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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht
Autoren: S.L. Viehl
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Xonea hatte vom Cockpit aus gemeldet, dass die letzten Shuttles von Catopsa eintrafen, also beschloss ich zur Shuttlerampe hinunterzugehen und zu schauen, was ich dort tun konnte.
    Die Tür des letzten Shuttles öffnete sich, und das jorenianische Team brachte zwei Männer heraus. Beide steckten in Raumanzügen, aber ihre Hände waren mit Handschellen gefesselt. Ich wollte schon fragen, warum, dann nahm ihnen einer von der Mannschaft die Helme ab, und ich sah, wer sie waren.
    Gael Kelly und Noarr.
    »Was ist hier los?«, fragte ich einen der Torin. »Warum sind sie gefesselt?«
    »Wir haben sie kämpfend neben einem Fremdweltlerraumschiff gefunden.«
    »Blauärschige Irrsinnige! Wenn ihr mir schon keine Waffe gebt, dann erschießt den Halunken wenigstens, bevor er euch entkommt.« Der Ire zerrte an seinen Fesseln, dann schaute er mich erleichtert an. »Babe, sag ihnen, sie sollen mit dem Mumpitz aufhören.«
    Eine Sicherheitswache schaute auf mich herab. »Unsere Vocolliers übersetzen nicht, was er sagt, Heilerin.«
    »Dieser Kollaborateur hat versucht, mich umzubringen, Babe. Ich hab’s dir gesagt, er spioniert für die Monster, und ich habe Beweise.«
    Ich schaute zu Noarr, der in seiner üblichen nachdenklich stillen Haltung dort stand. »Stimmt das?« Ich wies auf ihre Fessel, damit sie entfernt wurden. »Ist das, was er sagt, wahr, Noarr?« Ich glaubte es nicht.
    »Teilweise.« Der Fremdweltler-Sklavenbefreier rieb sich die Gelenke über seinen Flossen. »Ich habe versucht, ihn umzubringen.«
    Ich riss die Augen auf. »Warum?«
    »Er hat versucht, Gefangene von Catopsa zu entfernen.«
    »Das ist im Moment die allgemeine Idee.«
    »Er hatte nicht vor, sie hierher zu bringen.« Noarr nahm seine Kapuze ab und drehte sich zu Gael, der offensichtlich vor Wut kochte. »Erzählst du es ihr jetzt, oder soll ich es tun?«
    »Nie nich.«
    »Das heißt wohl nein«, sagte ich zu den verwirrten Jorenianern. »Gael?«
    »Sein Name ist nicht Gael.« Noarr verschränkte die Arme in seiner Robe und schaute den Terraner mit einem Ausdruck an, der mitleidig wirkte. »Sein Name ist GaaVar.«
    »Ja, sicher.« Der Ire stieß ein stotterndes Lachen aus. »Du bist

bedröhnt, Halunke.« Dann fuhr er fort. »Ich wurde in Clare, in der Keltischen Republik auf der Erde geboren. Überprüft die Datenbank, wenn ihr wollt.«
    »Das bist du sicher.« Noarr zog seine Robe enger um sich. »Deine Familie nahm dich von Terra mit, um in eine neue Kolonie auszuwandern. Als du ein kleiner Junge warst, nicht wahr?«
    »Das hab ich dir alles erzählt, Babe«, sagte Gael zu mir.
    Noarr trat dichter an den Terraner heran. »Wie alt warst du, als die Hsktskt euer Schiff angegriffen haben?«
    »Ich war noch ein kleiner Schnaufer.«
    »Du warst ein Säugling. Die Hsktskt nehmen keine Kinder als Geisel. Wie hast du überlebt?«
    Gael explodierte. »Ich weiß nicht, was die Schuppis mit mir vorhatten! Sie haben mich mitgenommen!«
    »Und haben dich adoptiert, auf die gleiche Weise, wie sie mich adoptiert haben.« Noarr sah mich an. »Er wurde von den Hsktskt aufgezogen. Von Fürst SrrokVar.«
    Bevor jemand etwas tun konnte, zog Gael eine Hsktskt-Pistole aus seiner Jacke und sprang in meine Richtung. Einen Moment später hielt er mich umklammert, und die Mündung der Waffe lag auf meiner Wange.
    »Lass das sein, Gael.« Ich schaute zu den Jorenianern, die einen tödlichen Ring um uns bildeten, die weißen Augen zu Schlitzen verengt, die Krallen ausgefahren. »Sie werden dich töten.«
    Er zielte mit der Waffe auf Noarr. »In den Shuttle. Sofort, oder diese Frau stirbt.«
    Ich forderte die Jorenianer auf zurückzubleiben, während wir in den Shuttle stiegen und Gael Noarr zum Steuer schob.
    »Flieg dieses Mistding hier raus.«
    »Sie werden uns verfolgen.«
    Gaels Stoß ließ mich gegen ein Geschirr stolpern. Ich hielt mich daran fest, um das Gleichgewicht wieder zu finden. »Du musst jetzt nicht mehr für die Hsktskt schuften. Ergib dich, und ich helfe dir dabei, zurück nach Terra zu kommen.«
    »Terra?« Er lachte. »Du bist ja völlig bescheuert.« Dann fesselte er mich an das Geschirr.
    Gael sah zu, wie Noarr den Shuttle von der Rampe steuerte.
    »Gib diese Daten in die Navigationseinheit ein«, sagte er und ratterte einige Koordinaten herunter.
    Der Sklavenbefreier zögerte. »Das bringt uns direkt zur Hsktskt-Heimatwelt.«
    »Zu meiner Heimatwelt«, sagte Gael.
    »Das ist sie nicht«, sagte ich.
    Er wandte sich mir zu. »Er hat dir die Wahrheit
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