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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02
Autoren: Douglass Sara
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Menschenfrau zu verlangen, was sie hier in Awarinheim und mit einem Awarenmädchen auf dem Arm zu suchen habe.
    Aschure flößte diese kleine Frau mehr Furcht ein als der muskulöse Krieger Grindel. Dennoch hob sie den Blick und versuchte, der Awarin genauso selbstbewußt gegenüberzutreten. »Ich grüße Euch, Zaubererpriesterin Barsarbe. Ich heiße Aschure und stamme aus dem Dorf Smyrdon.«
    Wieder nickte die kleine Frau. »Goldfeder hat Euch einige Male erwähnt.
    Aschure entspannte sich ein wenig. »Ja, ich habe Goldfeder in den vergangenen Jahren mehrfach getroffen. Nun hört mich bitte an, Zaubererpriesterin«, fügte sie eindringlich hinzu, denn sie würden kaum Zeit haben, hier im Wald Höflichkeiten auszutauschen, »Schra und Ramu wurden vor einigen Tagen von den Bewohnern Smyrdons gefangengenommen. Ich konnte die beiden erst vor wenigen Stunden befreien. Doch der Axtherr, der gestern mit seiner Streitmacht in dem Dorf eintraf, ist uns gefolgt und hat uns kurz vor dem Wald gestellt. Der Zaubererpriester …
    »Ramu«, nickte Barsarbe und wartete mit betroffener Miene auf das, was die Acharitin noch zu verkünden hatte.
    »Ja, gewiß, Ramu befahl mir, das Mädchen zu nehmen und mit ihm im Wald unterzutauchen, während er selbst sich dem Krieger stellen wollte.
    »Dann ist Ramu sicher tot«, knurrte Grindel und wollte sofort loslaufen.
    »Wartet«, hielt die Zaubererpriesterin ihn zurück. »Hören wir erst, was Aschure noch zu sagen hat.
    Aschure betrachtete die beiden mit gemischten Gefühlen. Ob sie gegen den Axtherrn ankamen? »Ramu stürzte schwer und brach sich den Knöchel. So konnte er seinem Gegner nicht entkommen. Aber unerwartet tauchte Goldfeder dort auf und redete mit dem Axtherrn.
    »Dann sind Ramu und Goldfeder inzwischen erschlagen«, grollte Grindel.
    »Aber der Krieger hat den Priester und das Mädchen immer gut behandelt«, wandte Aschure ein und wußte selbst nicht so genau, warum sie Axis verteidigte. »Und ich bin fest davon überzeugt, daß er die beiden gerettet hätte, wenn ihm das nur irgendwie möglich gewesen wäre. Der Axtherr hat sogar Schra aus der Zelle geholt, in die die Dörfler sie gesperrt hatten. Vielleicht läßt er sich ja von guten Argumenten überzeugen.
    »Die Acharitin könnte recht haben«, meinte Barsarbe. »Und Goldfeder weiß sicher, wie sie mit dem Axtherrn reden muß. Im Augenblick können wir nichts für die beiden tun.
    »Wir sollten alles unternehmen, um Ramu zu retten!« rief der Mann. »Einen weiteren Zaubererpriester dürfen wir nicht verlieren, und Ramu ist immerhin mein Bruder!
    Barsarbes Hand verstärkte ihren Griff an seiner Schulter. »Ich dulde keine Gewalt, Grindel, nicht einmal um Ramu zu retten. So etwas ist nicht Art der Awaren. Wenn Ihr jetzt hingeht und mit grimmiger Miene auf den Axtherrn zustürzt, wird Euer Bruder schon tot sein, noch bevor Ihr ihn erreicht habt. Eure Anwesenheit dort draußen nutzt niemandem, Grindel. Wir sollten unser ganzes Vertrauen in Goldfeder setzen.
    Plötzlich blickte die Priesterin auf und starrte an Aschure vorbei auf den Weg, der ins Verbotene Tal führte. Die Acharitin lauschte, konnte aber nichts Ungewöhnliches hören.
    »Goldfeder und Ramu«, erklärte ihr Grindel, reichte Schra an Barsarbe weiter und lief los. Die Priesterin überließ das Mädchen Aschure und folgte dem Mann, wobei sie ihr Gewand bis zu den Knien hochzog, um schneller laufen zu können.
    Etwas später tauchten alle vier an der ersten Wegbiegung auf. Grindel erschien als erster und trug seinen Bruder. Ramus Gesicht war schmerzverzerrt, Blut klebte an seinem Hals, und seine Hände rutschten immer wieder von Grindels Schultern ab. Der verletzte Fuß hing seltsam kraftlos herab, und Aschure konnte einen weißen Knochen erkennen, der durch die dunkle Haut gedrungen war. Die junge Frau trat beiseite, als der Aware an ihr vorbeieilte. Aschure konnte nun die Verletzung genauer erkennen, und ihr wurde schwer ums Herz. Eine solche Wunde konnte sich leicht infizieren und zum Tode führen.
    Barsarbe stützte die erschöpft wirkende Goldfeder und schleppte sich ebenfalls an Aschure vorbei. »Folgt uns«, sagte sie nur. Die Acharitin trat rasch an die andere Seite Goldfeders und legte ihr einen Arm um die Hüfte, damit die Priesterin nicht so schwer an der größeren Frau zu tragen hatte.
    Die Gruppe zog ungefähr eine Stunde lang durch den Wald und drang immer tiefer in Awarinheim ein. Grindel eilte ihnen voraus und war bald nicht mehr zu sehen. Aschure
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