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S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse
Autoren: Bernd Frenz
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mein Signal. Wenn ich euch durchgebe, dass das Feld geräumt ist, überwindet ihr diesen Hang und setzt euch so weit wie möglich nach Westen ab."
    Ohne ihre Proteste abzuwarten, rannte er durch den Nebel davon und stellte seinen Sprechfunk erneut auf die Frequenz der Monolith-Stalker ein.
    „Feindkontakt! Feindkontakt!", rief er auf Russisch in das eingebaute Mikrofon des luftdicht abgeschlossenen Helms. „Die drei Flüchtigen durchqueren den Erdkessel in östlicher Richtung."
    Dazu gab er zwei Schüsse in den neben ihm liegenden Hang ab. Wenn das die Bande nicht aufschreckte, wusste er auch nicht mehr weiter.
    Seine Sorge erwies sich als haltlos. Das siebenfache Keuchen in seinen Kopfhörern ging augenblicklich in lautes Stimmengewirr über. Mehrere Sprecher, die sich mit Delta IV Leitung und Monolith Eins bis Monolith Sechs identifizierten, versuchten herauszubekommen, was vorgefallen war.
    „Monolith Drei von Delta II", rief David in den Äther, in der nicht ganz unberechtigten Hoffnung, dass die genannte Gruppenziffer auf mehrere Delta-Teams schließen ließ. „Die Flüchtigen setzen sich weiter Richtung Osten ab."
    Sekundenlang lauschte er vergeblich nach einer Antwort. Er dachte schon, dass alles vergebens gewesen wäre, als eine feste Stimme antwortete: „Hier Delta IV Leitung, wir sind in zwei Minuten bei euch!"
    Erleichtert stürmte er den links von ihm liegenden Abhang der ersten Bodenwelle hinauf und warf sich kurz vor ihrem abrupt abfallenden Ende ins Gras. Eine mit hohen Grasähren bewachsene Verwerfung bot ihm festen Halt, als er sich bis an die frische Abbruchkante vorarbeitete. Unter ihm überdeckten dunkle Erdmassen das von Gras, Moos und blühenden Wildpflanzen bewachsene Gelände.
    David zielte in die vor ihm liegende Nebelwand, hinter der die steil aufragenden Wände des Erdkessels lagen, und schoss zweimal blindlings hinein. Für die Männer von Delta IV würde er auf diese Weise hoffentlich wie ein versprengtes Delta-II-Mitglied wirken, das den Flüchtenden dicht im Nacken saß. Immerhin trug er einen Schutzanzug der Monolith-Fraktion und hielt ihre Standardwaffe in Händen. Doch nun, da die Sekunden ereignislos verrannen und er Zeit hatte, in Ruhe über seinen gewagten Plan nachzudenken, beschlichen ihn erste Zweifel am Gelingen. Immerhin hatte sie der Gegner nicht nur aufgespürt, sondern schien auch ganz genau zu wissen, wer sie waren.
    Woher besaß die Monolith-Fraktion diese genauen Informationen?
    David konnte nur hoffen, dass man sie wirklich aufgrund des deutschen Sturmgewehrs und der amerikanischen Pumpgun identifiziert hatte. Zwei Waffen, die beide eher selten in der Zone Verwendung fanden.
    „Monolith Fünf ― Kontakt!"
    David feuerte erneut blindlings in den Nebel hinein, bevor er den Kopf nach hinten wandte. Wie erhofft, zeichnete sich zwischen Seeufer und zweiter Bodenwelle der Umriss einer einzelnen Gestalt ab, die ihr AKM im Hüftanschlag hielt.
    David hob die rechte Hand, um auf sich aufmerksam zu machen, aber der Stalker hatte ihn natürlich längst gesehen. „Monolith Drei von Delta II", identifizierte sich David frech. „Die Flüchtigen haben sich in den Kessel abgesetzt, aber mir ist die Leuchtmunition ausgegangen."
    Monolith Fünf reagierte wie erhofft. Rasch kniete er nieder, um mit dem Gras zu verschmelzen und langte nach der Leuchtpistole an seiner Hüfte. Doch noch ehe die Hand das schwere Holster erreichte, hielt er mitten in der Bewegung inne. Und nicht nur das. Er erstarrte in einer unnatürlichen Haltung, die an eine schlecht modellierte Statue erinnerte.
    Trotz des Nebels war deutlich zu sehen, wie Monolith Fünf den Kopf leicht zur Seite neigte, als würde er einen fremden Druck verspüren. David hatte diese Bewegung schon einmal gesehen, kurz zuvor, als die gesamte Gruppe ihre Richtung geändert hatte.
    Auch diesmal blieb es im Äther vollkommen still.
    Dafür langte Monolith Fünf blitzschnell an den Abzug seiner Kalaschnikow und legte auf David an. Der Deutsche fühlte sich vor Schreck wie gelähmt. Sein Herzschlag beschleunigte so stark, dass es sich anfühlte, als würde sein Brustkorb gleich unter den Schlägen gesprengt werden. Er versuchte noch, die eigene Waffe in die Schulter zu ziehen, doch der andere hatte ihn schon wie auf dem Präsentierteller.
    „Waffe runter, Rothe!" Die Stimme des Stalkers klang kalt und emotionslos. „Oder ich zerschieße Ihnen beide Kniescheiben."
    David kam der Aufforderung nach, ihm blieb gar nichts anderes
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