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Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes

Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes

Titel: Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes
Autoren: Dafydd Ab Hugh
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Krankenstation zu verlassen. Es fiel ihr sehr schwer, dieser Anweisung zu gehorchen.
    Sie wartete im Korridor, wanderte dort unruhig auf und ab. Gerade jetzt durfte sie den Doktor und seine Assistentin Kes nicht stören - sie mussten imstande sein, ihre ganze Aufmerksamkeit B’Elanna zu widmen.
    Der Doktor runzelte die Stirn. Eigentlich sollte ich nichts fühlen, dachte er. Immerhin bin ich ein Hologramm. Holographische Projektionen haben keine Gefühle. Und doch glaubte er, eine emotionale Reaktion bei sich festzustellen. Der Programmierer namens Zimmerman schien wesentlich gründlichere Arbeit geleistet zu haben, als der holographische Arzt - oder sonst jemand - bisher vermutet hatte. Seit einiger Zeit erlebte er ziemlich intensive Empfindungen.
    »Ihr Zustand ist wieder stabil«, sagte er. »Für den Augenblick jedenfalls. Wie steht es um Mr.
    Redbay, Kes?«
    Stille. Der Doktor drehte sich um und sah zu der Ocampa, die neben Redbays Liege stand und kummervoll auf den Patienten blickte. »Es geht ihm sehr schlecht.« Sie hob ihren Tricorder.
    »Lieutenant Redbays neurale Rezeptivität lässt nach. Der Hirnstimulator kann die elektrokolloidale Zirkulation nicht mehr aufrechterhalten. Er stirbt, Doktor.«
    Der Doktor schnitt eine finstere Miene. Er brauchte die Anzeigen von Kes’ Tricorder nicht zu überprüfen - immerhin hatte er sie gut ausgebildet. »Vielleicht können die neuralen Verbindungen wiederhergestellt werden«, sagte er.
    Der Blick des holographischen Arztes wechselte zwischen den beiden Patienten hin und her. »Unter Umständen wie diesen hat es ein Doktor sehr schwer, Kes«, verkündete er. »Erinnern Sie sich daran, was ich über das Treffen von Entscheidungen sagte? Nun, hier haben wir es mit einer solchen Situation zu tun.«
    Zu entscheiden, wer leben durfte und wer sterben musste. Hier lag der Fall anders als bei den alten Kriegen auf der Erde, aber gewisse Parallelen ließen sich doch nicht leugnen. Es gab keinen medizinischen Grund, den einen Patienten dem anderen vorzuziehen. Der Holo-Arzt griff auf alle in den Datenbanken gespeicherten Informationen zu, die solche Entscheidungen betrafen, fand dort jedoch weder Hilfe noch Trost. Eins stand fest: Mit der richtigen Behandlung konnte sogar Redbay geholfen werden. Über den Kollaps neuraler Rezeptivität - die >kortikale Versteifung< - war in der medizinischen Fachwelt mehr bekannt als über Torres’ kortikalen Krampf.
    Andererseits kam in der gegenwärtigen Situation ein besonderer Aspekt hinzu: Nie zuvor war jemand an Bord gebeamt worden, der sich während einer Supernova-Explosion ohne Schutzanzug im Weltraum aufgehalten hatte.
    Der holographische Arzt startete nacheinander alle medizinischen Beratungsprogramme - bisher hatte er geglaubt, die entsprechende Bibliothek sei unerschöpflich -, doch keins konnte ihm mitteilen, ob er Lieutenant Redbay oder Lieutenant Torres retten sollte. Natürlich wählte jedes Programm einen der beiden Patienten, aber letztendlich gab es ebenso viele Empfehlungen für Redbay wie für Torres.
    Es läuft immer darauf hinaus, dachte der Arzt und fühlte sich in die Enge getrieben. Auf den Instinkt des zuständigen Doktors. Aber Hologramme haben keine Instinkte.
    Es gab keine medizinische Methode, um zu bestimmen, welcher der beiden Patienten geopfert werden sollte, um dem anderen das Überleben zu ermöglichen.
    »Doktor?«
    Was soll ich nur machen? Er neigte den holographischen Kopf von einer Seite zur anderen, während er mit sich selbst rang. Die gewöhnliche Programmierung half ihm jetzt nicht weiter. Du musst eine Entscheidung treffen, und zwar ganz allein!
    »Ich rufe den Captain«, sagte Kes und streckte die Hand nach dem Kommunikator aus.
    »Nein!« entfuhr es dem Arzt. Er hielt den Arm der Ocampa fest. »Ich bin der Doktor. Dies fällt in meinen Zuständigkeitsbereich.« Aber WAS SOLL ICH NUR MACHEN?
    Er wandte sich ab und verbarg das virtuelle Gesicht hinter virtuellen Händen. »Wieso fühle ich mich so hin und her gerissen? Ich bin doch gar keine richtige Person!«
    Einige Sekunden lang herrschte Stille, und dann sprach Kes so leise, dass der Doktor die Sensibilität seiner akustischen Sensoren erhöhen musste. »Für mich sind Sie eine richtige Person, Doktor.«
    »Vielleicht kommt darin die Realität einer Person zum Ausdruck: in der Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, die ein… medizinisches Holo-Notprogramm nicht treffen kann.«
    »Sie müssen wählen. Der Hirnstimulator kann B’Elannas
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