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Star Wars- The Old Republic - Revan

Star Wars- The Old Republic - Revan

Titel: Star Wars- The Old Republic - Revan
Autoren: Drew Karpyshyn
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eliminieren, als seine Inkompetenz zu entlarven, indem man ihn in einem inszenierten Anschlag umbrachte? Das hätte auch erklärt, weshalb Murtog sich geweigert hatte, Scourge bei seiner Ankunft einzulassen, und weshalb Murtogs Soldaten die Söldnerin gerade dann erschossen hatten, als sie kurz davor stand, sich zu ergeben.
    Murtog war jedoch nicht Scourges einziger Verdächtiger. Sechel verfügte über ähnliche Selbsterhaltungsmotive. Sollte Scourge bei seiner Mission erfolgreich sein, würde er wahrscheinlich mit einem dauerhaften Posten belohnt werden, der mit Sicherheit einen höheren Rang in Darth Nyriss’ Hierarchie einnahm als der des kriecherischen Sith-Beraters. Es war durchaus vernünftig anzunehmen, er würde alles in seiner Macht Stehende tun, um eine Person zu beseitigen, die er als Bedrohung für seine eigene Machtstellung ansah.
    Scourge hatte erlebt, wie Sechel zuvor am Raumhafen mit den Söldnern gesprochen hatte. Zu dem Zeitpunkt hatte es ausgesehen, als wolle er sie aus Respekt vor dem hochrangigen Sith-Lord, der gerade auf dem Planeten eingetroffen war, fortscheuchen. Jetzt fragte sich Scourge jedoch, ob er ihnen nicht vielleicht in letzter Minute noch Anweisungen gegeben hatte. Die Tatsache, dass Sechel den Kampf im Hof überlebt hatte, wirkte ebenfalls verdächtig. Natürlich war es möglich, dass er einfach nur Glück hatte oder das stark ausgeprägte Überlebenstalent eines wahren Feiglings besaß, aber es war genauso gut möglich, dass die Söldner sorgsam darauf geachtet hatte, nicht in seine Richtung zu schießen.
    Murtog bog um eine weitere Ecke. Der Schmerz in Scourges Schulter wurde heftiger, während seine Rüstung an der verwundeten Stelle scheuerte. Trotzdem hielt er mit dem untersetzten Menschen Schritt und verweigerte jeden Ausdruck von Schwäche.
    Der Korridor endete vor einer weiteren eindrucksvollen Tür. Diese, die wie alle anderen geschlossen war, wurde von Sith-Schülern flankiert. Er bezweifelte, dass Nyriss es den Sith zugemutet hätte, vor einem Menschen Rechenschaft ablegen zu müssen, daher unterstanden sie wahrscheinlich nicht Murtogs direktem Kommando. Aber aufgrund der Tatsache, dass sie keinerlei Anstalten machten, den Sicherheitschef anzugehen, als er sich näherte, war für Scourge klar, dass sich Murtog einer privilegierten Position in Nyriss’ Hausstand erfreute.
    Murtog trat vor und klopfte sanft mit den Fingerknöcheln an die Tür, dann trat er einen Schritt zurück und nahm stramme Haltung an.
    Während sie eine Antwort auf das Klopfen abwarteten, wurde Scourge bewusst, dass es noch eine dritte Möglichkeit gab: Murtog und Sechel hätten auch gemeinsam den Angriff auf dem Hof planen können. Auf der Akademie hatten sich geringere Studenten manchmal gemeinsam verschworen, um ein talentierteres Individuum zu Fall zu bringen. Es fiel nicht schwer, sich vorzustellen, dass sich so etwas auch außerhalb der Mauern der Einrichtung zutrug.
    Im Augenblick konnte man unmöglich wissen, welche seiner Theorien – falls überhaupt eine – zutraf. Scourge wusste jedoch, dass er auf der Hut sein musste.
    Die Tür öffnete sich und brachte eine junge Twi’lek zum Vorschein. Sie trug eine schwarze Robe, die auf Brust und Rücken mit Nyriss’ vierzackigem, in Violett gehaltenem und von einem roten Kreis umfasstem Stern geschmückt war. Ein Elektrohalsband saß fest um ihren Hals, aber auch ohne dieses wäre ihr Status schon einfach aufgrund ihrer Spezies sofort offensichtlich gewesen.
    In den letzten Tagen des Großen Hyperraumkrieges hatten die Sith bei ihrem Rückzug auf ganzer Linie auch viele Gefangene verschleppt, die sie während ihrer frühen Siege über die Planeten der Republik festgenommen hatten. Diese Gefangenen – größtenteils Menschen und Twi’leks – hatte man zu einem Leben in Sklaverei verdammt. Auf Befehl des Imperators konnte keinem Sklaven jemals die Freiheit gewährt werden und der Status der Eltern wurde Generation für Generation an die Kinder weitergegeben. Wegen dieser Anordnung gab es niemals auch nur den Hauch eines Zweifels an der Rolle irgendeines Twi’leks im Imperium – sie waren Sklaven und würden es immer bleiben, Abkömmlinge von Vorfahren, die zu schwach gewesen waren, sich gegen die Sith-Invasoren zu wehren.
    Die Sklavin kniete nieder und hielt ihren Blick auf den Boden gerichtet, als Murtog, Scourge und Sechel eintraten. Dann schloss sie die Tür hinter ihnen und zog sich in eine Ecke zurück.
    Der lichterfüllte Raum schien
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