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Stahlfront 4: Verrat um Thule

Titel: Stahlfront 4: Verrat um Thule
Autoren: Torn Chaines
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Bereitschaft gehalten hatten, die jetzt nach Norden unterwegs waren - genau dem Ausgang aus der Höhlenwelt entgegen, der den heranrückenden Invasionstruppen am nächsten lag!
    Nun mußte Magnus nur noch einen einzigen Anruf führen. »Frau Unger? Hier Wittmann! Ich handele auf ausdrücklichen Befehl und mit allen Vollmachten des Thulemarschalls. Wir brauchen eine FA 483 hier am Bismarck-Block - aufgetankt und für den Luftkampf gerüstet. nein, Sie haben richtig verstanden! Luftkampf, ja! Und ich bestehe darauf, daß Sie die Maschine fliegen !«
    Exakt sechs Minuten später landete ein Düsenhubschrauber auf der von Soldaten abgesperrten Pleiss-Allee. Diese Maschine trug zahlreiche Luft-Luft-Raketen vom Typ Max X an zwei seitlichen Auslegern.
    Eine kleine Einbuchtung unter der Pilotenkanzel verriet dem Kenner außerdem, daß diese Focke Achgelis mit einer Bordkanone bestückt war.
    Magnus Wittmann hastete aus dem Gebäude auf die Maschine zu, immer noch in Zivil. Er sprang an Bord, schnallte sich wie selbstverständlich auf dem freien Sitz neben der wilden Hilde an und brüllte ihr über das Tosen der anlaufenden Rotoren zu: »Zum Panzertor Nord 10/3. Und wenn wir unterwegs auf fliehende Hubschrauber stoßen, haben Sie Feuererlaubnis !«
    Endlich hatte er die Kopfhörer aufgesetzt und konnte sich in normaler Lautstärke mit der Pilotin unterhalten. »Wenn Sie irgendwelche Zweifel haben, können Sie jederzeit den Thulemarschall anrufen«, schlug er vor.
    Doch die wilde Hilde grinste nur. »Weshalb sollte ich an Ihren Worten zweifeln, Hauptmann? Ich habe schon auf dem Herflug mit dem Marschall gesprochen. Sie waren wohl gerade aus seinem Büro gestürmt .«
    Magnus verzog das Gesicht zu einem anerkennenden Grinsen. Die Frau war nicht nur eine einzigartige Pilotin und sah verdammt gut aus, sie hatte auch einen außergewöhnlich klugen Kopf.
    Wie gut Krimhild Unger wirklich fliegen konnte, zeigte sich, als sie die Focke Achgelis bei Mindestgeschwindigkeit vom Tragschrauber in ein Flächenflugzeug verwandelte. Die Maschine sackte scheinbar unkontrolliert durch, während sie immer weiter beschleunigte. Erst zehn Meter über den Dächern von Neu-Berlin fing sie das in ein Düsenflugzeug verwandelte Fluggerät ab und zog es steil nach oben.
    Magnus mußte sich Mühe geben, seinen Mageninhalt bei sich zu behalten. Wenn man ihr die Gelegenheit gab, flog die Frau wirklich so, wie es ihr »Künstlername« versprach: wild.
    *
    Etwa 50 Kilometer vor der Höhlenwand holte die FA 483 die fliehenden Hubschrauber ein. Die Pilotin bremste ab und verwandelte ihre Maschine ebenfalls in einen Drehflügler, der zwar immer noch etwas schneller als die verfolgten Helikopter war, jetzt aber genauso wendig wie diese.
    In den vergangenen Minuten hatte Magnus sie über die unfaßbaren Ereignisse in Kenntnis gesetzt, und jetzt zeigte sich, daß zumindest manche Frauen genauso hart kämpfen konnten wie Männer, wenn es darauf ankam: Ohne mit der Wimper zu zuk-ken, feuerte sie die ersten Raketen ab und hatte drei Hubschrauber vom Himmel geholt, bevor die anderen überhaupt merkten, daß sie beschossen wurden.
    Magnus gab die Einschlagstellen der abstürzenden Maschinen über Funk an die Feldjäger weiter, die eventuelle Überlebende festnehmen würden.
    Der nächste Pilot bemerkte die heranjagende Rakete im letzten Augenblick und wich ihr aus. Dabei kam er allerdings dem Pfeiler, den er gerade passierte, zu nahe.
    Die Rotorblätter steiften den massiven Granit und splitterten wie Streichhölzer. Die Maschine drehte sich einmal um die eigene Achse, prallte an den Pfeiler, zerschellte und explodierte dabei.
    Feuer und Trümmer regneten hinab, und Magnus hoffte, daß sich keine Menschen am Fuß des Pfeilers aufhielten.
    Vermutlich hatte der Pilot noch einen Funkspruch an die übrigen fünf Hubschrauber abgesetzt, die jetzt wie ein Schwarm aufgescheuchter Vögel auseinanderstoben und mit halsbrecherischen Flugmanövern die größtmögliche Nähe der Pfeiler suchten, um so Deckung zu bekommen.
    Jetzt war es nicht mehr so einfach für die wilde Hilde, die Fliehenden zu treffen, aber trotzdem holte sie vier weitere Hubschrauber mit Raketen und Bordkanone vom Himmel. Einer explodierte, die drei anderen stürzten rauchend und brennend zu Boden. Und jedesmal gab Magnus die genaue Absturzstelle an die Einsatzleitstelle der Feldjäger durch.
    Der letzte Hubschrauber aber erreichte das freie Gelände vor dem Panzertor Nord 10/3 und setzte unbeschadet auf.
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