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S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse
Autoren: Bernd Frenz
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sie fest aneinanderpresste, klinkte David den Trageriemen seines Gewehres aus und band mit ihm die beiden Schiebegriffe fest zusammen. Das würde nicht ewig halten, ihnen aber vielleicht einen kleinen Vorsprung verschaffen.
    In der vor ihnen liegenden Halle stießen sie jedenfalls auf keine weiteren Gegner, nur auf einen einzelnen Mann in Unterhosen und weißem Kittel, der vor einem blau pulsierenden Monolithen auf einem Bett lag. Ohne diesen Kerl weiter zu beachten, durchquerten sie die Halle, während hinter ihnen am Tor gerüttelt wurde. In den Gängen der nachfolgenden Halle hielten sie sich zuerst nach links und anschließend nach rechts. Igel hatte ihnen erzählt, dass sie über einen Fahrstuhl in die tiefer gelegenen Stockwerke gelangen mussten.
    Die Vorsicht, die sie bei jeder Biegung an den Tag legten, erwies sich als überflüssig. Sie trafen auf keine einzige Menschenseele, fanden aber schließlich den Fahrstuhlschacht. Sie bestiegen die Kabine und drückten den Knopf für das unterste Stockwerk.
    Zu beiden Seiten der Schiebetür fest an die kalte Stahlwand gepresst, richteten sie ihre Waffen aus, um einem eventuellen Empfangskomitee bleihaltige Grüße zu schicken. Doch unten angekommen, erwartete sie nur ein leerer Gang. Vorsichtig streckten sie den Kopf nach draußen und zogen ihn sofort wieder zurück, doch das änderte nichts. Sie waren vollkommen allein. Keine schwer bewaffneten Truppen, keine Mutanten, die in dunklen Ecken lauerten, nichts. Nur lange, gähnend leere Gänge, die mit grauem Kunststoffboden ausgelegt waren. Grässlich.
    David nahm einen Feuerlöscher von der Wand und klemmte ihn so zwischen die Schiebetür, dass sie nicht mehr schließen konnte. Auf diese Weise war der Fahrstuhl blockiert, doch es mochte natürlich weitere geben.
    Alle Sinne angespannt, liefen sie den ersten Gang entlang. Das Einzige, was sie an der nächsten Abzweigung zu sehen bekamen, war ein flatternder Laborkittel, der sich vor ihnen in Sicherheit brachte.
    Immerhin, sie schlichen hier nicht mutterseelenallein herum.
    Sie wollten dem Flüchtenden schon hinterhereilen, als über ihnen eine kratzige Stimme erklang. „Bitte die andere Richtung, meine Herren", bat sie jemand aus einem der in regelmäßigen Abständen angebrachten Lautsprecher. „Ich erwarte Sie bereits im Kreise Ihrer Lieben."
    Verblüfft sahen sie sich an. Was hatte das nun wieder zu bedeuten?
    „Kim", flüsterte David heiser, und von diesem Moment an stand für ihn fest, dass er der Aufforderung Folge leisten würde. Marinin blieb an seiner Seite.
    Im Laufschritt folgten sie den immer wieder erklingenden Anweisungen, bis sie vor einer grauen Stahlblechtür standen, die wenig einladend wirkte. Ihre Gewehre im Anschlag, drangen sie vor, doch statt einer mit Waffen gespickten Falle, erwartete sie nur ein lächelnder Endfünfziger mit markanten Gesichtszügen, der sie über eine Brille hinweg streng anfunkelte.
    „Also bitte, meine Herren", sagte er, mit verschränkten Armen gegen einen großen Stahlkasten gelehnt. „Das ist wirklich keine Art, einer Einladung zu folgen."
    David ließ seine Waffe keinen Millimeter sinken, doch seine Augen wanderten unwillkürlich zu einer großen Trennscheibe, die den Blick in einen benachbarten Raum ermöglichte. Von blauem Licht umhüllt, zeichneten sich dort sieben große Glastanks ab, die waagerecht in halbrunden Halterungen ruhten. David traute zuerst seinen Augen nicht, aber in dem Zylinder am äußersten linken Rand schwamm eine junge Frau, bei der es sich zweifellos um Kim handelte. Ihr Gesicht sah friedlich aus, obwohl sie inmitten einer blau angestrahlten Flüssigkeit trieb.
    „Du Schwein!", fuhr er den Mann an, der sich ihnen inzwischen als Professor Dobrynin vorgestellt hatte. „Was hast du mit Kim gemacht? Wenn sie verletzt wurde, dann ..." Drohend richtete er die Mündung auf einen Punkt, der genau über der Nasenwurzel des Professors lag.
    „Also bitte", gab sich der Wissenschaftler empört. „Hier liegt wohl ein Missverständnis vor. Fräulein Raika arbeitet auf völlig freiwilliger Basis mit mir zusammen, weil ich sie davon überzeugen konnte, dass sie der Menschheit damit einen großen Dienst erweist. Und wenn ich Ihnen erst erklärt habe, was damit gemeint ist, werden Sie ihr Verhalten nicht nur verstehen, sondern freudig begrüßen. Schließlich hat doch jeder von uns einen Herzenswunsch, von dem er hofft, dass er einmal in Erfüllung geht, oder nicht? Dank Fräulein Raika ist der
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