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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02
Autoren: Douglass Sara
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Aschure ihm von der Verletzung seines Bruders berichtet hatte.
    Die Priesterin schob eine der Frauen beiseite und nahm ihren Platz ein, um Ramus Hals und Fußgelenk zu untersuchen. Besorgt sah sie dann die andere Frau an. »Ich muß ihn rasch behandeln, Fleat. Könnt Ihr mir ein paar Späne besorgen?« Die Awarin nickte und eilte sogleich davon. Barsarbe wandte sich nun an eines der Kinder, einen Knaben, der etwa vierzehn Sommer zählte. »Helm, ich brauche einen Topf frisches Wasser. Hol ihn mir bitte.« Nun sah sie ein Mädchen an, das ein Jahr jünger als Helm zu sein schien. »Skali, du bringst mir bitte meinen Korb mit den Kräutern.« Die Kinder nickten eifrig und liefen los. Die Priesterin wischte Ramu das getrocknete Blut vom Hals und betrachtete den Schnitt genauer, den Axis’ Schwertspitze an der Kehle hinterlassen hatte. Der Verletzte schien kaum noch bei Bewußtsein zu sein. Barsarbe sah seinen Bruder an: »Grindel, Ihr müßt Ramu festhalten, wenn ich ihm das Fußgelenk reinige und richte. Jetzt bitte!
    Der Mann kniete sich hinter Ramus Schultern hin. »Könnt Ihr ihn retten, Zaubererpriesterin?
    Sie lächelte ihn zuversichtlich an. »Grindel, ich werde mein Bestes tun. Wenigstens ist seine Wunde noch frisch und hatte noch keine Zeit zu eitern. Ich habe mich schon um schlimmere Verletzungen gekümmert.
    Goldfeder winkte eine junge Awarin heran. Sie trug ein ähnliches Wollhemd und eine ebensolche Lederhose wie Grindel, und ein Säugling hing in einem Tuch an ihrer Brust. Rasch trat sie zu Goldfeder und Aschure und strahlte, als sie das Mädchen in den Armen der Acharitin erkannte.
    »Schra!« rief die Awarin, und tiefe Erleichterung malte sich auf ihrem Gesicht. Die Kleine streckte sofort die Arme nach der Frau aus. »Es geht ihr gut«, versicherte Aschure der Awarin.
    Goldfeder lächelte. »Pease ist Schras Mutter und Grindel ihr Vater. Darf ich Euch einander vorstellen?« Die Awarin hob den Kopf und wirkte viel zu klein und zu zerbrechlich, um ein Kleinkind und einen Säugling halten zu können. Doch allem Anschein nach konnte sie das sehr wohl. Aschure sagte sich, daß, obwohl die awarischen Frauen viel kleiner und feingliedriger als ihre Männer erschienen, sie sich nicht über ihre wahre Stärke täuschen lassen sollte. »Pease«, erklärte Goldfeder, »dies ist Aschure, die dabei geholfen hat, daß Ramu und Eure Tochter zu Eurem Klan zurückkehren konnten. Ein langer Weg liegt hinter ihr, und sie fühlt sich ebenso erschöpft wie ich. Wir wären Euch dankbar, wenn Ihr uns irgendwo hinführtet, wo wir uns ausruhen und etwas Tee trinken könnten.
    »Aber natürlich«, entgegnete die junge Mutter entschuldigend. Sie warf einen besorgten Blick auf Grindel, der seinen Bruder gerade in eines der Zelte trug. Barsarbe und Fleat folgten ihm. »Laßt euch doch gleich hier am Feuer nieder.
    Goldfeder und Aschure ließen sich dankbar nieder. Pease setzte Schra ab und goß den beiden Frauen etwas dampfenden Tee aus dem Topf ein. Aschure lächelte erfreut, als sie einen Holzbecher erhielt, in dessen Rand ein Blattmuster geschnitzt war. Die Awarin setzte sich im Schneidersitz vor sie hin und hob den Säugling auf ihren Schoß. Schra drängte sich ganz eng an sie. Das letzte aus der Kinderschar, das keine Aufgabe übertragen bekommen hatte, hielt sich schüchtern zurück, bis Pease es heranwinkte und aufforderte, zu ihnen ans Feuer zu kommen.
    Die junge Mutter drehte sich nun anmutig zu Aschure um. »Bitte verzeiht meine Unhöflichkeit, Euch nicht gleich richtig begrüßt zu haben. Das will ich nun gern nachholen. Fühlt Euch bitte im Lager des GeistbaumKlans willkommen. Möget Ihr stets eine schattige Raststelle finden, und mögen Eure Füße allzeit auf den Pfaden des Heiligen Hains wandeln.
    Aschure wußte nicht so recht, was sie darauf entgegnen sollte. »Vielen Dank, Pease. Ich freue mich sehr, hier sein zu dürfen, und bin Euch überaus dankbar, mich so herzlich aufgenommen zu haben.
    »Ihr seid sicher recht verwirrt von meinem Volk und unserem Treiben, Aschure. Grindel ist der Häuptling des Geistbaum-Klans und Fleat seine erste Frau. Ihrer beider Kinder habt Ihr bereits kennengelernt – Helm, Skali und Hogni hier. Vor fünf Sommern erwies Grindel mir die Ehre, mich zu bitten, seine Zweitfrau zu werden. Schra und dieser Säugling hier sind unser beider Kinder. Unser Klan ist stolz darauf, daß die Zaubererpriester Ramu und Barsarbe gelegentlich mit uns reisen.
    Aschure mußte erst die Mitteilung
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