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Stahlfront 4: Verrat um Thule

Titel: Stahlfront 4: Verrat um Thule
Autoren: Torn Chaines
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starteten ihre Motorschlitten und rasten mit Höchstgeschwindigkeit landeinwärts. Sie waren noch keine hundert Meter vom Bunker entfernt, als der mit einem dumpfen Knall in die Luft flog.
    Jetzt endlich hatten die Amerikaner ein Ziel und schossen mit allem, was sie an Bord ihrer Schiffe hatten. Den drei Thule-Soldaten konnte das nur recht sein, denn der Feuerzauber hinter ihnen verbarg ihre Flucht.
    Kühne hielt immer wieder nach Jabos Ausschau, doch die waren offenbar anderweitig beschäftigt.
    Lohberger war noch schweigsamer als sonst. Er wußte, daß er gerade eben nur seine soldatische Pflicht erfüllt hatte. Doch er wußte auch, daß er den Anblick der mehr als 4000 getöteten Männer bis an sein Lebensende nicht würde vergessen können.
    Er hoffte inständig, daß er stark genug sein würde für diese Bürde.
    *
    Nach gut einer Stunde befanden sich die drei Männer rund 60 Kilometer tief landeinwärts. Der verschneite Untergrund war beinahe topfeben und ermöglichte ein rasches Vorwärtskommen.
    Plötzlich gab Lohberger das Zeichen zum Anhalten. »Macht mal die Motoren aus«, sagte er, als die beiden Kameraden neben ihm hielten.
    Nun hätte es eigentlich still werden müssen in der Eiswüste, doch aus der Entfernung war deutlicher Kampflärm zu vernehmen. Er deutete auf einen Höhenzug fast in Fahrtrichtung, eigentlich kaum mehr als eine sanfte Welle im Boden, 20 Meter hoch - wenn überhaupt. Der Lärm kam von dort.
    Lohberger warf den Motor wieder an und fuhr dem Hügelkamm entgegen, die beiden anderen dicht hinter ihm.
    Als er den höchsten Punkt erreicht hatte und in die jenseitige Ebene blicken konnte, die sich von hier bis zur Regula-Kette erstreckte, sah er die Quelle des Lärms. Eine thuledeutsche Panzerdivision - er vermutete zu Recht, daß es sich um die vierte mit dem Namen »Heimatland« handelte - war auf dem Marsch zur Küste.
    Doch die sollte sie nie erreichen.
    Denn die Division mußte ohne jeden Jagdschutz vorrücken, während es am Himmel geradezu wimmelte von amerikanischen Kampfflugzeugen und -hubschraubern. Zwar führte auch diese Division neben ihren Tiger- und Panther-Kampfpanzern die mit Flugabwehrkanonen bestückten Südwind- sowie die mit Enzian-Raketen ausgestatteten Rheinbote-Panzer mit, aber bei totaler Luftüberlegenheit des Feindes konnten selbst diese hocheffektiven Waffensysteme nur wenig ausrichten.
    Die Gustloff-Kanonen der Südwinds waren nur für die absolute Nahbereichsabwehr gedacht, und auch die Raketen Enzian E-9 der Rheinboten dienten nur zur Gefechtsfeldverteidigung und hatten kaum mehr als 30 Kilometer Reichweite.
    Die amerikanischen Jabos griffen die raketenbestückten Panzer mit ihren Maverick-Raketen an, die zwar auch keine größere Reichweite als die Enzian E-9 hatten, waren aber dank ihrer hohen Geschwindigkeit meist schon wieder aus dem Gefahrenbereich heraus, wenn das Feuer erwidert wurde. Trotzdem erzielten die Enzians einige Abschüsse - aber nicht genug.
    Denn die Apache-Hubschrauber der Amerikaner griffen dicht über dem Boden an, nutzten jede Deckung, die die sanften Eishügel ihnen boten, feuerten ihre Raketen AGM 114 L ab und sanken sofort wieder in Deckung zurück.
    Diese Raketen hatten zwar auch nur eine Reichweite von acht
    Kilometern, wurden aber dank Tandemhohlladung auch den schwergepanzerten deutschen Kampfwagen gefährlich - vor allem dann, wenn sie sie in den schwächer gepanzerten Seiten trafen.
    Das wußten die amerikanischen Piloten und gingen entsprechend vor.
    Sie hielten furchtbare Ernte: Obwohl die Deutschen etwa 30 Jabos und Hubschrauber abschießen konnten, wurde ihre Luftabwehr vollständig ausgeschaltet. Sodann machten Düsenjäger und Drehflügler Jagd auf die Kampfpanzer der Division, die jetzt in alle Richtungen flohen, um kein konzentriertes Ziel zu bieten. Doch das nutzte nichts, bald betrugen ihre Verluste 70 Prozent!
    Und die gnadenlose Jagd ging weiter.
    Lohberger preßte die Zähne aufeinander, daß es knirschte. Hilflos mußte er mit ansehen, wie seine Kameraden abgeschlachtet wurden, und er konnte noch froh sein, daß die Amerikaner ihn und seine beiden Begleiter nicht entdeckten oder nicht beachteten.
    Hätte die vierte Panzerdivision tatsächlich 20 Kilometer von der Küste entfernt in Bereitschaft gelegen, so hätte sie die Amerikaner auch ohne Luftunterstützung in heftige Nahkämpfe verwickeln können, denn wenn Freund und Feind in unmittelbarem Kontakt miteinander standen, war es für eine Luftwaffe mehr als nur
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