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0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen

0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen

Titel: 0495 - Teufelsspuk und Killer-Strigen
Autoren: Jason Dark
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und schleuderte sie zur Seite. Die arme Frau bekam es knüppeldick. Glücklicherweise prallte sie diesmal in eine Hecke hinein, wo sie abfederte.
    Auch Strigus hatte mitbekommen, was geschehen war. Er konnte es nicht fassen.
    »Sinclair!« brüllte er. »Wie bist du…?« Dann stieß er mir Jane entgegen, die gerade noch von mir aufgefangen werden konnte. Durch diese Aktion hatte Strigus Zeit gewonnen. Er huschte zur Seite weg, als ich noch mit Jane beschäftigt war, und stand plötzlich mitten auf der Straße. Ein grausames Lachen wehte in die Nacht, als sich Strigus verwandelte.
    Das grüne Leuchten, das plötzlich seinen Körper nachzeichnete, kannte ich schon. Ich hatte es bei unserer ersten Begegnung auf dem Schiff erlebt, bevor er meinem Bumerang ausgewichen war.
    Diesmal verschwand er nicht.
    Er war eine gespaltene, zweigeteilte, dämonische Persönlichkeit, und das zeigte er auch.
    Als hätte jemand seinen Schädel zersägt, so teilte er sich in zwei Hälften.
    Einmal Eule, zum anderen Skelett. Satan persönlich hatte ihm diese Doppel-Existenz gegeben, und Satan sorgte auch dafür, daß sie ihm genommen wurde.
    Ich kam nicht mehr zurecht, als ich die Straße betrat. Da stand ein Wesen vor mir, daß sich von allein auflöste. Hatte Strigus seine Niederlage eingesehen?
    Sehr vorsichtig näherte ich mich ihm. Mit Dämonen hatte ich meine Erfahrungen gesammelt. Gerade der Teufel gehörte zu denen, die immer noch einen Trick in der Hinterhand behielten.
    Auf dem Gehsteig rannte eine Gestalt näher. Der Mann hatte es sehr eilig. Es war Suko. Auch er blieb stehen, als er Strigus und mich entdeckte.
    Ich machte ihm ein Zeichen, keinen Schritt weiterzugehen, denn die unheimlichen Vorgänge mitten auf der Straße zogen mich in ihren Bann.
    Strigus teilte sich immer mehr.
    Halb Skelett, halb Eule, so sah er aus, und der Raum zwischen den beiden so unterschiedlichen Hälften verbreitete sich. Jedenfalls in Höhe des Kopfes, des Halses und der Schultern.
    Dampf quoll hervor. Gleichzeitig hörte ich knackende Geräusche, als die Gerippe brachen.
    Ich hatte meine Waffe gezogen. Suko stand schräg hinter dem Wesen, das plötzlich anfing zu taumeln. Es wollte gehen, aber die Schritte waren nur mehr staksige Bewegungen, und sein Körper riß dabei weiter auseinander.
    Zuerst prallte das Skelett zu Boden. Ich hörte es klappern und über den Asphalt rutschen. Die Knochen lösten sich voneinander, aber die Schritte stammten von einer anderen Person.
    Jane Collins ging an mir vorbei. Ich wollte sie erst festhalten, als ich ihre flüsternd gesprochenen Worte vernahm. »Sie hat es mir gesagt. Ich habe noch Kräfte. Ja, ich habe noch Kräfte, und die werde ich einsetzen…«
    Eine innere Stimme riet mir, sie in Ruhe zu lassen. Jetzt wußte ich auch, weshalb Strigus plötzlich in zwei Hälften geteilt worden war. Jane hatte das Unmögliche möglich gemacht.
    Sie kam mir vor wie ein Roboter. Ich hatte noch in ihr Gesicht schauen können, das eigentlich aus zwei Gesichtern bestand.
    Einem jungen und einem uralten.
    Wurde der Fluch zum Segen?
    Die Knochen bewegten sich, als wollten sie wieder zusammenwachsen. Der halbe Schädel rutschte auf Jane zu. Das grüne Auge leuchtete noch, aber Jane war es leid.
    Kaum hatte der Schädel ihre Fußspitzen berührt, als sie das Bein anhob und zutrat.
    Der Schädel zerknirschte.
    Und Jane schrie auf.
    Kein Schrei der Angst, ein Ruf des Triumphes. Sie hatte bewiesen, daß sie noch wer war. Ihre Kräfte waren für den Teufel zu einem Bumerang geworden.
    Und Strigus? Vielleicht die andere Hälfte von ihm. Bisher war sie verdeckt gewesen. Das grüne Leuchten hüllte ihn ebenso ein wie der Dampf oder Höllenatem.
    Aus ihm stieg Strigus hervor.
    Er schwebte den Wolken entgegen, wuchs immer mehr, entwickelte sich zu einem Riesen - und zu einer Person.
    Halb Skelett - halb Tierschädel. Ein Auge rot gefüllt, das andere leer. Die zweite Existenz hatte ihn verlassen, aber mit der ersten lebte er weiter - und verschwand.
    Er war so schnell, daß ihn nicht einmal die Salve einer Maschinenpistole eingeholt hätte, und sein Verschwinden wurde von einem hohl klingenden Heulen begleitet, das der Nachtwind irgendwann einmal verschluckte.
    Ich schaute ins Leere, Jane ebenfalls. Sie drehte sich erst um, als ich auf sie zuging.
    »Du warst gut, Jane, verdammt gut!«
    »Danke. Ich spürte das Feuer in mir. Ich wußte, daß ich es schaffen konnte. Aber nur in der Nacht.«
    »Wieso?«
    »Ich weiß es nicht, John, noch
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