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S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 03 - Apokalypse
Autoren: Bernd Frenz
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übrig.
    „Woher wissen Sie, wer ich bin?", fragte er, während er das AKM sinken ließ.
    Statt einer Antwort erklang ein Schuss. Das satte Wummern einer Schrotflinte. Der langen Feuerlanze, die sich zwischen den Bodenwellen aus dem Nebel schälte, folgte ein gläsernes Splittern in der Schutzmaske des Stalkers. Kim hatte Monolith Fünf mitten ins Gesicht geschossen, vermutlich in dem Glauben, dass er David töten wollte.
    Der Helm des Mannes platzte wie ein prall gefüllter Farbballon auseinander. Einen kurzen Moment lang stand der kopflose Körper noch aufrecht, dann kippte er mit einem dumpfen Geräusch zur Seite.
    „Leitung an Fünf!", drang es aus dem Kopfhörer. „Was ist los? Der Kontakt ist abgebrochen."
    Kontakt abgebrochen? Was für einer denn? David ging wieder auf die Frequenz seiner Freunde, denn es hatte keinen Sinn mehr, Verwirrung zu stiften. Er konnte durchsagen, was er wollte, der Gegner besaß trotzdem die Möglichkeit, sie hundertprozentig zu lokalisieren.
    Unter ihm lösten sich zwei Gestalten in Monolith-Anzügen aus dem Nebel. Ohne das G36 und die Pumpgun hätte er sie nicht identifizieren können. Nicht einmal Kims weibliche Formen zeichneten sich unter dem starren Kunststoff ab. Was besaßen die Stalker, was ihrem Trio nicht zur Verfügung stand?
    Während Kim auf ihn zueilte, rannte Marinin zu dem Toten, um ihm einige Splitterhandgranaten aus dem Waffengürtel zu ziehen. Die würden sie noch gut brauchen können. Langsam wurde es brenzlig.
    Auf kurze Distanz zum Krüppel geschossen zu werden, war nicht unbedingt die beste Zukunftsaussicht. Ganz abgesehen davon, dass man den Major offensichtlich gezielt töten wollte.
    „Dein Plan war echt scheiße!", begrüßte ihn Kim, als sie bei ihm ankam.
    „Eigentlich müsste ich sauer auf euch sein", erwiderte er, ohne zu bestätigen, dass sie recht hatte. Wozu auch? Das lag schließlich auf der Hand. „Ihr solltet doch warten, bis ich euch ein Zeichen gebe."
    Ihre Augen zeigten ein belustigtes Funkeln. Sie hatten schon zuviel gemeinsam durchgestanden, um nicht auch in Momenten wie diesem lachen zu können.
    „Wir haben zum Glück über den Hügel geschaut", erklärte sie heiter. „Deine Schüsse haben die Truppe nur kurz verwirrt. Danach haben sie sich geteilt. Vier Leute hielten weiter unbeirrt auf uns zu. Damit war die Ablenkung dahin, doch wir konnten dich nicht erreichen."
    Er hatte ihnen nicht gesagt, dass er auf eine andere Frequenz gehen würde. Sein Fehler. Leider nicht der erste an diesem Morgen.
    „ Wenigstens wissen wir jetzt, dass sie uns genau orten können”, sagte er, um sich selbst Mut zuzusprechen. „Und ich fürchte, ich weiß auch, wie sie das machen."
    „Los weiter!", unterbrach ihn Marinin, der gerade in Sprechweite kam. „Die anderen sechs sammeln sich bereits. Sie werden in zwei Minuten hier sein."
    Er stand unter ihnen, inmitten der abgerutschten Erdmassen. David und Kim sprangen zu ihm hinunter. Gemeinsam eilten sie in den Kessel hinein.
    Eine vorn Rost zerfressene Planierraupe, die sich wie ein urzeitliches Ungetüm im Nebel abzeichnete, bewies, dass hier früher einmal Abraumarbeiten stattgefunden hatten. Inzwischen sorgten nur noch Schnee und Regen für Erosionen, trotzdem bewegten sie sich durch eine unübersichtliche Kraterlandschaft, in der zusätzlich hohe Gräser, Büsche und schief gewachsene Birken die Sicht behinderten.
    „Los, da hinein." David deutete auf eine gut drei Meter durchmessende Kuhle, die wenige Schritte vor ihnen im Boden klaffte.
    Die anderen beiden folgten seinem Vorschlag, denn zwei umgestürzte Birken und einige Feldsteine boten zusätzlich Schutz vor feindlichem Beschuss. David und der Major tauschten wieder die Waffen. Danach teilten sie die drei erbeuteten Granaten unter sich auf, doch David hatte nicht vor, sich hier zu verschanzen.
    „Die finden uns sofort wieder", erklärte er seinen Freunden. „Zumindest Kim und mich. Und zwar hiermit." Er holte seinen Feuerkäfer hervor, der weiter matt im Nebel glänzte.
    „Bist du sicher?", fragte Kim ungläubig. Immerhin hatten ihnen die geheimnisvollen Steine erst wenige Tage zuvor das Leben gerettet.
    „ Es gibt gar keine andere Möglichkeit”, erklärte er hastig. „Bisher haben die Feuerkäfer unsere Kräfte verstärkt, doch jetzt, wo wir sie gegen die Monolith-Fraktion brauchen, sind sie wie ausgeschaltet. Außerdem kann man uns beide eindeutig von dem Major unterscheiden, selbst wenn wir die Waffen tauschen. Ich wurde sogar
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