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Stern der Liebe ueber Sizilien

Stern der Liebe ueber Sizilien

Titel: Stern der Liebe ueber Sizilien
Autoren: Lucy Monroe
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Schwester ist unser amerikanischer Tiger. Ihr zwei seid wie Tag und Nacht, aber ich bin stolz auf euch beide. Kein Vater könnte sich bessere Töchter wünschen.“
    Annemarie wurde rot vor Verlegenheit, und auch Elisas Wangen röteten sich. „Jetzt übertreibst du aber, Papa.“
    „Wirklich?“ Das Glitzern in Antonios Augen sprach Bände, und Elisa verwünschte ihn insgeheim. Musste er in aller Öffentlichkeit darauf anspielen, wie sie ihre Nächte verbrachten?
    Francesco verstand natürlich sofort, und er zwinkerte. „Meine Tochter ist nicht ohne … Wie, Antonio? Sie hat Temperament, das muss man ihr lassen. Wenn ich bedenke …“, er wandte sich an Theresa, „dass er vor einem Jahr ernsthaft daran gedacht hat, unser Küken zum Traualtar zu führen …“
    Ungläubig schüttelte Francesco den Kopf. „Sie wäre ihm in der ersten Woche davongelaufen. Aber meine Elisa ist aus anderem Holz geschnitzt, die wird ihm die Hölle schon heißmachen.“ Er lachte vergnügt.
    Entgeistert sah Elisa zu ihrer Schwester hinüber. „Antonio wollte dich heiraten?“
    Verlegen zuckte Annemarie mit den Schultern. Einen Augenblick lang herrschte unbehagliches Schweigen, dann sagte Antonio: „Die Idee ging mir durch den Kopf, das ist alles.“
    „ Si.“ Francesco nickte bejahend in Elisas Richtung. „Bei deinem Besuch letzten Sommer haben wir uns darüber unterhalten.“
    „Ihr habt …“ Es war unglaublich! Die beiden hatten eine Ehe zwischen Antonio und Annemarie in Erwägung gezogen und kein Wort darüber verloren.
    „Letzten Sommer …“, wiederholte sie tonlos. Eine eisige Faust griff nach ihrem Herzen. Er hatte mit ihr geflirtet, während er allen Ernstes daran dachte, ihre Schwester zu heiraten. Fürs Bett war sie ihm gut genug, aber nicht als Ehefrau.
    „Ich war auch etwas erstaunt“, versicherte ihr Vater. „Ich hatte den Eindruck, dass sich zwischen euch etwas anbahnte, aber das ging mich natürlich nichts an. In die Liebesangelegenheiten junger Leute mischt man sich am besten nicht ein.“
    „Von Liebe war keine Rede.“ Der Schmerz in ihrem Inneren breitete sich wie ein Buschfeuer aus.
    „Natürlich nicht, die kommt nicht von heute auf morgen, Gefühle brauchen Zeit. Und wie du siehst, habe ich mich nicht geirrt. Der Funke hat gezündet.“
    Mehr, als du ahnst, dachte sie. Das Ergebnis waren eine Fehlgeburt und jetzt ein gebrochenes Herz.
    Elisa wandte sich ihrem Bräutigam zu – sie musste die Bestätigung aus seinem eigenen Mund hören. „ Ist es so, wie Papa sagt – hattest du die Absicht, Annemarie zu heiraten?“
    „Wir haben darüber gesprochen, weiter nichts.“
    Nichts? Er degradierte sie zu einem Sexobjekt und behauptete, das sei nichts?
    Aber etwas anderes war sie für ihn ja nie gewesen, das wusste sie doch schon lange, auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte. In ihrer Verblendung hatte sie geglaubt, dass er ihre Gefühle erwiderte. Wäre sie nicht schwanger geworden, hätte er früher oder später die Affäre mit ihr beendet und ihre Schwester geheiratet.
    Fest presste sie die Lippen aufeinander, um die Qual in ihrem Herzen nicht lauthals herauszuschreien.
    „Die ganze Angelegenheit war wirklich ohne Belang, Elisa. Frag deinen Vater.“
    „Ja, ich wusste, dass das nichts werden würde“, pflichtete Francesco ihm bei. „Und hatte ich nicht recht?“ Stolz warf er sich in die Brust und blickte sie alle der Reihe nach an. Was er mit seiner unbedachten Enthüllung angerichtet hatte, entging ihm vollkommen.
    Theresa räusperte sich. „Deswegen brauchst du dich jetzt nicht so aufzuspielen, mein Lieber. Wir sind nicht blind und können sehen, wie recht du wieder einmal hattest.“
    Elisa zwang sich, in das erleichterte Gelächter einzustimmen. Sie ließ es geschehen, dass Antonio den Arm um sie legte und sie auf die Terrasse führte, wo man den Aperitif serviert hatte. Und irgendwie schaffte sie es auch, während des Dinners und für den Rest des Abends die glückliche Braut zu spielen. Aber ihr Herz glich einer Winterlandschaft – alles war still und eisig und tot.

11. KAPITEL
    Zu Hause angekommen, lief sie schnurstracks die Treppe hinauf. „Ich gehe auf mein Zimmer.“
    „Warum?“
    Elisa blieb stehen und drehte sich um. „Weil ich nicht mit dir schlafen will.“
    Verwundert sah er sie an. „Was ist denn mit dir los?“
    Das aufrichtige Erstaunen in dem männlich schönen Gesicht raubte ihr den Rest der nur mühsam gewahrten Fassung. Spielte er Komödie, oder war er wirklich so
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