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Stern der Liebe ueber Kenia

Stern der Liebe ueber Kenia

Titel: Stern der Liebe ueber Kenia
Autoren: Karen van der Zee
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Holly überlegte. "Sie leben hier?"
    „Ja. Sagen wir's so: Ich helfe in der Küche aus."
    Holly lachte, und ihre Züge entspannten sich. „Jetzt sollte ich Ihnen auch sagen, wer ich bin."
    "Das wäre nett." Shanna lächelte.
    Das Mädchen befeuchtete sich die Lippen und schob nervös die Finger ineinander. "Ich bin seine Schwester.“
    "Rands Schwester?"
    Holly nickte. "Halbschwester, um genau zu sein. Aber ich glaube ... er weiß nichts von mir."
    Verständnislos schüttelte Shanna den Kopf. "Wieso sollte er nicht wissen, dass er eine Halbschwester hat?"
    Das Mädchen schien nach Worten zu suchen. "Hat er Ihnen nicht von seiner Mutter erzählt? Nein, wohl nicht. Er hasst sie." Holly kämpfte mit sich. "Das Ganze ist schwer zu verstehen, wissen Sie. Ich hänge sehr an meiner Mutter und kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand sie hassen könnte." Ihre Augen glitzerten verdächtig. "Bitte entschuldigen Sie. Ich bin völlig fertig. Ich hatte Angst herzukommen, aber ich musste es tun."
    "Warum sind Sie hier?" fragte Shanna mitfühlend.
    "Um meinen Bruder endlich kennen zu lernen. Ich will nichts von ihm, ich möchte ihn nur sehen. Ich habe sonst keine Geschwister, und nachdem ich weiß, dass ich einen Bruder habe ..." Sie verstummte. "Und noch mehr möchte ich es wegen meiner Mutter", fuhr sie fast verzweifelt fort. "Sie hat Rand nicht mehr gesehen, seit er zwölf war. Erst nachdem mein Daddy gestorben war, hat sie mir von ihm erzählt und schrecklich geweint. Ich möchte die beiden wieder versöhnen. Sie hat ihn immer geliebt."
    Shanna saß ganz still. Gesprächsfetzen fielen ihr wieder ein.
    "Sie war sehr lustig", hatte Antonia berichtet. "Wir haben zusammen Klavier gespielt und uns verrückte Lieder ausgedacht."
    "Sie war eine lebenslustige, temperamentvolle Frau", hatte Antonias Vater gesagt.
    "Wo ist Ihre Mutter jetzt?" fragte Shanna.
    "In Nyahururu, in der Rhino Lodge. Wir sind gestern angekommen."
    Rands Mutter war in Nyahururu. Erleichterung durchströmte Shanna.
    Holly atmete tief ein, als wollte sie sich Mut machen. "Ich habe ihr gesagt, dass ich zu Rand fahre. Er kann mich doch nicht hassen, denn er kennt mich ja gar nicht. Wahrscheinlich weiß er gar nichts von mir. Hat er mich oder meine Mutter je erwähnt?"
    Shanna schüttelte den Kopf. "Nein. Über seine Vergangenheit spricht er nicht."
    Verunsichert biss Holly sich auf die Lippe. "Vielleicht bedeutet sie ihm nichts", bemerkte sie leise.
    "Vielleicht tut es zu weh", gab Shanna zu bedenken.
    Hoffnungsvoll sah Holly sie an. "Meinen Sie?"
    „Es ist schwer zu sagen, was er empfindet."
    Das Mädchen überlegte. "Wann erwarten Sie ihn zurück?"
    "Am späten Abend. Vielleicht wäre es besser, Sie würden zur Lodge zurückkehren und mich mit ihm sprechen lassen."
    Holly lächelte erleichtert. "Würden Sie das tun? Glauben Sie, er wird mich sehen wollen?"
    "Das weiß ich nicht", erwiderte Shanna.
    "Meine Mutter hat's versucht, wissen Sie. Aber sie konnte nicht an Rand heran, und er..." Holly zögerte. "Meine Mutter war sehr niedergeschlagen... Mr.
    Caldwell, Rands Vater, hat ihr sehr wehgetan. Sie hat gewartet, bis Rand zwölf war, dann ist sie gegangen. Damals hielt sie ihn für alt genug und dachte, er brauchte sie nicht mehr so dringend. Mitnehmen konnte sie ihn nicht."
    "Und warum nicht?"
    „Er gehörte hierher, nach Afrika, sagt Mom. Sein Leben war draußen im Busch
    - jagen, angeln und so. Es wäre grausam gewesen, ihn hier herauszureißen. Das sei die schwerste Entscheidung ihres Lebens gewesen, hat sie mir gestanden.
    Und dann..." Holly schien mit sich zu ringen. "Danach hat Rands Vater ihr jeden Kontakt mit Rand verboten, so dass sie ihn nicht wieder gesehen hat. "
    "Das muss schlimm für sie gewesen sein", bemerkte Shanna mitfühlend.
    Holly dachte nach. "Wie ist er denn? Mom sagt, er sei als Junge ziemlich wild gewesen. Ständig habe er sich im Busch rumgetrieben und Schlangen und Chamäleons und andere Tiere gefangen." Schaudernd trank sie einen Schluck Fruchtsaft.
    "Er streift immer noch viel durch den Busch, aber im Großen und Ganzen ist er jetzt zivilisiert und isst mit Messer und Gabel."
    Holly musste lachen und verschluckte sich fast an ihrem Saft.
    Plötzlich war das Eis gebrochen. "Danke, dass Sie so nett sind" sagte sie schließlich und stand auf. "Ich hoffe, Sie schaffen es, dass Rand uns sehen will."
    "Ich werde mir Mühe geben."
    Holly zögerte. "Bitte! " Sie nahm die Plastiktüte auf und reichte sie Shanna.
    "Würden Sie Rand das
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