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Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)

Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)

Titel: Steine der Macht: Das Isais-Ritual am Untersberg (German Edition)
Autoren: Stan Wolf
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öffnete eine Flasche Prosecco, „So meinte ich das nicht, aber ich zünde es nur unten am Weg an, der ist zwanzig Meter tiefer gelegen, da sind wir alle in Sicherheit, falls etwas schiefgehen sollte.“ Und dann war es soweit: Wenige Minuten vor Mitternacht packte Werner die beiden Stücke des Sprengstoffes und ein paar Anzündewürfel in einen Papiersack. Er nahm zuvor noch einen Schluck vom Prosecco, den Linda mitgebracht hatte, und ging dann hinunter zum Weg. Nachdem die ersten Feuerwerksraketen von den Hütten im Umkreis abgeschossen worden waren, versuchte Werner, mit dem Feuerzeug die Spirituswürfel zu entzünden. Es wehte jedoch ein starker Wind, und deshalb gelang es ihm erst beim dritten Versuch. So rasch er konnte, lief Werner wieder zurück auf die Terrasse vor der Wolfshütte, wo alle mit den Sektgläsern in der Hand darauf warteten, dass etwas geschah.
    Fast eine halbe Minute dauerte es, bis die hellbraune Masse schließlich zischend zu brennen begann.
    Es entstand ein gleißender Feuerball von einem halben Meter Durchmesser. Taghell war die gesamte Alm erleuchtet, und der helle Rauch, der in enormen Mengen aufstieg, wurde gottlob vom starken Wind rasch verteilt. Das Spektakel dauerte so an die zwei Minuten, und am Ende sah man dort mitten auf dem Weg, wo der Sprengstoff verbrannt war, ein zwanzig Zentimeter tiefes Loch in Eis und Schnee. „So, das war es!“, rief Werner sichtlich erleichtert, als er wieder zur Hütte heraufkam. „Jetzt kann auch das BVT nichts mehr finden, denn irgendwie habe ich mir schon Sorgen um dich gemacht“, sagte er zu Wolf gewandt. „Stell dir vor, die Ermittler hätten das Zeug bei dir zu Hause gefunden. Ich bin neugierig, was du denen dann gesagt hättest.“
    „Ich denke, die sind gar nicht hinter diesen Sachen her“, meinte Elisabeth und drehte sich zu Wolf. „Du hast doch schon von Becker, dem Illuminaten, gehört, dass die Zeitkorridore im Untersberg ihr wahres Ziel sein sollen. Das ist auch meine Meinung.“
    „Ich glaube gar nichts von alledem“, antwortete Wolf. „Wenn die wirklich ermitteln würden, dann hätte mir Becker schon etwas gesagt, oder sie wären direkt zu mir gekommen.“
    „Was noch nicht ist, kann ja noch kommen, Papa“, lachte Alexandra, und Werner sagte zu Wolf: „Wenn mich die Leute vom BVT etwas über dich fragen sollten, dann würde ich Folgendes sagen:
    ‚Ja, natürlich kenne ich einen Wolf, der treibt am Fuße des Untersberges, dort im Wald, sein Unwesen. Der macht sich über Großmütter und junge Mädchen mit roten Mützen her, auch Geißlein soll er schon in Mengen vertilgt haben. Aber er fürchtet sich vor dem Jäger mit dem Schießgewehr.‘“
    Alle mussten herzlich über die Antwort des Polizisten lachen, nur Linda meinte:
    „Na ja, so ganz zum Lachen ist das Ganze aber trotzdem nicht, ich nehme an, dass diese Leute vom BVT Profis sind, denen alle nur erdenklichen technischen Hilfsmittel zur Verfügung stehen.“
    „Ich glaube, du hast zu viele James Bond-Filme gesehen“, erwiderte Wolf, „der Grimmig, der Chef vom BVT, kocht doch auch nur mit Wasser. Sicher haben seine Leute modernste Mittel zur Verfügung, aber was nützt ihnen das alles, wenn die nach etwas suchen, was es eigentlich gar nicht geben kann.“

Kapitel 3
    Die grüne Kugel
    Nachdem es bisher niemandem gelungen war, dem Geheimnis des Codes der Silberplatte auf die Spur zu kommen, wollte Wolf noch einmal den alten Pfarrer aus dem kleinen Dorf neben dem Untersberg fragen. Der Mann besaß ein großes Wissen, besonders über die Geschehnisse um und auf dem Berg, und deshalb vereinbarte Wolf mit ihm ein Treffen im Pfarrhaus an einem Wochenende.
    „Ich komme bei meinen Nachforschungen nicht mehr weiter“, begann Wolf das Gespräch mit dem Geistlichen, „ob es die Höhle mit den schwarzen Steinen ist oder der Gang hinter dem Hologramm an der Felswand. Auch mit dem Amethysten und den Buchstaben auf der Silberplatte sind meine Freunde und ich überfordert. Haben Sie eine Ahnung, wie ich da weiterkommen kann?“
    Nachdenklich schaute der alte Priester Wolf an und erwiderte nach einer kurzen Pause: „Fangen wir doch mit den Dingen an, die zuerst geschehen sind. Wenn ich mich recht entsinne, begann die ganze Geschichte doch damals, als du dich mit dem Illuminaten im Wald getroffen hast. Ich glaube mich auch daran zu erinnern, dass du mir von deinem seltsamen Traum, den du in jener Nacht hattest, erzählt hast, in welchem dir die Bedeutung des
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