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Stern der Liebe ueber Kenia

Stern der Liebe ueber Kenia

Titel: Stern der Liebe ueber Kenia
Autoren: Karen van der Zee
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ist nicht gegangen, weil ihr das Leben hier zu abgeschieden war, Rand. Deinetwegen ist sie gegangen."
    Er zog die Brauen hoch. "Meinetwegen?"
    "Ja! Du tust so, als würdest du niemanden brauchen. Du lässt niemanden an deinen Empfindungen teilhaben, scheust jede tiefere Bindung. Deswegen ist Marina gegangen. Nicht weil das Ranchleben im Rift Valley so einsam ist."
    "Deine tief schürfenden Erkenntnisse werfen mich um", erklärte er kalt.
    "Ich brauche nicht mal tief zu schürfen, Rand. Es liegt klar auf der Hand: Das Gleiche machst du mit mir."
    "Und was genau mache ich?" Seine Miene war maskenhaft starr, und er wirkte wie ein Fremder. Am liebsten hätte Shanna gegen seine Brust getrommelt, um den Eispanzer zu durchbrechen und darunter Liebe und Zärtlichkeit zu finden.
    Sie waren da, das wusste sie. Unerwartet kamen sie manchmal heraus, wie scheue Nachtwesen, die sich vor dem Licht fürchteten. Sie spürte es, wenn Rand sie liebte, wenn er sie manchmal ansah, sie berührte.
    "Du musst wissen, was du tust." Shanna schloss die Augen, und die Knie wurden ihr plötzlich weich. "Wenn du wirklich willst, dass ich gehe, gibt es eine Möglichkeit, mich dazu zu bringen, es freiwillig zu tun."
    Sie hatte das Gefühl, am Rand eines Abgrunds zu stehen.
    Ihr blieb keine Wahl.
    Sie musste springen, wenn sie sich retten wollte.

12. KAPITEL
    "Und das wäre?" fragte Rand kühl.
    Shannas Beine fühlten sich so schwach an, dass sie sich setzen musste. Eine Weile schwieg sie, weil sie ihrer Stimme nicht traute.
    "Ich gehe, wenn du mir in die Augen siehst und mir sagst, dass du mich nicht liebst."
    Noch nie hatte er von Liebe gesprochen.
    Innerhalb von Sekunden konnte alles zusammenstürzen wie ein Kartenhaus. Es würde Rand nur wenige Worte kosten: Ich liebe dich nicht.
    Einen schrecklichen Moment lang sah er sie starr an. "Ich spiele keine Spielchen", sagte er eisig und ging zur Tür.
    Shannas Herz hämmerte. "Rand?"
    Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um. Seine Miene war ausdruckslos. "Ich liebe dich."
    "Dann gehe ich nicht."
    Langes Schweigen.
    "Ich habe nie gesagt, dass du gehen sollst", erklärte er und verließ den Raum.
    Alle Kraft war plötzlich aus Shanna gewichen. Sie ließ sich in einen Sessel sinken und weinte, bis sie keine Tränen mehr hatte.
    Jetzt blieb Shanna nur noch eins: durchhalten.
    Sie hätte nicht sagen können, wie sie die Tage und Nächte überstand. Die ständige Anspannung war schrecklich, und Shanna war völlig erschöpft, weil sie nicht schlafen konnte. Durch lange Spaziergänge versuchte sie, sich müde zu machen. Es half nichts.
    Shanna entging nicht, dass auch Rand schlecht schlief. Eines Nachts träumte er und gab unverständliche Laute von sich. Er schien mit etwas zu kämpfen, denn er drehte und wälzte sich gequält hin und her.
    Behutsam berührte Shanna seine Schulter und versuchte, ihn zu beruhigen.
    Schließlich legte sie ihm die Hand flach auf die Brust. "Du träumst, Rand", flüsterte sie. "Wach auf.“
    "Shanna?" murmelte er.
    "Ich bin hier."
    "Aber sie haben getanzt." Unruhig bewegte er den Kopf hin und her.
    "Wer?"
    "Die Pokot und die Turkana ... alle trugen den Kopfschmuck mit Perlen und Federn und die Speere, um dich zu verabschieden."
    "Du hast nur geträumt."
    "Du bist also nicht gegangen." Rand schlief immer noch halb.
    Shannas Kehle war wie zugeschnürt. "Nein. Ich bin hier." Sie glitt zu ihm und legte die Wange auf seine Brust. "Ich gehe nicht fort. "
    Sein Herz schlug schnell, und er atmete schwer. Seufzend berührte er ihr Haar, ließ die Hand tastend zu ihrem Hals, dem nackten Rücken, der Hüfte gleiten.
    Shanna spürte seinen warmen Körper an ihrem, und Zärtlichkeit, Liebe und Hitze durchströmten sie.
    Aufstöhnend rollte Rand sich herum. Er suchte ihren Mund, küsste sie verzehrend und streichelte ihre Brüste, den flachen Bauch. Atemlos erwiderte Shanna die Küsse, flüsterte Rands Namen, gab ihm mit ihrem Körper zu verstehen, wie sehr sie sich nach ihm sehnte.
    Er mochte ihr sein tiefstes Inneres tagsüber nicht offenbaren können, doch jetzt, im Dunkel der Nacht, konnten sie ihre Leidenschaft ausleben, und sie gab ihm, was er am Tage zurückwies.
    Nur dies. Nur ihm. Nur jetzt.
    Wild und übermächtig wie eine Urgewalt.
    An Rands Berührungen, der Stärke seines Verlangens spürte Shanna, wie verzweifelt er war, und ließ sich von seinem Drängen, seinem Ungestüm mitreißen.
    So war es noch nie gewesen. Es war wie der plötzliche Ausbruch eines Sommergewitters, das
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