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Stahlfront 4: Verrat um Thule

Titel: Stahlfront 4: Verrat um Thule
Autoren: Torn Chaines
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und steigen erst über der Bärenhöhle senkrecht ab !«
    *
    Die Funkstörungen waren mittlerweile so stark geworden, daß die Einsatzleitzentrale des Fliegerhorstes Bärenhöhle erst reagierte, als sich die Flugscheibe dem mächtigen Panzertor, das die Landebahn im Berg verschloß, bis auf fünf Kilometer genähert hatte.
    Es wurde sofort geöffnet, und die I 24 schwebte in die 400 Meter breite, 100 Meter hohe und rund vier Kilometer tief in den Berg hineinreichende Landebahn. Zwar brauchte eine Flugscheibe keinen Rollweg, aber der tief im Bergesinneren befindliche Fliegerhorst war nur auf diesem Weg erreichbar.
    Der Flugleiter dirigierte die Maschine auf einen Abstellplatz unmittelbar vor den Gebäuden der Anlage, wo schon drei Männer in schwarzen Uniformen mit den Brustplatten der Feldjäger warteten. Zur gleichen Zeit versuchte der Funker in der Kommandokuppel, das OKT in Neu-Berlin zu erreichen. Magnus hatte darum gebeten, angesichts der Lage sowenig Zeit wie möglich zu verschwenden; von Klenk hatte ihm zugestimmt und den entsprechenden Befehl erteilt.
    Doch der Funker hatte keinen Erfolg. »Ich komme nicht durch !« meldete er mit verblüfftem Gesicht.
    »Hier in der Höhle sind wir abgeschirmt von den Auswirkungen der Polarlichter«, sagte Magnus grimmig. »Wenn unser
    Funker immer noch nicht durchkommt, hat das eine andere Ursache. Da stimmt etwas nicht. Ich fürchte, die Verschwörung ist weiter gediehen, als wir uns wünschen können .«
    »Was schlagen sie vor ?« fragte von Klenk.
    »Vorerst steige nur ich allein aus«, schlug Magnus vor. »Sie halten die Flugscheibe in Alarmbereitschaft und schlagen sofort los, wenn etwas Ungewöhnliches passiert. Außerdem möchte ich Sie bitten, mir Ihre Dienstpistole zu leihen .«
    Ohne Fragen zu stellen, zog der Oberst seine DWM 10/06 aus dem Holster und reichte sie Magnus, der sie entsicherte, durchlud und hinter seinem Rücken in den Hosenbund steckte. Er war immer noch in Zivil, so wie er die Flugscheibe vor mehr als sechs Stunden betreten hatte. Seine eigenen Pistolen waren im Waffenschrank seines Hauses weggeschlossen.
    *
    Magnus verließ die Flugscheibe über die Rampe. Das Einstiegsschott wurde hinter ihm automatisch wieder verriegelt und die Rampe eingezogen.
    Die Feldjäger, ein Major und zwei Gefreite, wirkten überrascht.
    »Sie sind Magnus Wittmann ?« fragte der Major.
    »So ist es«, antwortete Magnus und grüßte betont lässig. Schließlich trug er Zivil.
    »Sie sind verhaftet«, erklärte der Major. »Legt ihm Handschellen an .«
    Die beiden Gefreiten traten vor, um den Befehl auszuführen -und lagen im nächsten Augenblick am Boden, stöhnend und sich vor Schmerzen windend. Der eine hielt sich den nach einem raschen Griff Wittmanns seltsam verdrehten Arm, der andere faßte mit beiden Händen nach seinem von einem Tritt zerschmetterten Unterkiefer, ließ ihn aber gleich wieder los.
    Der Major wurde kreidebleich und wollte nach seiner Dienstpistole greifen, aber der nächste Tritt Wittmanns schleuderte die Waffe in hohem Bogen davon. Betont langsam holte er die eigene Waffe aus dem Hosenbund und richtete sie auf die Brust des Majors. »Ich bin im Sonderauftrag des Thulemarschalls unterwegs. Wenn Sie mir nicht sofort ein Beglaubigungsschreiben des Bärwolfs vorlegen, sind Sie es, der hier verhaftet wird, Major !«
    »Bittrich ist abgesetzt !« giftete der Feldjäger. »Generalfeldmarschall Wernher von Paulus hat die Führung des OKT übernommen. Also ergeben Sie sich !«
    »Das fällt mir im Traum nicht ein, Major! Sie sind offenbar an einer riesigen Schweinerei beteiligt, aber da mache ich nicht mit !«
    »Ob Sie mitmachen oder nicht, ist völlig unerheblich, Wittmann! Die anständigen Offiziere Thules sind nicht länger bereit, die rassistische und menschenverachtende Politik des Reiches mitzutragen. Wir haben daher beschlossen. !«
    Das waren die letzten Worte des verräterischen Majors. Denn Magnus hatte aus den Augenwinkeln gesehen, wie zahlreiche weitere Feldjäger, zehn oder mehr, aus dem Gebäude der Flugfeldkontrolle auf den freien Platz stürmten. Alle waren bewaffnet, drei sogar mit Maschinenpistolen.
    Sie eröffneten augenblicklich das Feuer auf Magnus. Der packte den Major und zog ihn an sich heran. Der Körper vor seiner Brust zuckte und zitterte, wurde immer wieder von Treffern erschüttert. Es erwies sich als Glücksfall für Magnus, daß ihn die Feldjäger hatten töten wollen, denn ihre Waffen waren mit Hohlspitzmunition geladen.
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