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S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse
Autoren: Bernd Frenz
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versprach.
    Marinin steckte das handliche Metallei wieder weg und klopfte Igel auf den Rücken. In der kurzen Zeitspanne, in der er sich von dem Kameraden ab- und Mirsowsk zuwandte, vereiste sein freundliches Gesicht zu einer abweisenden Maske.
    „Es geht los", stellte er klar. „Du gehst vor und verhältst dich wie immer. Falls du ein Kratzen im Hals verspürst, unterdrückst du in den nächsten Minuten besser jedes Husten. Sobald wir nämlich den Eindruck haben, dass du einen billigen Trick versuchst, liegst du tot am Boden. Vergiss nicht, dass du Davids Mutter auf dem Gewissen hast. Wir beide brennen eigentlich darauf, dich zu erledigen."
    „Aber ich habe dieser Frau doch überhaupt nichts ..." Ein Schlag mit dem Gewehrkolben ließ den Wissenschaftler mitten im Satz verstummen. Leise jammernd, dass er doch nur Befehle befolgt habe, trat er hinter dem Kistenstapel hervor und lenkte seine Schritte in Richtung der Reaktorblöcke.
    David und der Major flankierten ihn mit einem Schritt Abstand. Beide trugen die Schutzanzüge der erschossenen Monolith-Stalker, inklusive zweier Atemmasken aus den Seitentaschen der Toten.
    Andere Männer auf dem Platz hatten diese Masken, die den unteren Teil des Gesichts bedeckten, ebenfalls angelegt. Der feine Staub, der noch immer in dichten Schwaden zwischen den Gebäuden hing, machte das Atmen zur Qual, deshalb bezogen die meisten ihre Luft aus kleinen Flaschen, die mittels eines geriffelten Schlauches zur Maske geführt wurden.
    Mirsowsks Rückkehr schien kein besonderes Aufsehen zu erregen. Hagemann und sein Kompagnon wurden jedenfalls nicht vermisst. Vielleicht, weil alle damit rechneten, dass sie noch mit der Bestattung von Irena Rothe beschäftigt waren ― was sogar den Tatsachen entsprach.
    Sie waren bereits auf zehn Meter an den Eingang von Block III heran, als sich das Verhalten der übrigen Monolith-Stalker veränderte. Wie auf einen unsichtbaren Befehl hin erstarrten alle inmitten der Bewegung und legten den Kopf leicht auf die Seite. David hatte das schon zu oft beobachtet, um nicht die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.
    „ Sie erhalten telepathische Instruktionen", erklärte er dem Major. „Wir sollten ihr Verhalten imitieren, damit sie keinen Verdacht schöpfen."
    Marinin war einverstanden, also hielten sie kurz inne und neigten den Kopf zur Seite. Ihre Hoffnung, nun unbemerkt passieren zu können, zerschlug sich jedoch gleich wieder. David erkannte es daran, wie sich die Bewaffneten zu gruppieren begannen. Mit größter Disziplin begannen sie, sich gegenseitig ins Gesicht zu blicken und dann, nach der erfolgten Identifizierung, zu Suchtrupps zu formieren. Als zwei Stalker aus dem Eingang hervortraten und sich beiderseits der Tür postierten, wusste David, dass es nicht ohne Kampf abgehen würde.
    Mirsowsk wurde von einer ähnlichen Gewissheit getrieben.
    „Keine Sorge, ich rede mit denen", stieß er hervor, während ihm wahre Schweißbäche über den Nacken strömten. „Die hören auf mich, ihr werdet sehen."
    Mit großen Gesten ging er auf die beiden Wachen zu, die ihnen in den Weg getreten waren. „Weg mit euch", fuhr er sie an. „Wir haben es eilig. Dringende Botschaft für Professor Dobrynin."
    Die Angesprochenen zeigten sich davon in keiner Weise beeindruckt, sondern packten ihn von beiden Seiten an den Armen, um ihn zurückzuhalten. Trotz seines lautstarken Protestes sahen sie misstrauisch an ihm vorbei, um die Identität der nachfolgenden Monolith-Stalker zu klären.
    David drückte den Sicherungshebel auf Feuerstoß und machte sich bereit, die Waffe emporzureißen. Im gleichen Moment platzte der Kopf des linken Postens auseinander. Der Donner der Obokan, der von den Kisten herüberhallte, ließ alle Stalker in Igels Richtung herumwirbeln.
    David und Marinin nutzten den Moment der Verwirrung, um die letzten Meter zu überwinden. Mirsowsk sprang in Panik davon, um dem sich anbahnenden Gemetzel zu entgehen. Neben ihm brach der getroffene Posten zusammen, der andere wurde von Marinins Feuerstoß in die Luft gehoben und rückwärts durch die offene Tür geschleudert.
    Während hinter ihnen noch Verwirrung herrschte, sprangen sie ins Innere des Gebäudes und schoben die beiden Torflügel zusammen. Erstes Gewehrfeuer erklang, doch die Einschläge prasselten nur gegen den massiven Stahl. Draußen schrie Mirsowsk auf, der genau in den Kugelhagel geraten war. Doch ihr Mitleid hielt sich in Grenzen.
    Krachend stießen die Tore aufeinander. Während Marinin
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