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Stern der Liebe ueber Sizilien

Stern der Liebe ueber Sizilien

Titel: Stern der Liebe ueber Sizilien
Autoren: Lucy Monroe
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das leere Glas in seiner Hand. Die Aussprache würde warten müssen – der Mann war außer Gefecht gesetzt. Ein weiterer Beweis dafür, dass er ihretwegen litt, denn er besaß viel zu viel Selbstbeherrschung, um sich sinnlos zu betrinken.
    „Komm ins Bett.“
    Er blinzelte. „Zu dir?“
    „Ja.“
    „Aber d…du hast mich doch weggeschickt.“ Verständnislos schüttelte er den Kopf.
    „Ich habe es mir anders überlegt.“
    „Da…das glaube ich nicht. Du hasst mich, das sind deine eigenen Worte.“ Er betrachtete das Glas in seiner Hand, als wisse er nicht, wie es dorthin gekommen sei. „Daran erinnere ich mich ga…ganz deutlich.“
    „Ich hasse dich nicht, ich war zornig. Was ich gesagt habe, ist nicht wahr.“
    „N…nicht wahr“, murmelte er benommen. Er beugte sich vor, um das Glas auf den Couchtisch zu stellen, und ließ es dabei auf den Teppich fallen. Unsicher erhob er sich, und als sie sah, wie er schwankte, befürchtete sie einen Moment lang, er würde ebenfalls dort landen.
    Doch dann stand er vor ihr und legte die Hände auf ihre Schultern. Sie umschlang seine Hüften, um ihn zu stützen, und dabei musste sie lächeln. Ihre Kräfte würden nie ausreichen, um diesen muskulösen Körper aufrecht zu halten.
    „Was du gesagt hast, ist nicht wahr“, wiederholte er, als verstünde er den Sinn der Worte immer noch nicht.
    „Richtig. Lass uns morgen darüber sprechen.“
    „Wa…warum nicht jetzt?“
    „Du bist betrunken.“
    Er runzelte die Stirn. „Ich betrinke mich nie.“
    „Das weiß ich. Nur diesmal hast du es anscheinend doch getan.“
    „Du sagst, du … du hasst mich.“ Er sah aus wie ein Schuljunge, der etwas auswendig lernt und damit nicht vorankommt.
    „Ich habe es nicht so gemeint“, erwiderte sie langsam und deutlich. „Und ich möchte, dass du jetzt mit mir zu Bett gehst.“
    Etwas wie Verstehen flackerte in seinem Blick. „In mein Bett.“
    „Nicht deins … Unseres.“
    Gehorsam ließ er sich von ihr die Treppe hinaufhelfen. So hatte sie ihn noch nie erlebt – fast war er beängstigend, dieser neue Antonio. Aber eigentlich gefiel er ihr.
    Auch als sie ihm im Schlafzimmer aus den Kleidern half, leistete er keinen Widerstand. Nüchtern hätte er das nie gestattet. Nicht, ohne vorher sie auszuziehen.
    Sie begleitete ihn ins Bad und drückte ihm die Zahnbürste in die Hand. „Jetzt putz dir die Zähne. Dann komm ins Bett.“
    Zehn Minuten später lagen sie eng aneinandergeschmiegt unter der Decke. Antonio schnarchte leise – auch etwas, was er sonst nicht tat. Daran musste ebenfalls der Alkohol schuld sein. Elisa kuschelte sich noch näher an ihn. Morgen würden sie sich aussprechen und alle Missverständnisse beseitigen.
    Antonio erwachte davon, dass eine Kompanie Soldaten in seinem Schädel auf und ab zu marschieren schien. Seine Zunge fühlte sich an, als wäre über Nacht ein dichter Pelz auf ihr gewachsen, und der Geschmack in seinem Mund war fürchterlich.
    Dann spürte er den warmen nackten Körper, der sich an seinen schmiegte, und öffnete mühsam die Augen. Elisa … Ihre zarte Hand lag auf seiner Brust, dort, wo sein Herz schlug. Ein schlankes Bein ruhte auf seinen Schenkeln, und ihr Bauch drückte sich sanft an seine Männlichkeit.
    Leise stöhnte er, und Elisa bewegte sich im Schlaf.
    Benommen strich er sich mit der Hand über das unrasierte Kinn. Wie kam es, dass sie hier neben ihm lag?
    Dunkel erinnerte er sich, dass er letzte Nacht irgendwann den Entschluss fasste, auf ihr Zimmer zu gehen, um sie in sein Schlafzimmer zu tragen. Anscheinend hatte er das getan. Doch dann tauchte ein weiteres Bild in seinem umnebelten Gehirn auf, das zu diesem Ablauf der Dinge nicht so recht passte. Sie hatte ihn ausgezogen und zu Bett gebracht. Eigentlich müsste es doch umgekehrt gewesen sein …
    Plötzlich fiel ihm alles wieder ein. Sie war zu ihm in die Bibliothek gekommen, und sie hatten geredet. Was gesagt wurde, wusste er nicht mehr. Nur an eins konnte er sich erinnern – an die Behauptung, dass sie ihn nicht hasse …
    Vorsichtig, um sie nicht aufzuwecken, glitt er aus dem Bett, und sofort verfiel die Kompanie Soldaten in seinem Schädel in einen Dauerlauf. Er unterdrückte ein Aufstöhnen und schlich ins Bad. Was er brauchte, waren ein großes Glas Wasser, eine kalte Dusche und seinen Rasierapparat. Danach, wenn er sich wieder halbwegs wie ein menschliches Lebewesen fühlte, würde er Elisa sagen, was er für sie empfand.
    Sie erwachte, als jemand sie sanft
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