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Star Trek - [der Roman zum Film]

Star Trek - [der Roman zum Film]

Titel: Star Trek - [der Roman zum Film]
Autoren: Amigo Grafik GbR
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könnt. Wenn ich falsch vorgegangen bin, möchte ich dich um Verzeihung bitten. Nach meiner Gefangennahme und Aussetzung durch Nero, glaubte ich schon nicht mehr an eine Chance, mich zu rehabilitieren.«
    Der jüngere Spock betrachtete sein älteres Selbst überrascht. Erklärungen hatte er erwartet, aber so eine Entblößung emotionaler Verletzlichkeit war doch ein ziemlicher Schock. Er versuchte, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.
    »Wie hast du Kirk überzeugt, dein Geheimnis zu wahren? Deine Anwesenheit in unserer Zeitlinie.«
    »Ich deutete an, dass es ein Paradoxon gäbe, dass das Ende des Universums bedeuten könnte, wenn er sein Versprechen bricht.«
    »Aber das hat sich nicht einmal annähernd als wahr herausgestellt«, sagte der junge Wissenschaftsoffizier voller Überzeugung. »Vielleicht, wenn die Verschiebung noch viel weiter in der Vergangenheit stattgefunden hätte, ja, aber nicht innerhalb eines so kurz zurückliegenden Zeitraums. So ein Paradoxon hat sich nicht ereignet und war noch dazu unwahrscheinlich. Du hast gelogen.«
    Der ältere Spock zuckte mit den Schultern.
    »Ein Glücksspiel«, vermutete der Jüngere. »Viele Dinge hätten den Lauf der Ereignisse ändern oder beeinflussen können. Ich habe ihn zum Beispiel fast umgebracht.«
    »Nenne meine Handlungsweise einen Akt des Glaubens. Oder, wenn du es vorziehst, einen des Vertrauens. Ich habe gelernt, dem James Kirk meiner Zeitlinie bedingungslos zu vertrauen. Ich dachte, ich glaubte, dass ihr trotz eurer anfänglichen Differenzen das Gleiche lernen würdet.« Er hielt inne, um seinen Worten mehr Gewicht zu geben. »Ich glaube das immer noch.«
    Die Antwort des Jüngeren war nicht vollkommen positiv. »Ich kann eine solche Entwicklung ahnen, obwohl sie vielleicht ohne die Modifikation ›bedingungslos‹ auskommen muss.«
    »Alle guten Dinge ereignen sich nur mit der Zeit«, antwortete der ältere Vulkanier. »Ein Thema, über das ich gezwungenermaßen mehr sagen kann, als ich je für möglich hielt.
    »Gute Dinge?«, fragte Spock.
    »Nein … die Zeit«, der Ältere zögerte und studierte sein eigenes, viel jüngeres Gesicht für eine Weile, bevor er ihm zunickte. »Ah. Ich verstehe. Du versucht es mit Humor. Deine halbmenschliche Seite zeigt sich. Ein leidlich lobenswerter Versuch.«
    »Ich weiß deine verhaltene Zustimmung zu schätzen.«
    Sie sahen sich noch einen Moment länger an, bevor der jüngere Spock einmal mehr das besinnliche Schweigen brach.
    »Die Zukunft ist wirklich nicht mehr so, wie sie sein sollte. Angesichts unseres bevorstehenden Aussterbens ist es nur logisch, dass ich aus der Sternenflotte austrete, um alle meine Anstrengungen dem Erhalt unserer Spezies zu widmen.«
    Der Ältere blickte nachdenklich. »Und trotzdem bist du in einer einzigartigen Position. Du kannst an zwei Orten gleichzeitig sein. Ich bitte dich inständig, in der Sternenflotte zu bleiben. In Diskussionen mit anderen Wissenschaftsabteilungen der Föderation haben wir eine passende unbewohnte Welt gefunden, die sich für eine vulkanische Kolonie eignet.«
    »Ich glaube, ich verstehe dich«, erklärte der jüngere Wissenschaftsoffizier. »Meine Zukunft kann nicht auf deiner Vergangenheit beruhen. Wir sind eins, aber nicht der Selbe. Ich muss meine eigene Zukunft unabhängig von deiner erleben. Trotzdem hoffe ich, dass ich dich von Zeit zu Zeit, wenn es die Umstände erfordern, um Rat bitten darf.«
    »Warum nicht?«, sagte der ältere Spock. »Mit wem bespricht man besser seine persönlichen Entscheidungen, als mit sich selbst? Die Gesellschaft, die dir hinterlassen wurde, lebt im Schatten unfassbarer Zerstörung – und es gibt keinen Grund, warum du dich dem allein stellen solltest.« Er drehte sich um und ging zielstrebig in Richtung des nächsten Ausgangs. Erst dort hielt er und wandte sich für einen letzten Blick um.
    »Weil mein eigentlicher Abschiedsgruß mir doch etwas zu eigennützig erscheint, sage ich einfach nur: Viel Glück.«
    Faltenüberzogene Finger erhoben sich genau in der gleichen Höhe und im gleichen Abstand zum Gruß, wie bei ihrem jüngeren Gegenstück. Ein Zuschauer, der diese perfekte Gegenüberstellung synchroner Gesten beobachtet hätte, konnte mutmaßen, sie stammten von der gleichen Person.
    Die Vierhundert standen in ihrer leuchtenden Gala-Uniform stramm, während hinter ihnen feierliche Musik spielte. Jede Reihe war perfekt ausgerichtet, jede Mannschaftssektion teilte den heimlichen Wunsch, die anderen
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