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S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone

Titel: S.T.A.L.K.E.R. 01 - Todeszone
Autoren: Bernd Frenz
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des Magazins in den Raum. Zombies taumelten und stürzten. Querschläger prallten funkensprühend von den Wänden ab und bohrten sich dumpf klatschend in das tote Fleisch.
    David wandte sich ab und folgte Alexander durch den Gang zurück in den Operationssaal und in den nächsten Gang. Der Weg schien nicht enden zu wollen, aber dann sah David endlich die Leiter vor sich auftauchen.
    Er kletterte sie hinter Alexander hinauf, half ihm die Tür zuzuschieben und mit einigen Trümmern zu blockieren, dann setzte er sich erschöpft ins Gras.
    „Ich weiß, wo wir Waffen herbekommen", sagte er atemlos. „Ich habe ein Notlager am Zonenrand angelegt. Wir gehen wieder rein und finden raus, was hinter der Tür ist."
    „Aber nicht heute." Alexander lehnte sich an eine Betonwand und zog seine Jacke mit schmerzverzerrtem Gesicht aus. Blut lief in langen Bahnen über seinen linken Arm.
    „Du bist verletzt", sagte David besorgt. „Hat dich einer der Zombies gebissen?"
    Der Major schüttelte den Kopf. „Nein, das war einer mit einem Messer. Ist nicht schlimm."
    „Doch, das ist es. Die Wunde wird sich infizieren, wenn wir nicht schnell etwas unternehmen. Alles infiziert sich in der Zone, wenn du sie an dich heranlässt. Sie holt sich deinen Geist und deinen Körper."
    David stand auf. „Komm, ich bring dich aus der Zone raus."
    Er warf einen Blick auf die Eisentür. Alles in ihm zog ihn in den Bunker zurück. Es war wie ein körperliches Verlangen, wie eine Sucht. Er spürte, dass er dem Ende seiner Suche näher gekommen war als jemals zuvor.
    Aber was suche ich wirklich?, fragte er sich, während er Alexander half, die Wunde notdürftig zu verbinden. Suche ich meine Eltern oder etwas, das ich selbst nicht begreife? Oder sucht etwas... mich?
    Die Antwort lag im Bunker, und doch führte ihn sein Weg aus der Zone hinaus.
    Sie marschierten schweigend und hingen ihren Gedanken nach.
    „Du brauchst mich wirklich nicht bis zum Zonenrand zu brin, ich schlag mich schon alleine durch", sagte Alexander einige Male, aber David ließdas nicht zu. Er hatte durch seine Besessenheit ihr beider Leben in Gefahr gebracht und schuldete es dem Major, ihn der Zone entkommen zu lassen. Die erste Absperrung hatten sie bereits hinter sich gebracht, die zweite lag direkt vor ihnen.
    Als er das dumpfe Dröhnen der Hubschrauber hörte, war es bereits zu spät. Wie in einem Alptraum erwachte die Landschaft rings um ihn und Alexander zum Leben. Grün getarnte Soldaten sprangen aus dem Dickicht und kreisten sie von allen Seiten ein. Maschinengewehrmündungen richteten sich auf David, nervöse Stimmen brüllten Kommandos.
    Der Hubschrauber setzte zur Landung an. David hob die Waffe, aber Alexander drückte die Mündung nach unten und schüttelte den Kopf.
    „Gib ihnen keinen Grund", sagte er. Er schien noch etwas hinügen zu wollen, aber das Brausen der Rotorblätter riss ihm die Worte von den Lippen.
    Der Hubschrauber landete.

33.
    SMIRNOX 119, KAMPFHUBSCHRAUBER IM DIENST DER UKRAINISCHEN STREITKRÄFTE
    „Zielpersonen erfasst", meldete der Beobachter aus dem rückärtigen Bereich. „Noch etwa zehn Meter bis zum vorgesehenen Abfangpunkt."
    General Simak tastete nach dem M P3 -Player, der auf seiner Brust lag. Die klassische Musik in seinem linken Ohr erstarb.
    „Zugriff!", befahl er dem neben ihm sitzenden Piloten, während er den Ohrhörer mitsamt Kabel und Player in der Brusttaseiner Uniformjacke verschwinden ließ.
    „119 an alle", gab der Pilot an die übrigen Einheiten durch. „Zugriff! Ich wiederhole: Zugriff!"
    Der Abfangpunkt lag ganze zwei Kilometer Luftlinie entfernt. Für eine gut gewartete Mi-24 war das ein Katzensprung.
    Der Motor sprang beim ersten Startversuch an. Der Rotor begann sich lautstark zu drehen. Kommunikation war von nun an nur noch über Bordfunk möglich. General Simak setzte die großen Kopfhörer auf und blickte aus dem Seitenfenster.
    Der vibrierende Kampfhubschrauber löste sich bereits vom Boden und zog im Tiefflug davon. Grashalme und wucherndes Kraut verwischten zu einer grünen Fläche, die abrupt anstieg, bis sie die Landekufen zu berühren drohte. Doch der Pilot hatte die Entfernung gut abgeschätzt. Knapp einen Meter oberhalb der Kuppe donnerte er über die Erhebung hinweg.
    Vor ihnen fiel das Gelände wieder ab.
    Für die beiden Männer, die gerade aus der Zone kamen, tauchte der Hubschrauber praktisch aus dem Nichts auf. Ihnen fehlte nun mal ein Peilsender, mit dem sich jeder Schritt des Gegners überwachen
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