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Star Wars- The Old Republic - Revan

Star Wars- The Old Republic - Revan

Titel: Star Wars- The Old Republic - Revan
Autoren: Drew Karpyshyn
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Steinflächen waren in dekorativen Mustern mit einer seltenen Flechtenart bepflanzt, die in der Düsternis von Dromund Kaas gedieh und deren schwaches, violettes Glühen für eine gespenstische Beleuchtung sorgte. Ein ebener Weg aus gehauenen Steinplatten führte von der riesigen Flügeltür des Eingangs zur Festung mitten über den Hof und weiter zu der kleinen Landeplattform, auf der ihr Gleiter aufgesetzt hatte.
    Sechel kletterte aus dem Fahrzeug und rannte darum herum, um die Ausstiegsluke auf der anderen Seite für seinen Fahrgast zu öffnen. Scourge trat aus dem Gleiter hinaus in den Regen, der während ihres Fluges nur geringfügig nachgelassen hatte.
    „Hier entlang, mein Lord“, bat Sechel und ging den Weg hinunter.
    Scourge folgte ihm in der Annahme, die Türen würden sich bei ihrem Näherkommen weit auftun. Zu seiner Überraschung blieb der Eingang verschlossen. Sechel wirkte jedoch nicht überrascht, sondern wandte sich dem kleinen Holoschirm an der Seite zu und drückte die Ruftaste.
    Ein flackerndes Bild materialisierte sich auf dem Schirm – ein Mensch um die vierzig. Er schien die Standarduniform eines imperialen Sicherheitsoffiziers zu tragen und Scourge nahm an, dass es sich bei ihm um den Chef von Nyriss’ persönlicher Garde handelte.
    „Unser Gast ist eingetroffen, Murtog“, erklärte Sechel mit einem Nicken in Scourges Richtung.
    „Habt Ihr seine Identität überprüft?“, fragte Murtog.
    „W-wovon redet Ihr?“, stammelte Sechel.
    „Woher sollen wir wissen, ob er der echte Lord Scourge ist? Woher sollen wir wissen, ob er nicht ein weiterer Attentäter ist?“
    Die Frage schien Sechel völlig zu überrumpeln.
    „Ich weiß ni … Ich meine, er scheint … äh, das heißt …“
    „Ich lasse ihn nicht herein, bevor ich einen Beweis habe“, erklärte Murtog.
    Sechel warf mit einer Mischung aus Beschämung und Furcht in den Augen einen Blick über die Schulter zu Lord Scourge. Dann beugte er sich dicht an das Holokom und sagte mit gesenkter Stimme: „Das ist völlig unangemessen. Ihr überschreitet Eure Befugnisse!“
    „Ich bin der Sicherheitschef“, erinnerte ihn Murtog. „Das liegt absolut innerhalb meiner Befugnisse. Gebt mir nur fünf Minuten, um zu bestätigen, dass alles im grünen Bereich ist.“
    Scourge trat vor, packte Sechel bei der Schulter und riss ihn beiseite.
    „Ihr wagt es, mich zu beleidigen, indem Ihr mich hier draußen wie einen dahergelaufenen Bettler im Regen stehen lasst?“, fauchte er den Schirm an. „Ich bin ein Gast! Darth Nyriss höchstpersönlich hat mich eingeladen!“
    Murtog stieß ein spitzes Lachen aus. „Diesen Sachverhalt solltet Ihr vielleicht noch einmal überprüfen.“
    Der Holoschirm schaltete abrupt ab. Scourge drehte sich um und sah Sechel an der Wand kauern.
    „Es tut mir leid, mein Lord“, sagte dieser. „Murtog ist irgendwie paranoid geworden seit …“
    Scourge schnitt ihm das Wort ab. „Was meinte er damit, ich solle diesen Sachverhalt noch einmal überprüfen? Wurde ich von Darth Nyriss eingeladen oder nicht?“
    „Das wurdet Ihr. Selbstverständlich wurdet Ihr das … irgendwie …“
    Scourge streckte seine Hand nach Sechel aus und schöpfte aus der Macht. Sein Diener fing an zu keuchen und umklammerte seine Kehle, während sein Körper von unsichtbarer Hand langsam in die Höhe gezogen wurde.
    „Ihr werdet mir sagen, was hier vor sich geht“, forderte Scourge mit einer Stimme bar jeder Emotion. „Ihr werdet mir alles erzählen oder Ihr werdet sterben. Habt Ihr verstanden?“
    Sechel versuchte zu sprechen, brachte aber nur ein Husten und Stottern hervor. Stattdessen nickte er heftig. Zufrieden löste Scourge den Griff. Schlagartig fiel Sechel einen ganzen Meter tief zu Boden, wo er als Häufchen landete und vor Schmerzen stöhnte, bevor er sich auf die Knie aufrappelte.
    „Es war nicht Darth Nyriss’ Idee, Euch zu engagieren“, erklärte er mit hustengereizter, rauer Stimme. „Nach dem zweiten Mordanschlag wies der Imperator darauf hin, dass ihre eigenen Leute daran beteiligt sein könnten. Er schlug vor, dass sie jemanden von außerhalb heranzieht.“
    Plötzlich ergab alles einen Sinn. Der Wille des Imperators war absolut; ein „Vorschlag“ von ihm war de facto ein Befehl. Darth Nyriss hatte ihn hierher eingeladen, weil sie keine andere Wahl gehabt hatte. Scourge hatte angenommen, er sei ein Ehrengast, aber in Wahrheit war er nichts weiter als ein Eindringling. Seine Anwesenheit war eine Beleidigung für ihre
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