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Stern der Liebe ueber Kenia

Stern der Liebe ueber Kenia

Titel: Stern der Liebe ueber Kenia
Autoren: Karen van der Zee
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Rückkehr war sie fröhlich, als wäre nichts gewesen. Gegen Abend war Rand nach Hause gekommen und hatte sie mit einem Glas Saft und einer Modezeitschrift auf der Veranda angetroffen. In ihrem gelben Kleid wirkte sie frisch wie der junge Frühling.
    Beim Abendessen beobachtete er sie, als sie über etwas lachte, das Kamau beim Servieren gesagt hatte, und einen beängstigenden Moment lang wurde Rand schwach.
    Er wollte nicht, dass Shanna ging. Er begehrte sie.
    Am liebsten hätte er ihr das lockere Kleid vom Körper gerissen und sie auf der Stelle geliebt, um alle seine Zweifel und Ängste für immer zu verbannen.
    Stattdessen unterhielt er sich höflich zurückhaltend mit ihr, während sie aßen, danach kehrte er ins Arbeitszimmer zurück und blieb dort bis nach Mitternacht.
    Shanna schlief, als er ins Schlafzimmer kam. Das Licht brannte noch, das Buch, das sie gelesen hatte, lag aufgeschlagen auf dem Bett. Also hatte sie auf ihn gewartet. Ihr Haar schimmerte im Licht der Lampe, und im Schlaf wirkten ihre Züge ganz weich. Rands Herz zog sich schmerzlich zusammen, doch er kämpfte die Empfindungen nieder.
    Leise machte er sich fürs Bett fertig, knipste das Licht aus und legte sich auf den Rücken. Er blickte zur Decke und versuchte, nicht daran zu denken, dass Shanna neben ihm lag.
    "Ich mache dein Spiel nicht mehr mit, Rand." Shanna sah ihn entschlossen an.
    Seit Tagen verhielt er sich fremd und abweisend, sprach kaum mit ihr, lag neben ihr im Bett, ohne sie zu berühren. Die Spannung wurde unerträglich, und Shanna war versucht, wieder ins Gästezimmer zu ziehen. Doch das würde bedeuten, dass sie aufgab ... der Anfang vom Ende.
    Und ich gebe nicht auf, dachte sie grimmig.
    "Was für ein Spiel?" Rand blickte nicht einmal von der Zeitung auf.
    "Du tust alles, um mich zu vertreiben. Aber damit erreichst du nichts. Ich gehe nicht. Jedenfalls nicht freiwillig."
    Langsam senkte er die Zeitung und sah Shanna an.
    Also fuhr sie fort: "So leicht wirst du mich nicht los, falls du das hoffst, Rand.
    Sicher, du könntest mich rauswerfen, mich in dein Flugzeug verfrachten und zurück nach Nairobi bringen. Das ginge natürlich. Aber darauf willst du es doch gar nicht ankommen lassen, oder?"
    "Keine Ahnung, was du meinst. Ich habe dich nicht aufgefordert zu gehen. "
    "Nein. Du willst, dass ich von mir aus gehe, damit deine verrückten Theorien sich wieder einmal als richtig erweisen. Aber du täuschst dich in mir. Ich bin nicht Marina und auch nicht deine Mutter und ... "
    "Lass meine Mutter aus dem Spiel!" Rand warf die Zeitung heftig auf den Fußboden.
    "Siehst du? Es ist wegen deiner Mutter, dass du mich so behandelst. Weil sie nicht geblieben ist, denkst du, andere würden es hier auch nicht aushalten.
    Rand war bleich geworden. Er stand auf, schob die Hände in die Taschen und sah Shanna mit ausdrucksloser Miene an.
    Beherrscht atmete sie tief durch. "Ich bin wie sie, stimmt's?" fragte sie leise und sah ihm in die Augen. "Ich bin so fröhlich und lebenslustig wie sie. Ich lache und tanze und amüsiere mich gern. Genau wie sie. Und wie sie habe ich grüne Augen."
    Als Rand weiter schwieg, fuhr sie fort: "Vielleicht bin ich auch in anderer Hinsicht wie sie. Ich weiß es nicht, denn ich kenne sie nicht. Und nur von dem, was ich über sie gehört habe, kann ich mir kein Urteil über sie erlauben."
    "Wie nobel von dir", höhnte Rand. "Aber ich kenne sie."
    "Du denkst, ich wäre wie sie, und beurteilst mich nach ihr. Für eine Weile war ich gut für dich, du warst gern mit mir zusammen, hast mich gern in deinem Bett gehabt. Mehr war da nicht, oder?"
    Rand presste die Lippen zusammen, hob die Zeitung auf und warf sie aufs Sofa. "Ich habe dir nichts versprochen."
    "Nein. Du willst, dass dein Leben einfach und unkompliziert bleibt. Das redest du dir ein. Aber das ist nicht die Wahrheit. In Wirklichkeit hast du Angst. Der große Jäger, der sich Löwen und Rhinozerossen, ohne mit der Wimper zu zucken, entgegenstellt, fürchtet sich vor seinen eigenen Gefühlen. Du hast Angst, wieder verletzt zu werden. Also schottest du dich innerlich ab und lässt niemanden an dich heran. Nicht Marina und auch nicht mich- "
    "Du hast alles genau ausgetüftelt, Miss Psychoanalytikerin."
    Shanna überging seinen Spott. Endlich hatte sie Rand gestellt und würde ihn so schnell nicht gehen lassen. Ruhig stand sie auf, stellte sich direkt vor ihn hin und sah ihm ins Gesicht. "Du hast sie vertrieben, wie du mich jetzt vergraulen willst", sagte sie. "Sie
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