Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen

0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen

Titel: 0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
turnte jemand herum.«
    »Und wer?«
    Sie hob die Schultern und war blaß geworden. »Ich… ich glaube, es war ein Schatten. Ziemlich groß sogar…«
    »Ein Mensch?«
    »Weiß ich nicht.«
    Lady Sarah wunderte sich, daß Jane nicht selbst zum Fenster ging und es öffnete. Wahrscheinlich hatte sie dieser Schatten wirklich sehr erschreckt. Hinzu kam ihr Zustand. Der Mut hatte sie möglicherweise verlassen.
    »Ich sehe mal nach.«
    »Aber sei vorsichtig.«
    Der Raum besaß nur ein Fenster. Man konnte von dort in den Hof hinunterschauen. Man konnte von dieser Stelle auch die Rückseiten anderer Häuser sehen und auch deren Dächer. Dazwischen wuchsen Bäume.
    Die Horror-Oma streckte ihre Hand nach dem Fenstergriff aus. »Ein Schatten, hast du gesagt?«
    »Ja.«
    »Ist gut.« Sarah öffnete das Fenster. Es schwang ihr entgegen. Sie mußte zurücktreten, um nicht vom Rahmen gestreift zu werden. Feuchte Luft drang in den Raum. Es hatte aufgehört zu regnen, die Luft jedoch war noch immer klamm.
    »Sei vorsichtig!« bat Jane.
    »Sicher, Mädchen.« Sarah Goldwyn beugte sich vor und klammerte sich dabei am unteren Fensterrahmen fest. Aus dem Hof stiegen Dunstschwaden in die Höhe. Sie glitten an der Hauswand entlang wie lange, feuchte, graue Tücher. Die Blätter der Laubbäume glänzten noch naß. Eine alte Laterne, stand ein Stück entfernt auf der rechten Hofseite. Ihr Licht war nur mehr zur Zierde gedacht, schon sehr bald wurde es von den dicht wachsenden Blättern abgeschirmt.
    »Wo genau hast du den Schatten gesehen?« fragte Lady Sarah über die Schulter hinweg.
    »Direkt vor dem Fenster.«
    »Ein Vogel?«
    »Nein, er war zu groß. Ich habe eher das Gefühl, daß es sich dabei um eine Fledermaus gehandelt hat.«
    »Also um einen Vampir!« Lady Sarah sprach den anderen Begriff locker aus.
    »Kann sein.«
    Bevor sich die Horror-Oma wieder aus dem Fenster beugte, schaute sie Jane noch einmal an. Ihr gefiel die Detektivin überhaupt nicht. Sie war einfach zu ängstlich. Früher hätte sie selbst nachgeschaut, nun überließ sie diese Dinge der Horror-Oma.
    »Ich werde sehen, ob ich das Vögelchen locken kann«, erklärte sie voller Optimismus. Danach wandte sie Jane ihren leicht gekrümmten Rücken zu.
    Der rückwärtige Hof oder Garten war eine kleine Oase inmitten der Dunkelheit. Sie strömte Ruhe aus. Dort unten fuhr kein Auto. Hin und wieder versammelten sich die Bewohner der umliegenden Häuser unter den Bäumen, um ein kleines Fest zu feiern, ansonsten wurde der Hof eigentlich nur sich selbst überlassen.
    Einige Fenster an den Rückseiten der gegenüberliegenden Häuser waren erleuchtet. Ein besonders heller Ausschnitt fiel ebenfalls auf. Es war ein angebauter Wintergarten, lichterfüllt wirkte er wie eine schwimmende helle Insel.
    Wo verbarg sich der Schatten?
    Wenn ihn Jane tatsächlich gesehen hatte und es sich bei ihm um einen Vogel handelte, konnte er sich nur in den dichten Kronen der Bäume aufhalten. Möglicherweise hatte er sich dort auch zur Ruhe gesetzt. Janes Nerven waren nicht mehr die besten. Sie konnten ihr durchaus einen Streich gespielt haben.
    Sarah Goldwyns Blicke tasteten sich durch die geballte Finsternis. Sie glitten an den Bäumen entlang, wo sich plötzlich etwas bewegte. Und zwar links von ihr.
    Im nächsten Augenblick löste sich der Schatten!
    Lady Sarah stand starr. Obwohl sie damit hätte rechnen müssen, war sie doch von der Größe überrascht worden. Das war zwar ein Vogel und keine Fledermaus, aber dieses Tier gehörte schon zu den mächtigen Exemplaren der Gattung.
    Und es flog auf das Fenster zu.
    Lady Sarah besaß nicht mehr die Reaktionsschnelligkeit, um sich durch einen mächtigen Sprung zurück in das Zimmer katapultieren zu können. Sie drehte sich zur Seite, wollte das Fenster zuschlagen, was ihr nicht mehr gelang, weil der düstere Vogel einfach zu schnell war.
    Er hatte die Scheibe erreicht, wuchtete dagegen und drückte sie wieder weit auf.
    Sarah taumelte zurück. Sie stolperte über eine Teppichkante, fiel aber nicht, weil Jane Collins sie geistesgegenwärtig auffing und sie in einen Sessel drückte.
    Der Vogel glitt in den Raum. Er breitete noch einmal seine Schwingen aus, bevor er auf dem Bett seinen Platz fand und die Flügel zusammenfaltete.
    Dort blieb er hocken.
    Beide Frauen hatten sich von dem ersten Schreck erholt, drehten sich um und starrten das Riesentier an.
    Keine Fledermaus, kein Adler, kein Falke. Es war ein Tier, das zumeist in den dichten Wäldern
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher