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Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Titel: Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)
Autoren: Steve White , David Weber
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umrahmte, betonte nur noch dessen völlige widerwärtige Kahlheit. Und auch wenn die Angewohnheit der Menschen, stets körperverhüllende Kleidung zu tragen, in ästhetischer Hinsicht nicht verwerflich war – wenigstens war ihre nackte Haut auf die Weise verdeckt! –, schien es ihm doch … seltsam.
    Aber Samantha Johansen besaß viele Qualitäten, das musste er zugeben. Sie war aufmerksam, intelligent und verfügte über ein hohes Maß von Sensibilität für die unvermeidlichen Unterschiede zwischen ihren Kulturen. Und ihre militärischen Leistungen waren ohnehin beeindruckend. Der Lieutenant war erst dreiundfünfzig – achtundzwanzig nach der Zeitrechnung ihrer Rasse –, aber sie musste sich militärisch bereits ausgezeichnet haben, trug sie doch an ihrer Uniform das Band des Military Cross der Föderation, was etwa dem Valkhaanair entsprach. In den fünfzig terranischen Friedensjahren seit dem Dritten Interstellaren Krieg war es vermutlich nicht ganz einfach gewesen, diese Auszeichnung zu erringen. Vielleicht, überlegte er, hatten ihre Vorgesetzten sie mit ähnlichem Bedacht für diesen Einsatz ausgewählt, wie Erstzahn Lokamah das – da war er sich inzwischen sicher – in seinem Fall getan hatte.
    »Ah, Saahmaantha!«, sagte er jetzt. »Manchmal ähneln Sie meinen Leuten auf geradezu unangenehme Weise.«
    »Das betrachte ich als Kompliment, Captain.« Johansen kaute sichtlich angetan an einer Scheibe Zeget . Für ihren Geschmack hatte es einen ziemlichen goût , aber es war jedenfalls ein Kriegermahl. Der bärenähnliche Zeget waren vier pelzbedeckte Meter reiner Wut, das gefürchtetste Raubtier der ursprünglichen Heimatwelt der Orioner, und Kleinstkrall Khardanish hatte ihr eine große Ehre erwiesen, indem er dieses Gericht bestellt hatte.
    »Tatsächlich?« Khardanish schenkte Wein nach. Für seinen Geschmack war das terranische Gewächs übermäßig trocken, aber es war ein Geschenk Johansens gewesen, und so ließ er sich anmerken, dass er den Wein genoss, wie sie das verdient hatte. Er kippte das Glas etwas zur Seite und bewunderte das Lichterspiel der rubinfarbenen Flüssigkeit. »Dann will ich Ihnen jetzt etwas sagen, Lieutenant. Wissen Sie, wie wir Zheeerlikou’valkhannaieee die beiden Kriege nennen, die wir mit euch geführt haben?«
    »Ja, Captain«, nickte Johansen. »›Kriege der Schande‹.«
    »Exakt.« Er nahm einen kleinen Schluck. »Und ich finde diese Bezeichnung passend, obwohl wir jetzt Verbündete sind. Wir hatten zweimal so viel Sternsysteme, zehnmal so viel Bevölkerung und eine Kriegsmarine, und Sie hatten – ja, was hatten Sie eigentlich? Ein paar Dutzend leicht bewaffnete Forschungsschiffe? Sollte nicht jeder Krieger Scham empfinden, wenn er im Kampf gegen einen so viel schwächeren Feind unterliegt?«
    Johansen erwiderte seinen Blick ruhig, was den Kleinstkrall beeindruckte. Selbst unter seinesgleichen hätten viele versucht, ihr Unbehagen hinter irgendwelchen höflichen Floskeln zu verbergen. Aber dieser Mensch wartete einfach nur.
    »Aber in dem Punkt, auf den es am meisten ankam, waren Sie nicht schwächer, Saahmaantha«, sagte er ernsthaft. »Für Ihr Volk war Krieg eine Frage von Planung und Disziplin, für das meine die Chance, durch individuellen Mut Ehre zu erlangen. Ihr Erstzahn Anderson hat uns in Fallen gelockt, uns Hinterhalte gestellt und uns mit massivem Beschuss niedergebrannt, wenn wir ihn angriffen. Für die Zheeerlikou’valkhannaieee war das die Taktik eines Feiglings. Mein Großvater, der Erste Lord Talphon, hat in beiden Schand-Kriegen gekämpft. Er war ein intelligenter Offizier, einer der Protegés von Varnik’sheerino, aber selbst er war der Ansicht, dass die Art, wie Ihre Leute Krieg führten, nur Chofaki zukam.«
    Johansen sagte immer noch nichts, obwohl es in ihren Augen zuckte. Wörtlich übersetzt bedeutete Chofaki »Dreckesser«, im übertragenen Sinn bezeichnete es Wesen mit so wenig Sinn für Mut und Ehre, dass sie diese Begriffe nicht einmal verstehen konnten.
    »Doch ich habe seine Tagebücher mehrmals gelesen, Saahmaantha, und er hat mit der Zeit begriffen, dass dem nicht so war.« Khardanish beobachtete, wie sein Gast sich entspannte. »Er hat nicht bei Aklumar gekämpft, aber sein Schiff hat als einziges die erste Schlacht von Ophiuchi Junction überlebt, und er war an jedem größeren Gefecht jenes Feldzugs beteiligt. Am Ende hatte er gelernt, was die Navy Ihrer Föderation uns gelehrt hat; dass es die Pflicht eines Kriegers sein muss zu
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