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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht
Autoren: S.L. Viehl
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gesagt, Doktor. Ich wurde mit sechs Monaten von der Fraktion gefangen genommen. Fürst SrrokVar hat mich adoptiert, aufgezogen, alles gelehrt. Du bist die erste Terranerin, die ich in meinem Leben sehe.« Er spuckte mir vor die Füße. »Und die letzte, hoffe ich.«
    »Du warst die ganze Zeit der Spion«, sagte ich langsam.
    »Und du sollst so schlau sein. Ja, ich habe interne Informationen über die Sklaven an meinen Vater übermittelt.« Er spielte mit der Pistole in seiner Hand herum. »Ich bin froh, dass es vorbei ist. Warmblüter sind widerliche, erbärmliche Kreaturen.«
    »Du bist auch ein Warmblüter.«
    »Ich bin der Sohn eines Hsktskt-Fürsten.« Gael lächelte unheimlich, was mich an SrrokVar erinnerte. »Er hat mich gut ausgebildet.«
    »Das hat er sicher getan.« Ich sah eine Bewegung aus dem Augenwinkel und blinzelte. »Also wirst du uns zur Heimatwelt bringen und … dann? Uns als Sklaven verkaufen?«
    »Für die Verbrechen, die du an der Fraktion begangen hast?« Gael lachte. »Ich werde dich foltern und dann öffentlich hinrichten lassen.«
    Lieutenant Wonlee kam aus einer Ladeluke hinter Gael, und ich hielt meinen Blick auf den Hsktskt-Spion gerichtet. »Ich weiß, was SrrokVar dir als Kind angetan haben muss. Lass mich dir helfen, Gael.«
    »Ich würde nicht …«
    Wonlee sprang Gael in den Rücken, die Pistole fiel zu Boden, und der Terraner krachte gegen eine Luke. Sofort riss Noarr das Schiff herum, wodurch beide Männer auf den Boden fielen, während ich an den Verschlüssen meines Geschirrs herumfummelte.
    Es war so schnell vorbei, dass Gael gefesselt war, bis der Shuttle wieder auf der Sunlace landete. Ein wütender Xonea kam in den Shuttle; er hatte eine seiner Mehrklingen-Waffen bei sich und zog den Terraner nach draußen aufs Deck. Ich eilte ihnen nach.
    »Tu ihm nicht weh, es ist nicht seine Schuld …«
    Bevor ich ihn aufhalten konnte, stand Gael auf. »Für meinen Vater«, schrie er und warf sich in die acht Klingen in Xoneas Hand.
    Noarr und ich eilten hin, aber der Ire war bereits tot.
    »Er hat seinen Pfad gut gewählt«, sagte Xonea und wischte das Blut auf seinen Klingen an Gaels Jacke ab.
    »Er hat sich hinter der Maske seines eigenen Gesichts versteckt«, sagte ich, kniete mich neben ihn und schloss ihm die Augen. Was für ein Vater war SrrokVar gewesen, fragte ich mich, dann erschauderte ich instinktiv. »Und er ist vermutlich den Großteil seines Lebens misshandelt worden.«
    »Nicht jeder, der misshandelt wurde, wird zum Verräter«, sagte Noarr.
    »Du musst es ja wissen.« Ich stand auf und schaute ihn an. »Du kannst jetzt auch die Maske vom Gesicht nehmen.«
    Die Jorenianer gaben erstaunte Laute von sich, als Noarr seine Flossen abnahm, dann seine Daumen unter eine versteckte Lasche schob und das falsche Gesicht langsam abzog. Als er der Mannschaft seine Gesichtszüge offenbarte, schienen viele von ihnen über seine wahre Identität erstaunt.
    Ich verschränkte die Arme, betrachtete meine Adoptivfamilie und schüttelte traurig den Kopf. »Jetzt erzählt mir nicht, dass er euch alle reingelegt hat.«
    Die Maske stellte sich zu meiner Überraschung als Lok-Teel heraus. Er verwandelte sich schnell von Noarrs Gesicht in seinen natürlichen Klumpenzustand und eilte freudig davon, um den Boden von Gaels Blut zu reinigen.
    »Seit wann weißt du es?«, fragte der Mann, den ich liebte.
    »Möchtest du wirklich, dass ich beschreibe, was wir taten, als ich es erkannt habe.« Ich flüsterte ihm zu. »Einen Stimmverzerrer zu benutzen und mich nicht zu küssen, waren clevere Schachzüge, aber du hast vergessen, dass ich auch mit dem Rest deiner Anatomie sehr vertraut bin.«
    Seine Lippen zuckten. »Ich verstehe.«
    »Ich fand es auch sehr seltsam, als du an Bord von Noarrs Schiff kamst und trotzdem wusstest, wo alles zu finden war.« Ich schnalzte mit der Zunge. »Schlampig. Sehr schlampig.«
    Duncan Reever zog seine weite dunkle Robe aus und schüttelte sein feuchtes Haar. »Und doch hast du mich nie mit deinem Wissen konfrontiert.«
    »Ich wusste, dass du es warst«, sagte ich. »Aber ich habe nicht verstanden, warum du mir nicht weit genug vertraut hast, um es mir zu verraten.«
    »Das macht eine recht langwierige Erklärung notwendig.«
    »Wir haben viel Zeit.« Ich nahm seinen Arm. »Komm mit mir.«
    Nach der tragischen Szene mit Gael war keiner von uns hungrig, also begnügte ich mich mit einer Tasse heißen jorenianischen Tees und der Privatsphäre meines Quartiers.
    »Okay«,
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