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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)
Autoren: John Jackson Miller
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brach die Omen nach links aus, um auf einen bedrohlich aufragenden Gebirgszug zuzuhalten. Hinter ihnen schoss eine Rettungskapsel vom Schiff fort – und krachte geradewegs in den Kamm. Kaum eine Sekunde später war die rot glühende Stichflamme bereits wieder aus dem Blickfeld der Brücke verschwunden. Da konnte Gloyds Torpedo-Crew glatt neidisch sein, dachte Korsin, der dabei den Kopf schüttelte und einen tiefen Atemzug ausstieß. Dort hinten waren noch immer Leute am Leben. Sie kämpfen nach wie vor.
    Die Omen sauste weniger als hundert Meter über einen schneebedeckten Gipfel hinweg. Unter ihnen breitete sich dunkles Wasser aus. Eine weitere Kurskorrektur – und der Omen gingen rasch die verfügbaren Torpedorohre aus. Eine weitere Rettungskapsel startete, um in einem steilen Bogen in die Tiefe zu schießen, doch erst, als sich das kleine Gefährt den Wellen näherte, warf der Pilot – falls es einen gab – das Triebwerk an. Die Schubdüsen schossen die Kapsel mit Höchstgeschwindigkeit geradewegs in den Ozean.
    Schweiß rann Korsin von der Stirn, und er kniff die Augen zusammen, als er sich zu seiner Mannschaft umdrehte. »Bereit machen für Notwasserung! Genau der richtige Moment für eine hübsche Manöverübung!« Selbst Gloyd konnte darüber nicht lachen. Allerdings war das nicht seinem Anstand geschuldet, wie der Kapitän feststellte, als er sich umwandte – sondern dem, was vor ihnen lag. Noch mehr scharfklippige Berge ragten aus dem Meer auf – einschließlich eines Berges, auf dem praktisch bereits ihr Name stand. Korsin eilte zu seinem Sessel zurück. »Alle Mann auf ihre Posten!«
    Seelah wankte panisch umher und verlor beinahe den heulenden Jariad, als sie ins Taumeln geriet. Sie hatte keinen Posten, keine Verteidigungsposition. Sie schickte sich an, zu Devore hinüberzueilen, der wie erstarrt an seinem Terminal stand. Dafür war keine Zeit. Er streckte eine Hand nach ihr aus. Yaru riss sie zu sich heran und stieß sie hinter den Kommandosessel, wo sie sich Schutz suchend zusammenkauerte.
    Diese noble Geste kam ihn teuer zu stehen. Die Omen krachte in schrägem Winkel auf einen Granitkamm, verlor den Kampf gegen den Berg – und noch mehr von sich selbst. Der Aufprall schleuderte Captain Korsin nach vorn gegen die Schottwand, wo er beinahe von den im Rahmen verbliebenen Scherben des zertrümmerten Sichtfensters aufgespießt wurde. Gloyd und Marcom versuchten, ihm zu Hilfe zu kommen, aber die Omen war noch immer in Bewegung, schrammte über eine weitere felsige Anhöhe und schoss sich um sich selbst drehend abwärts. Irgendetwas explodierte, um im knirschenden Fahrwasser des Schiffs brennende Wrackteile zu verstreuen.
    Die Omen ruckte gequält ein weiteres Mal nach vorn, und die Torpedoklappen, die ihnen als provisorische Luftwiderstandsbremsen gedient hatten, brachen wie Treibholz, als das Schiff einen kiesigen Hang hinunterschlidderte. Steine prasselten in alle Richtungen. Korsin schaute mit blutiger Stirn auf und spähte hinaus, um … nichts zu sehen. Die Omen rutschte weiter auf einen Abgrund zu. Gleich war der Berg zu Ende.
    Stopp. Stopp!
    »Stopp!«
    Stille. Korsin hustete und öffnete die Augen. Sie lebten noch.
    »Nein«, sagte Seelah, die dakniete und Jariad umklammert hielt. »Wir sind bereits tot.«
    Dank dir , setzte sie zwar nicht hinzu, aber Korsin spürte, wie die Worte durch die Macht zu ihm strömten. Nicht, dass es dieser Hilfe bedurft hatte. Ihre Augen sagten alles.

2. Kapitel
    Die Stammbesatzung der Omen war derselben menschlichen Abstammung wie Korsin: Sie waren Nachfahren der Überbleibsel eines einstmals großen Adelshauses, das Jahrhunderte vor den Turbulenzen, die das Tapani-Imperium begründeten, zu den Sternen aufgebrochen war. Die Sith hatten sie gefunden und als nützlich erachtet. Sie waren geschickt, was Handel und Industrie betraf, also in all den Dingen, die die Sith-Lords am meisten brauchten, für die sie angesichts all ihrer Pläne zum Weltenaufbau und zur Weltenzerstörung jedoch selbst keine Zeit hatten. Seine Vorfahren hatten das Sagen auf Schiffen und in Fabriken, und darauf verstanden sie sich gut. So dauerte es nicht lange, bis sie ihr Blut mit dem der Dunklen Jedi vermischten und die Macht alsbald auch in seinem Volk stark war.
    Sie waren die Zukunft. Das wollten die Sith zwar nicht zugeben, doch es war offensichtlich. Viele der Sith-Lords gehörten nach wie vor der purpurhäutigen Spezies an, die lange Zeit den Kern ihrer Gefolgschaft gebildet hatte.
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