und stellte einen entsprechenden Kanal ein. »TE-TV«, erklärte er, als Zahlen und Tabellen auf dem Display erschienen, die von einer Frauenstimme kommentiert wurden, »der firmeneigene Fernsehsender von ›Terraforming Enterprises‹ . Heute sind die Wahlen zum Systemgouverneur auf Wega 5«, erklärte er einen Dana längst bekannten Vorgang, »da bringt TE-TV ständig Hochrechnungen. Hm, verdammt, dieser dämliche Kelvin Moyela von ›5frei‹ liegt leicht vorne. Ich fasse es nicht, das darf ja wohl nicht wahr sein.« Tonio verzog das Gesicht, als hätte er in einen sauren Apfel gebissen und den Wurm gleich noch mit erwischt.
    »Was hast du gegen Moyela?«, fragte Dana.
    »Wenn der gewinnt, dann gehen ›Terraforming Enterprises‹ ein gutes Dutzend lukrativer Aufträge auf Wega 5 und den beiden Monden dort flöten«, erklärte Tonio, plötzlich sichtlich erregt. »Denn Moyela und ›5frei‹ betreiben die Unabhängigkeit von Wega 5 und wollen, wenn sie’s denn schaffen, den Systemgouverneursposten zu gewinnen, künftig bevorzugt die planeteneigenen Firmen bedenken. Was völliger Quatsch ist, denn Wega 5 ist nicht in der Lage, sich unabhängig zu stellen. Keine Chance. Weder wirtschaftlich noch politisch.«
    »Tja«, nickte Dana, »ich habe davon gehört, schließlich bin ich indirekt deswegen hier. Stimmt es, dass der Systemgouverneur von 5 bisher mehr oder weniger eine Marionette der großen Firmen von 4 und sogar der Systemregierung war?«
    »Das ist doch Unsinn«, ereiferte sich Tonio. »Natürlich unterstützen viele große Firmen von Wega 4 den Wahlkampf ihres Kandidaten mit großen Summen, um später einen guten Draht zum Systemgouverneur zu haben und bei Aufträgen bedacht zu werden. Denn die kann der Systemgouverneur mit seinem Stab unabhängig vergeben. Aber sei versichert, wer immer es auch ist, er war noch nie eine Marionette von Wirtschaftsmagnaten und wird es auch nie sein. Der Systemgouverneur entscheidet immer so, wie es am besten für den fünften Planeten ist. Und da die Firmen auf Wega 4 in der Regel die bessere Ausrüstung haben und kompetenter sind, ist es nur recht und billig, dass sie die großen Aufträge bekommen. Es geht ja schlussendlich um das Wohl von Wega 5, wie gesagt. Und glaub mir, dort gibt es noch wahnsinnig viel zu tun, gerade für ›Terraforming Enterprises‹ . Moyela, dieser schwachsinnige Schwätzer, würde alles kaputt machen.«
    »Das war für deine Verhältnisse aber eine lange Rede«, spottete Dana gutmütig. Sie hatte eine andere Sicht der Dinge, aber keine Lust, mit Tonio darüber zu diskutieren. Die politische Lage im Wega-System interessierte sie nämlich nicht wirklich.
     
    *
     
    Sie schwebten auf dem Raumhafen ein und gingen zum militärischen Sicherheitsbereich, wo sich Tonio Gordon als »Captain’s Guest«, also als Gast des Kommandanten, registrieren lassen musste. Erst dann konnte er mit Dana zusammen den offiziellen Shuttle zum Weltraumbahnhof 2 besteigen. Die Weltraumbahnhöfe waren rein militärische Einrichtungen und damit Hochsicherheitsbereiche. Drei von ihnen schwebten im Orbit von Wega 4, ein vierter über Wega 5. Im Star-Corps-Slang wurden sie als »Raumschiffgaragen« bezeichnet, weil hier die rund 100 im Wega-System stationierten Star-Corps-Einheiten untergebracht waren. Gleichzeitig dienten sie als Reparaturwerften.
    Der Shuttle, der Platz für 50 Personen bot, war um diese Zeit nur mäßig besetzt. Insgesamt befanden sich neun Personen an Bord, allesamt Star-Corps-Angehörige, mit Ausnahme von Tonio Gordon natürlich. Keiner sprach ein Wort, alle genossen sie den lautlosen Flug durch die Atmosphäre, die nachfolgende Stratosphäre und den anschließenden Übertritt in den freien Weltraum in 72 Kilometern Höhe.
    Dort bot sich ein fantastischer Anblick, als sich der Shuttle in eine scharfe Kurve legte und Kurs auf den Weltraumbahnhof 2 nahm. Unter ihnen drehte sich der Planet Wega 4 weg, einer von 17, die das Zentralgestirn
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