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0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen

0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen

Titel: 0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen
Autoren: Jason Dark
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»Verdammt, das ist doch die…« Die restlichen Worte verschluckte Ralph Denning, weil der Schatten, der vor seinem fahrenden Wagen erschienen war, sich plötzlich noch tiefer senkte und mit einer nahezu atemberaubenden Geschwindigkeit auf die Frontscheibe zuraste. Ein Ausweichen war auf der ziemlich engen Straße nicht mehr möglich, und Denning wollte auch nicht in einen Zaun rasen und im Vorgarten eines Hauses landen oder gegen einen Baumstamm prallen.
    Er bremste!
    Sehr schnell war er zum Glück nicht gefahren. Dreißig Meilen, vielleicht fünfunddreißig, aber auch diese Geschwindigkeit reichte aus, um schwerverletzt werden zu können.
    Denning war angeschnallt.
    Der plötzliche Ruck schleuderte ihn in den Gurt. Er prallte auch nach hinten, stieß mit dem Kopf gegen die Nackenstütze, wurde wieder in der Gegenbewegung aufgefangen und hielt die Augen so weit offen, daß er den Schatten auf der Motorhaube erkennen konnte, der zudem noch an Größe zunahm.
    Die Scheibe platzte mit einem satt klingenden Geräusch. Das Sicherheitsglas zersprang nicht, es zerkrümelte, so daß die kleinen Stücke wie dicke Schneeflocken in den Wagen hineingewirbelt wurden und auch den Fahrer trafen, der die Übersicht verloren hatte.
    Denning spürte nur, daß sein Ford etwas schleuderte. Er lenkte instinktiv gegen, um die Spur halten zu können, was ihm auch schließlich gelang.
    Wie er auf der Fahrbahn stand, ob schräg oder gerade, kümmerte ihn nicht. Er sah es auch nicht, sein Blickfeld wurde von diesem Schatten eingenommen, der auf der Motorhaube saß und sich tatsächlich noch bewegte. Er schlug nach rechts und links aus. Denning schaute schreckensstarr in ein helles Augenpaar, das tief in den Schächten der Pupillen ein rotes Leuchten abgab.
    Er hatte nicht gewußt, welches Monstrum ihm da entgegengeflogen war, jetzt sah er es.
    Es war eine Eule!
    Deutlich sah er den runden Kopf, dazu den aufgeplustert wirkenden Federkörper und natürlich den spitzen Schnabel, der wie ein Krummsäbel nach unten wies.
    Denning gehörte zu den Menschen, die in der Großstadt aufgewachsen waren und mit der Natur eigentlich nicht viel im Sinn hatten. Er wußte wohl, daß es Eulen gab, konnte sie auch von einem Käuzchen unterscheiden, aber dieser Vogel hier war ihm doch sehr suspekt.
    Von der Größe her hatte er mit seinen Artgenossen nicht viel gemeinsam. Er besaß fast die doppelte Höhe, starrte in den Wagen, so daß Ralph Denning unter diesem Blick erschauderte.
    Es war mitten in der Nacht, der Verkehr dementsprechend schwach, sein Bremsmanöver hatte niemand in Gefahr gebracht, es gab keine Zeugen, und in Denning kroch die Angst hoch.
    Ja, er fürchtete die Eule.
    Dieser verfluchte Blick war nicht normal. Er kam ihm sezierend und grausam vor, als wollte er dem Mann bis auf den Grund seiner Seele schauen.
    Denning schluckte. Automatisch schaute er nach links und rechts, weil er noch mehr dieser Vögel suchte, aber da war nichts zu sehen. Diese Eule hatte den Weg allein gefunden.
    Was sollte er tun?
    Der Vogel tat nichts. Ihn verscheuchen zu wollen, das kam ihm plötzlich lächerlich vor, so löste er den Gurt und öffnete, als das Band vor seiner Brust hochschnellte, die Wagentür.
    Sehr vorsichtig verließ er das Fahrzeug. Er wollte mit keinen unnötigen Bewegungen den Vogel provozieren. Einen Beweis besaß er nicht; dennoch glaubte er fest daran, daß mit dem Auftauchen dieser Eule etwas nicht in Ordnung war.
    Natürlich gab es Eulen, aber die flogen nicht durch die Städte, sie hielten sich in den Wäldern versteckt, schliefen tagsüber zumeist, um in der Nacht auf Beutefang zu gehen.
    War diese hier auch auf der Jagd nach Beute?
    Er schob sich an der rechten Seite aus dem Wagen und schielte dabei nach links auf die Motorhaube, wo das Tier starr wie ein steinernes Denkmal hockte.
    Einige Glaskrümel hatten sich im Gefieder verfangen. Trotz der Dunkelheit glänzten sie.
    Denning hielt sich am Wagen fest. Er wußte im Moment nicht, was er machen sollte. Die Scheinwerfer hatte er nicht ausgeschaltet. Sie strahlten nach vorn, bis dorthin, wo der Weg in eine Linkskurve lief und sich der Gehsteig verengte, weil eine Hecke ihre Zweige fast bis an den Kantstein streckte.
    Hinter der Hecke wuchs das kastenartige Haus in die Höhe. Ein Mehrfamilienbau. Hinter einigen Fenstern brannte noch Licht. Hilfe brauchte Denning nicht direkt, trotzdem kam er sich allein vor.
    »Shit!« keuchte er, um sich selbst Mut zu machen.
    Die Eule hockte dort wie eine
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