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Titel: starten durch
Autoren: Dagmar H. Mueller
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weil Dodo und ich mal ein bisschen auf einer Leiter gestanden haben! Na, vielleicht können wir ja am Montagmorgen darüber noch mal in aller Ruhe reden. Werde auf jeden Fall meinen streberhaftesten Minirock anziehen (vielleicht den mit dem Leopardenmuster und den Schlitzen an der Seite?) und einen superguten Musterschülerinnen-Eindruck machen.

    Jetzt stellt er sich gerade wieder zu Sibylle Hahn und Gregory. Möchte mal wissen, woher Sibylle den kennt. Er ist doch eben erst in unsere Stadt gezogen.
    Dort hinten stehen auch Iris und Cornelius mit Cornelius’ Bandkumpel Matte (der eigentlich Mathias Melcher heißt, aber fast so lange Haare wie Cornelius hat und deswegen Matte genannt wird) und seiner neuen Freundin – die unfassbarerweise Frau Dornkater aus unserer Schule ist. Die Welt ist doch echt ’ne Streichholzschachtel!
    Und – haha – meine Schnüffel-Schwester Malea ist schon wieder auf James-Bond-Kurs und beschattet die vier, was das Zeug hält. So megaunauffällig, wie sie um die herumschleicht, könnte sie eigentlich gleich ein Tonbandgerät einen Zentimeter entfernt unter ihre Nasen halten. Ist das wirklich so interessant, was die da reden? Muss auch mal ein bisschen näher rangehen.
    Hm, die Lachshäppchen sind wirklich lecker. Nun noch ein Schlückchen Sekt, hicks!
    Was sagt Cornelius gerade? Dass es verrückt ist, wie sich manchmal harmlose Missverständnisse zu einem grässlich großen Elefanten aufbauschen? Und dass man doch viel öfter und direkter miteinander reden sollte? Was bitte meint er denn damit? Ach du dicke Laufmasche, jetzt erzählt er den anderen doch tatsächlich, dass Iris dachte, er habe ein Verhältnis mit Katrin!
    Mit Frau Dornkater??? Ich werd verrückt, hicks! Wie kommt Iris bloß auf so einen Blödsinn!
    Jetzt macht Cornelius Matte auch noch Komplimente, so eine nette Freundin wie Katrin Dornkater gefunden zu haben. Na, übertreib’s mal nicht, alter Schleimer!
    Und die Dornkater, die alte Schnepfe, macht Komplimente zurück und sagt, wie selten es ist, von einem Musiker
auf einem Festival den ganzen Abend nur zu hören, wie sehr er seine Frau liebt, und wie schade Cornelius es findet, dass diese Frau nicht ebenfalls hier ist. Und dass er deshalb wirklich und wahrhaftig eine ganz extra Nummer sei. Und dann lächelt sie ihren Matte an und behauptet, dass es aber genauso ein Riesenglück gewesen sei, dass sie durch Cornelius Matte kennengelernt habe.
    Was für einen Schmalz diese Erwachsenen am Abend schwafeln, also echt!
    Und Iris lächelt Cornelius die ganze Zeit auch noch so strahlend an, als hätte er gerade um ihre Hand angehalten. Dabei sind die doch schon mindestens fünfzig Jahre verheiratet.
    Tzzz. Wer will schon Eltern verstehen? Na ja, wenigstens scheinen sie das Streiten aufgegeben zu haben. Ist ja auch schon was!
    Nun lässt endlich auch Malea das Beschatten sein. Stattdessen kommt sie zu mir rüber.
    »Tessa? Gibst du mir ein Schlückchen Sekt ab? Bitte!«
    »Wieso?« Ich bin mir sicher, dass Cornelius mir kein zweites Glas erlaubt (und erst recht kein Schlückchen für Malea), deswegen will ich mir meine Ration sparsam einteilen.
    »Weil ich was zu feiern habe!«, verkündet Malea, als hätte sie gerade eine Zeugnis-Eins in Geschichte bekommen.
    »Was hast du denn zu feiern?«, frage ich neugierig.
    »Dass Matte eine neue Freundin hat!«, strahlt Malea.
    Na ja, manchmal hat Malea echt nicht alle Schuppen an der Krone. Aber sie ist meine Schwester und ich hab sie wirklich lieb. Also gebe ich ihr ein klitzekleines winziges Schlückchen ab. Auch wenn ich finde, dass die Tatsache,
dass der arme Matte nun mit Frau Dornkater abhängen muss, echt kein Grund zum Feiern ist. Aber bitte! Wo die Liebe hinfällt!, sagt auch Rema immer.
    »Brrrrr!«, macht Malea und schüttelt sich. »Sauer!« Aber dann lächelt sie. »Ist das nicht ein toller Abend?«
    Erstaunlich, ich habe sie schon lange nicht mehr so gut gelaunt gesehen.
    »Ja, ganz nett«, stimme ich ihr zu, aber das ist natürlich leicht untertrieben. Es ist ein so rundum wunderbarer Abend, dass ich auch ohne Sekt in wunderbarster Stimmung wäre.
    Wie beinahe jeder der hier Anwesenden, wie es aussieht. Man braucht sich da vorne nur mal Sibylle und Gregory und Gerold Grünberg angucken. Obwohl Gregory ein klein bisschen verschreckt wirkt. Wie ein Schäfchen, das seine Herde verloren hat. Seine Mutter strahlt dafür umso mehr, als hätte sie nie einen schöneren Mann als Herrn Grünberg zu Gesicht bekommen. Na ja, er
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