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Star Trek - Titan 02 - Der rote König

Star Trek - Titan 02 - Der rote König

Titel: Star Trek - Titan 02 - Der rote König
Autoren: Michael A. Martin
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weiterhin auf die seltsame Erscheinung gerichtet, die den zentralen
Schirm des Hauptkontrollraums einnahm. Dann nahm er den Blick von der
glitzernden Wolke und sah auf das Armband aus exotischen Muscheln, Steinen und
Stoffen, das sein Handgelenk schmückte.
    »Und die
Frau?«, erwiderte Harn, sein stets tüchtiger Steuerläufer und
Subalternoffizier. Wenn Harn bemerkt haben sollte, wie abgelenkt sich Gherran
im Moment fühlte, so ließ er es sich nicht anmerken.
    »Lasst sie
in Haft mit den Einheimischen«, sagte Gherran und streichelte dabei sanft mit
der pikförmigen Spitze seines Schwanzes über das Armband.
    Harn
reagierte etwas skeptisch auf Gherrans Befehl, ging aber gehorsam zur
Kommunikationkonsole am anderen Ende des Kontrollraums und begann, seine
Anweisungen auszuführen. Steif und effizient wie immer.
    Einen
Augenblick später traten zwei schwarzuniformierte Neyel Sicherheitsoffiziere
aus dem Liftschacht, zwischen ihnen eine dünne, in ein Pilgergewand gehüllte
Gestalt, deren Hände auf dem Rücken zusammengebunden waren. Die Wachen sahen
verwirrt aus, offensichtlich aufgrund des Befehls, den Gefangenen in den
empfindlichen Kontrollraum des Schiffes zu bringen.
    Der
Gefangene wirkte viel zu ruhig für jemanden in seiner angreifbaren Position.
Aber das war für Gherran keine Überraschung.
    »Löst seine
Handfesseln!«, sagte Gherran. »Und dann lasst uns allein!«
    »Sir?«,
sagte der ältere Sicherheitsoffizier. Dabei öffneten und schlossen sich vor
Verwunderung seine Augenklappen schnell hintereinander.
    »Macht
schon!«
    Die Wachen
beeilten sich, dem Befehl nachzukommen und verließen den Raum nur Sekunden
später. Die wenigen technischen Offiziere, die anwesend waren, beobachteten
unauffällig, wie der Gefangene einen Schritt auf Gherran zutrat und dabei seine
gerade befreiten Handgelenke rieb.
    »Werden Sie
mich gleich hier verhören, Drech'tor Gherran, vor all diesen Leuten?«, fragte
der Gefangene in einem, wie dem Drech'tor schien, spöttischen Tonfall. Er
machte eine Geste zu Harn und dem Rest der Kontrollraumbesatzung. Jeder von
ihnen sah sofort in eine andere Richtung und beschäftigte sich verdächtig genau
mit seinen verschiedenen Konsolen.
    Gherran
zeigte auf eine Luke zwischen dem Aufzugsschacht und dem Steuer. »In meine
Vorbereitungskammer. Sofort. «
    Der Gefangene
zuckte mit den Schultern und tat wie ihm geheißen. Nachdem sich die Luke
geschlossen hatte und sie ungestört waren, drehte sich der Gefangene zu ihm um.
Seine harte, graue Haut um seinen Mund umspielte ein Lächeln. »Hallo Vater«,
sagte er mit unerträglicher Ironie in der Stimme.
    »Was hast
du hier draußen zu suchen, Frane?«, fragte Gherran und bemühte sich, seinem
Sohn gegenüber die Wut, die er fühlte, nicht zu zeigen. Er glaubte keinen
Moment daran, dass es ihm gelang.
    »Vielleicht
sollte ich dir die gleiche Frage stellen, Vater.«
    Gherran
seufzte und schüttelte den Kopf. »Du weißt genauso gut wie ich, dass die
Hegemonie-Flotte es Eindringlingen nicht erlauben kann, sich der … Erscheinung
zu nähern.«
    »Aber
warum, Vater? Hast du Angst, dass wir den Schläfer noch mehr aufwecken?«
    Gherran
schnaubte und hinter ihm zuckte sein Schwanz unfreiwillig hin und her.
»Blödsinn! Es gibt keinen Schläfer, Frane. Nur lächerliche Geschichten der
Einheimischen, am Leben erhalten von den fantasieanfälligen Abkömmlingen der
Sklaven. Und ermöglicht durch leichtgläubiges, sentimentales Neyel-Pack wie
dich.«
    »Wie kannst
du dir so sicher sein, dass die Träume des Schläfers nicht wirklich das Einzige
sind, das den M'jellan-Raum zusammenhält? Hast du eine bessere Erklärung für
das, was Newaerth passiert ist?«
    Gherran
entschied, dass er diesen Köder nicht schlucken würde. »Warum ziehst du mit
diesen stinkenden Rindern und den übrigen Kaffern herum, Frane?«
    Endlich
schien Frane seine Fassung zu verlieren. Das befriedigte Gherran ungemein. »Wir
Neyel sind hier die Fremden. Und diese › Kaffer‹ sind meine Freunde.«
    »Dann war
deine Wahl sehr schlecht«, sagte Gherran mit einem geduldigen Seufzen. Er war
sicherlich nicht stolz auf die Exzesse der frühesten Generationen von Neyel.
Ihre Tradition, die einheimischen Spezies rabiat zu behandeln, war eine
Angewohnheit, die sich während der Jahre entwickelte, die unmittelbar auf ihre
unbeabsichtigte Verbannung von der Alten Aerde folgten, als ihr tägliches
Überleben äußerst unsicher gewesen war. Sie hatte sich erst in den Tagen von
Botschafterin
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