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Star Trek - Titan 02 - Der rote König

Star Trek - Titan 02 - Der rote König

Titel: Star Trek - Titan 02 - Der rote König
Autoren: Michael A. Martin
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erneut erzitterte.
    »Wir sind
starken gravimetrischen Wellen ausgesetzt, Drech'tor«, sagte der junge
männliche Offizier, der vor einer ihm nahe liegenden Konsole saß. Die Spitze seines
Schwanzes unterstützte seine Hände, während er hastig Befehle eingab. »Sie
kommen tief aus dem Inneren der Erscheinung.«
    »Status des
Schiffs?«, wollte Gherran wissen.
    »Unsere
Schutzschirme sind beeinträchtigt und lassen nach, Drech'tor.«
    Die Ranken
aus verschiedenfarbiger Energie, die auf dem Schirm zu sehen waren, wurden
lebhafter und verdrehten sich miteinander. Nun ähnelten sie den knorrigen
einheimischen Büschen auf der Kernwelt von Oghen.
    Frane
gestattete sich ein fatalistisches Lächeln. Vielleicht erwacht der Schläfer
nun endlich.
    Er wusste,
wenn das der Fall wäre, würden sich seine eigenen belanglosen
Familienstreitereien sowie das Leiden jeder einzelnen Spezies, die die Neyel in
den vergangenen Jahrhunderten unterworfen hatten, schon bald als nichtig
erweisen.
    Ist
heute der Tag, an dem endlich alles vorbei ist, wie es die Propheten der
antiken M'jellan-Völker vorhergesagt haben?
    »Rufen Sie
die Flotte, Subaltern!«, sagte Gherran. »Wir ziehen uns in sicherere Distanz
zurück. Ich will eine weitere Millionen Klomter zwischen uns und die
Erscheinung gebracht haben.«
    Aber bevor
der Subalternoffizier diesen Befehl ausführen konnte, bemerkte Frane etwas
anderes auf dem Schirm. Mehrere dunkle Gebilde schossen auf sie zu.
    Allerdings
schienen sie, anders als die Flotte seines Vaters, aus dem Inneren der
aufgewühlten Energieblüte zu kommen, »Drech'tor!«, rief ein anderer
Junior-Offizier, eine junge Frau. »Eine Reihe von Schiffen nähert sich unserer
Position – und ihr Ausgangspunkt ist das Energiephänomen selbst.«
    Sie
schüttelte ungläubig den Kopf.
    Gherran
stand vor dem Schirm. Obwohl sein Gesicht eine düstere, graue Maske war, konnte
er die Überraschung nicht aus seiner Stimme heraushalten. »Das ist nicht
möglich!«
    Frane war
gleichermaßen überrascht. Er beobachtete die herannahenden Schiffe und nahm an,
dass sich sein Vater gerade an alte Geschichten von den Tholianischen Teufeln
erinnerte, die vor Jahrzehnten Jagd auf Neyel-Schiffe gemacht hatten. Das war,
bevor Botschafterin Burgess ein Friedensabkommen zwischen ihnen aushandeln
konnte und beide Seiten zugestimmt hatten, die Raumspalten, die ihre beiden
entfernten Reiche verbunden hatten, nicht mehr zu nutzen.
    »Wie viele
Schiffe nähern sich uns?«, wollte der Drech'tor wissen.
    »Mehrere
Dutzend, Drech'tor«, antwortete der Subalternoffizier. »Und ich habe Hinweise
auf ausgerichtete Energiewaffen gefunden.«
    Ein
raubvogelhaftes Lächeln durchbrach Gherrans militärische Unnahbarkeit. Er warf
Frane einen kurzen Blick zu. »Also keine schlafenden Götter, was? Wir haben es
hier mit einer neuen Welle von Eindringlingen zu tun, den Teufeln von einst.«
Zu seinem Subaltern bellte er: »Stufe eins, Taktischer Alarm. Kontaktiert sie,
während wir uns zurückziehen. Und ladet alle Waffenbatterien auf. Bereitschaft,
auf mein Kommando zu feuern.«
    »Keine
Antwort, Drech'tor«, sagte wenige Augenblicke später ein anderer
Junior-Offizier. Ihr Tonfall war streng und geschäftsmäßig.
    Als die
fremdartigen Schiffe auf dem Schirm rasch wuchsen, wurde Franes erster Eindruck
noch verstärkt. Mit ihren glatten, geflügelten Konturen und den schillernden
grau-grünen Hüllen ähnelten sie wirklich nichts so sehr wie einem Schwarm von
Raubvögeln auf der Jagd. Und sie stürzten sich auf Gherrans Schiffe, flogen in
einer keilförmigen Formation, die einen gnadenlosen Sinn für Zielstrebigkeit
verriet. Frane konnte nicht anders als ihre Anmut und Koordination zu
bewundern, während sie sich wie ein einziges Schiff bewegten, als ob sie von
einem fest entschlossenen Verstand geführt würden.
    »Sie ähneln
keinem der Teufel, die ich je gesehen habe«, sagte Frane zu niemand bestimmtem
und bekam auch keine Antwort. Weder er noch sein Vater waren während der
Teufelskriege, die Burgess beendete, schon geboren, aber sie hatten beide
Bilder aus dieser Zeit gesehen.
    Jede der
vorderen Waffenöffnungen der fremden Schiffe strahlte nun ein bedrohliches
grünes Leuchten aus. Als die Eindringlinge näher kamen, konnte Frane mehrere
kleine, aber flinke Neyel-Zerstörer sehen, die sich ihnen auf einem elegant
gekrümmten Abfangkurs näherten. Auf Gherrans Befehl hin gaben die vorderen
Waffenrohre der Neyel-Schiffe eine tödliche Salve aus
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