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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter
Autoren: Bunch Cole
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Warum nicht? Während ein Teil seines Gehirns noch an dem Problem herumwerkelte, schmeckte er dem Getränk nach. Eigenartige Kombination. Er hatte schon zuvor fermentierten und moussierenden sprudelnden Traubensaft probiert, doch noch nie war er so trocken gewesen.
    Die andere Flüssigkeit - Guinness? - fügte dem Geschmack einen scharfen, kräftigen Schlag hinzu, einem Fausthieb gegen den Kopf nicht unähnlich. Er beschloß, vor seiner Abreise von der Erstwelt noch mehr von diesem Zeug zu trinken.
    Sten rückte nach hinten, bis seine Schultern die Wand berührten - die alte Gewohnheit eines abgebrühten Imperialen Killers -, und blickte sich in dem monströsen Gemach um.
    Schloß Arundel erhob sich triumphierend über seinen Ruinen. Es war einst als grandioser Wohnsitz des Ewigen Imperators auf der Imperialen Erstwelt errichtet und infolge der typischen Art der Tahn, einen Krieg ohne viel Vorgeplänkel vom Zaun zu brechen, von einem taktischen
    Nuklearsprengkörper zerstört worden. Während der darauffolgenden Kämpfe, die das gesamte Imperium in Mitleidenschaft gezogen hatten, war Arundel als symbolische Ruine unverändert geblieben; der Imperator selbst hatte sich in dem ausgedehnten Labyrinth unterhalb des verwüsteten Gebäudes einquartiert.
    Nachdem der Imperator einem Attentat zum Opfer gefallen war, hatten seine Mörder Arundel als Gedenkstätte beibehalten.
    Erst bei der Rückkehr des Imperators war es wieder aufgebaut worden, sogar noch erhabener und himmelstürmender als zuvor.
    Sten befand sich in einem der vielen Vorzimmer des Schlosses. Ein Warteraum. Ein Warteraum, der einem Flottenzerstörer bequem als Hangar dienen konnte.
    Der Raum war mit hohen Tieren vollgestopft, sowohl militärischen als auch zivilen, humanoiden als auch andersartigen. Sten warf noch einen Blick in den Spiegel und zuckte zusammen. >»Fette Tiere« wäre passender. Jetzt, nachdem du den letzten Auftrag des Imperators erledigt hast<, dachte er, >mußt du unbedingt wieder in Form kommen. Diese Schärpe mit all ihren Auszeichnungen, die du noch vor einer Minute bewundert hast... Deutet sich dahinter nicht unübersehbar ein kleiner Wanst an. Und der Stehkragen verhilft dir zu einem ausgewachsenen Doppelkinn. Dabei hoffst du insgeheim, daß es nur am Kragen liegt...
    Zum Teufel mit dir<, fuhr Sten seinen schweifenden Gedanken in die Parade. >Ich bin momentan sehr zufrieden.
    Zufrieden mit mir, zufrieden mit der Welt, zufrieden damit, daß ich mich gerade jetzt hier aufhalten
    Trotzdem blickte er ein drittes Mal in den Spiegel und kehrte zu dem Gedankengang zurück, der von der Hausangestellten unterbrochen worden war. >Verdammt. Ich habe mich immer noch nicht daran gewöhnt, anstelle irgendeiner Uniform oder wenigstens einer Verkleidung in diesen Diplomatenklamotten herumzulaufen. Diese Staffage, dieses altertümliche Hemd; und der Mantel mit dem gegabelten Rückenteil reicht mir fast bis an die Knöchel; diese Hosen, die in glänzenden Stiefeln mit niedrigem Schaft enden ... das ist alles immer noch höchst eigenartige
    Er fragte sich, was wohl der Sten, der er einmal gewesen war - dieser arme unwissende Waisenknabe aus der Welt einer Sklaven-Company, der ein bißchen Glück hatte und schnell mit dem Messer war -, sagen würde, wenn er in diesen Spiegel blickte und dieser sich in seine Lieblingsphantasie, einen Zeitspiegel, verwandelte? Was würde dieser junge Sten wohl dabei denken, wenn ihm bewußt wäre, daß er sich dort selbst erblickte, so wie er in einigen Jahren aussehen würde?
    Jahre? Viel mehr als ihm lieb waren. Er wollte sie nicht einmal zusammenrechnen.
    Was für eine eigenartige Vorstellung. Besonders hier, wo er auf Wunsch des Imperators wartete, damit dieser ihn beglückwünschen und für seine Dienste auf allerhöchster Ebene auszeichnen konnte.
    Ja. Was würde dieser jüngere Sten wohl denken? Oder sagen?
    Sten grinste. Abgesehen von: »Warum bist du verdammt noch mal nicht Black Velvet gefolgt?« hätte er wahrscheinlich erleichtert gegrunzt. >Aha. Wir sind also noch am Leben. Hätte ich nicht gedachte Beinahe automatisch legte sich seine rechte Hand auf den Ärmel und befühlte die kostbare Seide des Mantels.
    Darunter - und unter dem diamantenbesetzten Hemdsärmel befand sich noch immer das Messer, chirurgisch in seinem Arm versteckt. Sten hatte es einst geschaffen - es wachsen lassen und dann in einer Biofräse bearbeitet -, damals, als Sklavenarbeiter auf Vulcan. Sein allererstes Eigentum. Das Messer war kaum
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