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Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer
Autoren: Peter David
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sich selbst sah, wie sie Burgoyne die Hände entgegenstreckte.
    Dann folgte ein helles Piepen.
    Das Piepen wiederholte sich, bis Selar den Schlaf abgeschüttelt hatte. Sie setzte sich auf, schätzte ihre Position jedoch falsch ein, sodass sie vom Bett rollte und mit einem recht lauten Krachen auf dem Boden landete. Sie blieb einen Moment liegen, ins Laken verstrickt, und dachte über die Abfolge der Ereignisse nach, die sie in diese merkwürdige Lage gebracht hatten. Als ihr Gehirn wieder normal funktionierte, rief sie ihre Antwort in die Dunkelheit. »Selar hier«, meldete sie sich. Ihre Stimme war ruhig und gefasst und enthielt nicht den geringsten Hinweis darauf, dass sie splitternackt in einem verworrenen Laken auf dem Boden lag.
    »Doktor«
, hörte sie die Doktor Maxwells besorgte Stimme.
»Ist alles in Ordnung?«
    »Mein gesundheitlicher Zustand ist einwandfrei, Doktor. Warum erkundigen Sie sich danach?«
    »Weil Ihre Schicht schon vor über einer Stunde begonnen hat und Ihnen eine solche Verspätung … gar nicht ähnlich sieht.«
    Das erklärte, warum Maxwell sie über ihren Kommunikator angerufen hatte, statt eine direkte Verbindung zu ihrem Quartier herzustellen. Er war davon ausgegangen, dass sie bereits aufgestanden und unterwegs war, da Selar niemals verschlief. Sie warf einen Blick auf das Chronometer an der Wand. Wäre sie ein Mensch gewesen, hätte sie jetzt leise gestöhnt oder wäre panisch aufgesprungen. »Vielen Dank für die Erinnerung, Doktor. Ich werde in Kürze auf meinem Posten sein.«
    »Lassen Sie sich Zeit, Doktor«
, erwiderte Maxwells beruhigende Stimme.
»Es besteht kein Anlass zur Hektik. Die Lage ist völlig ruhig.«
    »Verstanden. Also wollen Sie mir sagen, dass ich gar nicht gebraucht werde.«
    In ihrem Ton war etwas, das Maxwell zweifellos irritierte, auch wenn er sich bemühte, es sich nicht anmerken zu lassen. Doch es gelang ihm nur teilweise.
»Wir können Ihre Erfahrung immer brauchen, Doktor. Schließlich sind Sie der Leitende Medizinische Offizier.«
    »Vielen Dank für Ihre Einschätzung – und Ihren halbherzigen Versuch, meine Unersetzlichkeit zu beteuern.« Sie hielt inne, dann schweiften ihre Gedanken ab, da sie spürte, wie die Wärme erneut zunahm. Sie schien ihren Ursprung in Selars Hüft- und Herzregion zu haben, von wo aus sie sich in ihrem ganzen Körper ausbreitete, bis sich die zwei Kreise der Empfindung überschnitten. Doch kurz darauf wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder der Tatsache zu, dass sie sich an einem Ende einer offenen Kommunikationsverbindung befand, während das andere Ende von einem verblüfften Mediziner besetzt war. »Wenn gegenwärtig alles ruhig ist, wie Sie sagen, wird es sicherlich noch einige Zeit so bleiben. Ich habe einen Termin, den ich gerne wahrnehmen möchte.«
    »Kein Problem, Doktor. Krankenstation Ende.«
    Erneut umfing sie die Stille ihres Zimmers. Aus irgendeinem Grund glaubte sie, das Geräusch ferner Windspiele zu hören und zu spüren, wie ein warmer Wüstenwind über sie hinwegstrich. Sie musste etwas wegen des
Pon Farr
unternehmen. Und sie hatte auch schon einen Plan. Ihre Recherchen in dieser Richtung waren recht ergiebig. Jetzt ging es nur noch darum, den nötigen Mut aufzubringen und zu tun, was getan werden musste. Bislang hatte sie gehofft, warten zu können … sehr lange Zeit warten zu können, wenn es nicht anders ging. Doch diese Option schien nicht praktikabel zu sein. Auch eine Rückkehr nach Vulkan war nicht unbedingt eine Lösung. Es wäre zwar grundsätzlich möglich, einen männlichen Vulkanier im richtigen Stadium des
Pon Farr
zu finden, aber in Anbetracht der Kürze der Zeit, die ihr noch blieb, sicherlich schwierig. Sie konnte schließlich nicht einfach über das planetare Kommunikationsnetz bekannt geben, was sie benötigte, und diskrete Erkundigungen beanspruchten viel Zeit. Außerdem wäre eine Partnerwahl allein nach dem Kriteriumder Verfügbarkeit nicht besonders logisch. Selar besaß noch genügend logisches Denkvermögen, um das zu erkennen. Sie wollte sich zumindest einen ausreichend qualifizierten Vater für ihr Kind aussuchen.
    Nein, sie wusste, was sie tun würde – was sie tun musste.
    Sie zog sich an, so schnell sie konnte und ärgerte sich dabei über die Tatsache, dass ihre Finger zitterten, was es schwierig gestaltete, die Uniform mit gewohnter Effizienz anzulegen. Sie warf einen kurzen Blick in den Spiegel und wandte sich schnell von dem ab, was sie sah. Sie wankte zur Tür ihres
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