Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse
Autoren: Bernd Frenz
Vom Netzwerk:
nur von Fotos."
    Igel wusste einen Moment lang nicht, um was es ging, wurde aber von ihnen rasch aufgeklärt. Die beiden Leichensack-träger und ihre Begleiter waren inzwischen hinter dem Hügel verschwunden.
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, nahmen David und seine Freunde die Verfolgung auf.

AM GRÄBERFELD
    Was sich hinter der Anhöhe befand, ließ ihnen den Atem stocken. Ein ödes, von Gras und Bäumen befreites Gelände, in dem sich Hunderte von gleichmäßigen Erdhügeln aneinander-reihten. Der Boden schien irgendwie verseucht zu sein. Ob er es schon vor den ganzen Leichen gewesen oder erst durch sie kontaminiert worden war, ließ sich nicht sagen. Auf jeden Fall wuchs dort kein einziger Grashalm mehr.
    „Macht schon, fangt endlich an zu graben. Ich habe keine Lust, hier den ganzen Tag herumzustehen."
    Die Aufteilung in der Gruppe war auf den ersten Blick ersichtlich. Der Kerl im Kittel brüllte herum, die beiden Bewaffneten sicherten das Gelände, und der Rest musste arbeiten.
    „Hat der Kerl keine Angst, sich zu verstrahlen?", fragte Alexander mit Blick auf den Kittelträger.
    „Womit verstrahlen?", gab Igel leicht überheblich zurück. „Block 4 ist durch den Sarkophag hermetisch abgeschirmt. Du darfst nicht vergessen, dass in den drei anderen Blöcken bis zum Entstehen der Zone weiter Strom produziert wurde. Und was den Hirnschmelzer angeht, der ist in dieser Gegend natürlich nicht aktiv."
    Hagenbeck und der andere Zivilist standen vor dem Leichensack und starrten ratlos auf ihre Hände. Das andauernde Geschrei versetzte sie in Furcht, trotzdem rührten sie sich nicht von der Stelle. Mit ihrer Intelligenz war es nicht mehr allzu weit her.
    „So geht das nicht, Mirsowsk", mischte sich einer der Monolith-Stalker ein. „Sie müssen den beiden schon zeigen, wo Schaufel und Spaten liegen."
    Der Kittelträger verstummte abrupt und warf dem Stalker erboste Blicke zu, wagte aber nicht, ihn übel anzugehen. Stattdessen stapfte er zu einer verwitterten Holzkiste, die einige Grabreihen entfernt stand, warf ihren Deckel zur Seite, zerrte zwei Schaufeln und zwei Spaten an ihren Stielen heraus und warf sie vor sich in den Staub.
    „Los, kommt hierher", fuhr er Hagenbeck und den anderen an. „Nehmt den Kram und grabt an einer freien Stelle ein Loch, oder es gibt die nächsten Tage nichts zu fressen."
    Während die Angesprochenen langsam auf das Werkzeug zutrotteten, sah Alexander voller Sorge zu David hinüber. Der Junge kauerte immer noch in der gleichen Position im Gras, in der er sich niedergelassen hatte. Wie aus Stein gemeißelt saß er da, den Blick unverwandt auf das riesige Heer von Grabern gerichtet. Man brauchte kein Telepath sein, um zu ahnen, dass er sich gerade fragte, unter welchem der Hügel seine Eltern liegen mochten.
    Er hatte allen Gefahren getrotzt und war ins Zentrum der Zone vorgestoßen, um die Wahrheit zu erfahren. Aber mit diesem Anblick hatte er sicher nicht gerechnet.
    „Wir müssen etwas tun", flüsterte Alexander zu Igel und deutete dabei in Davids Richtung.
    Der Stalker nickte verstehend.
    „Es liegen ein Haus und eine Anhöhe zwischen uns und dem Kraftwerk", fuhr Alexander fort. „Ich denke, wir können gefahrlos schießen."
    „Lass uns lieber auf Nummer sicher gehen", wandte Igel ein. „Ich glaube, ich habe auch schon eine Idee, wie wir die Sache listiger regeln können."
    Ehe ihn der Major daran hindern konnte, sprang Igel auch schon auf und lief mit großen Schritten den unter ihnen postierten Monolith-Stalkern entgegen. Unterwegs schob er seinen rechten Ärmel in die Höhe, damit seine Tätowierung sichtbar wurde.
    „Was ist denn in den gefahren?", fragte David. „Dreht der jetzt durch?"
    „ Sieht fast so aus." Marinin schüttelte den Kopf. „Kommst du von links?"
    „Geht klar."
    Sie hoben ihre Waffen.
    Neben ihnen spannte Gagarin die Muskeln an.
    Igel hatte inzwischen das Graberfeld erreicht. „Eindringlinge!", rief er aufgeregt. „Ich habe da drüben in dem Haus Eindringlinge gesehen. Kommt mit, ich zeige euch, wo sie sind."
    Statt in die Richtung zu sehen, in die Igels Arm immer wieder wies, nahmen ihn die beiden Stalker ins Visier.
    „ Sofort hinknien”, forderte einer von ihnen. „Hände in den Nacken, oder wir schießen."
    „Seid ihr bekloppt?" Igel klang ehrlich überrascht. „Seht ihr nicht, dass ich einer von euch bin." Sie sahen die Tätowierung und interessierten sich nicht für sie. Soviel zu seinem sensationellen Plan.
    „Los", forderte David.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher