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Star Trek - Titan 06 - Synthese

Star Trek - Titan 06 - Synthese

Titel: Star Trek - Titan 06 - Synthese
Autoren: James Swallow
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schüttelte den Kopf. »Ich habe es damals nicht zugelassen, und ich werde es auch jetzt nicht zulassen.« Er sah sich auf der Brücke um und blickte schließlich wieder in das sorgenvolle, ernste Gesicht des Avatars. »Wir haben in den letzten Monaten zu viele Leute verloren. Zu viele Leben wurden verschwendet. Es gab zu viele Tode.«
    »Ich muss das tun!«, beharrte sie.
    »Ich gebe hier einen Befehl. Du wirst wegtreten.«
    »Will …« Deanna war an seiner Seite und hatte eine Hand auf seinen Arm gelegt. Er spürte sie am Rand seiner Gedanken, und plötzlich erinnerte er sich an einen Tag auf der
Enterprise
, Jahre zuvor, als seine zukünftige Frau als Teil ihrer Prüfung zum Commander vor der gleichen schrecklichen Verpflichtung stand wie er jetzt.
Die Entscheidung, ob man jemanden wissentlich in den Tod schicken soll
.
    Riker war schon mehrfach bereitwillig in den sicheren Untergang marschiert und hatte, durch Schicksal oder Glück, immer wieder überlebt. Aber jemand anders diesen Schritt machen zu lassen … die Erlaubnis zu erteilen und dann beiseitezutreten … Das plötzliche Gewicht dieser Entscheidung lag schwer auf seinen Schultern.
    Die Intensität seiner Reaktion schockierte ihn. Sie kam aus dem Nichts, hart und kühl, und nahm, noch während er den Moment in seinem Verstand festhielt, Gestalt an.
Es … nein, sie … sie ist so schnell so weit gekommen. Wir hatten kaum Zeit, sie kennenzulernen, und jetzt das?
    Der Avatar flehte ihn an. »Ich will es so, Captain. Halten Sie mich nicht auf.«
    »Nein«, sagte Ra-Havreii mit bleierner Stimme. »Nein, Sir, halten Sie sie nicht auf. Sie muss die freie Wahl haben, verstehen Sie das nicht?«
    Riker drehte sich zu ihm um. »Sie ist Teil meiner Mannschaft, Doktor.«
    »Eben!«, rief der Efrosianer mit glänzenden Augen. »Und wie jeder von uns hat sie das Recht auf Selbstbestimmung. Aber sie wurde aus einer Maschine geboren, die unfähig ist, unabhängige Entscheidungen zu fällen – was auch immer sie von ihr verlangen, muss sie tun. Solange Sie die Befehlsgewalt über dieses Schiff haben, kann sie sich nicht widersetzen!«
    »Weil Sie der Captain meines Schiffes sind«, sagte das Hologramm.
    Ra-Havreii trat einen Schritt auf sie zu. »Sie müssen ihr diese Wahl lassen, Riker. Geben Sie ihr die Erlaubnis, zu leben!«
    »Um gleich darauf zu sterben?«
    »Ja.« Die Antwort war ein wütender Blick, der den Ingenieur zusammenzucken ließ. Er sah auf und schaute zu Melora. »Wenn wir ihr diese Freiheit versagen, dann ist sie wirklich der Sklave, für den Weiß-Blau sie gehalten hat.«
    Riker fiel keine Erwiderung ein. Einst hatte er argumentiert, dass eine künstliche Lebensform sehr wohl in der Lage war, ihr eigenes Schicksal zu bestimmen. Er hatte es widerwillig getan, um die Freiheit eines Freundes zu schützen. Nun stand er auf der anderen Seite dieser Frage und verweigerte einem intelligenten Wesen das gleiche Privileg, um seine Existenz zu schützen.
    Und dazu habe ich kein Recht
.
    Er ging auf den Avatar zu, der seinen Blick ohne Zögern erwiderte.
    »
Titan
«, sagte Riker. »Du bist frei. Du hast dir dieses Privileg und dieses Vertrauen verdient. Kommandoüberschreibung aufheben, Code null null Kappa sechs eins.«
    »Bestätigung.« Sie schnappte nach Luft und sah ihn voller Dankbarkeit und Bedauern an. »Danke, Sir.«
    Als er wieder sprach, war seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. »Bist du dir sicher? Wir können versuchen, einen anderen Weg zu finden. Wir kümmern uns um unsere … Familie.«
    »Ja«, stimmt sie zu und sah in die Gesichter der Brückenmannschaft, allen voran Ra-Havreii. »Ja, das tun wir.«
    Kerus Blick fiel auf eine Anzeige seiner Konsole und er rief aus: »Sir, ich messe einen Energieanstieg in der Hauptdeflektorschüssel.«
    Als Riker den Kopf wieder in Richtung des Avatars drehte, war dieser verschwunden.
    Torvig spürte die Materialisierung des Avatars durch die tertiären Autoscanner seiner Audiokanäle. Als er sich umdrehte, sah er sie vor dem summenden Warpkern stehen. Humanoide Gesichtsausdrücke waren für ihn immer noch schwer zu interpretieren, aber er erkannte deutlich die Furcht auf dem angenehmen Gesicht des Avatars. »Was ist los?«, fragte er. »Sind wir …? Ich meine, die Null, hat sie …?«
    Sie signalisierte ihm mit einer Handbewegung, zu schweigen. »Torvig Bu-kar-nguv, Sie waren mir ein Freund und Kollege.«
    Es schien keine Frage zu sein, er beantwortete sie trotzdem. »Ja, natürlich.« Der traurige Ton
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