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Stahlfront 4: Verrat um Thule

Titel: Stahlfront 4: Verrat um Thule
Autoren: Torn Chaines
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Magnus sah, wie mehrere Männer aus der Maschine zu dem offenstehenden Tor hetzten.
    Krimhild Unger feuerte einmal mehr die Bordkanone ab, traf aber nur den gelandeten Hubschrauber. Sie setzte zur Landung neben dem Wrack an, als sich das Panzertor schloß!
    Die FA 483 hatte noch nicht richtig aufgesetzt, als Magnus Wittmann aus der Maschine sprang und zum Tor lief. Doch er kam zu spät, es ließ sich um keinen Millimeter mehr bewegen, war vermutlich von innen verriegelt.
    »Hilde! Wir brauchen Pioniere mit Spezialwerkzeug !« brüllte er zum Düsenhubschrauber hinüber.
    Unger hob den Daumen zum Zeichen, daß sie verstanden hatte, und sprach in ihr Funkgerät.
    *
    Die Fahrt mit den Schneemobilen hatte mehrere Stunden gedauert, doch nun hatten Lohberger und seine beiden Begleiter das Panzertor Nord 10/3 erreicht. Es befand sich in einer Steilwand am Übergang zwischen Ritscher-Hochland und Mühlig-Hofmann-Gebirge und war tief zwischen den verschneiten Felsklippen versteckt, so daß man es wirklich nur finden konnte, wenn man wußte, wo es war und nach welchen Felsformationen man Ausschau zu halten hatte.
    Anders als sein Name vermuten ließ, war Panzertor Nord 10/3 kein einfaches Tor, sondern in Wirklichkeit eine Schleusenanlage. Vom äußeren Tor, das normalerweise nur mit Kameras und elektronischen Meßgeräten überwacht wurde, führte ein kilometerlanger Gang tief hinein in den Berg und hinab in den Untergrund.
    Je nach Bedarf konnte der im Falle eines feindlichen Angriffs mit Giftgas geflutet, in Teilen oder auch ganz gesprengt werden.
    Als Stabsfeldwebel verfügte Lohberger nicht über den Kode, den man brauchte, um das Tor zu öffnen.
    Also aktivierte er die im Fels neben dem Eingang verborgene Sprechanlage in der Hoffnung, jemanden zu erreichen, der ihn und seine Soldaten hereinließ.
    Doch noch bevor er auch nur ein Wort herausgebracht hatte, hörte er ein leises Summen - und das Panzertor öffnete sich!
    *
    Es dauerte mehr als eine Stunde, bis die mit Hubschraubern aus ihrer zum Glück nicht weit entfernten Kaserne herübergebrachten Pioniere mit einem großen Bündellichtwerfer das Schloß aus dem Panzertor geschnitten hatten.
    Magnus ging in Deckung, als ein ferngesteuerter Roboter das Tor öffnete, weil er wie die anderen auch mit einer Sprengfalle rechnete. Doch nichts geschah.
    Jenseits der offenstehenden Tür lag still der lange, steil ansteigende Gang durch den Fels im trüben Licht seiner Notbeleuchtung. Die Pioniere hatten mittlerweile starke Geländemotorräder herbeigeschafft. Kraft seiner Vollmacht schwang sich Magnus auf eine der Maschinen und setzte sich an die Spitze des Trupps, der mit Windeseile durch den schnurgeraden Gang nach oben brauste.
    Schon von weitem sah man die offenstehende obere Tür.
    Als er näher herankam, entdeckte Magnus das Massaker. Im Ausgang lagen zwei Feldmarschälle - Speidel, von Paulus -, mehrere hohe Offiziere und Professor Windisch. Alle waren tot, und die meisten von ihnen umklammerten auch jetzt noch ihre Waffen.
    Drei Soldaten in Winterausrüstung standen vor dem Eingang, immer noch rauchende SG 98 in den Händen. Alle hatten sie Einschußlöcher am Oberkörper, aber offenbar trugen auch alle drei vorschriftsmäßig ihre Splitterschutzweste unter den langen weißen Mänteln.
    Der vorderste der Männer hatte zusätzlich noch einen Streifschuß an der Wange abbekommen, der aber kaum blutete.
    Er sah Magnus an, und Erkennen blitzte in seinen brauen Augen auf. Also hatte auch er Manfreds Berichte in den »Thule-Nachrichten« gelesen. »Hauptmann Wittmann, nehme ich an ?« fragte er.
    Als Magnus nickte, grüßte er zackig und meldete: »Stabsfeldwebel Lohberger vom Befestigungswerk 108 West 60/60! Melde den Totalverlust unserer Bunkers, die Ausschaltung einer größeren amerikanischen Infanterieeinheit sowie den vermutlichen Verlust der 4. Pz-Div. !«
    »Darüber werden Sie uns sicher später noch berichten können, Lohberger. Zuerst möchte ich aber wissen, was hier passiert ist .«
    Irrte sich Magnus, oder stahl sich ein leichtes Grinsen auf das Gesicht des Unteroffiziers?
    »Wir wollten gerade um Einlaß bitten, als sich das Tor öffnete und Speidel, von Paulus und die anderen herauskamen. Ich merkte gleich, daß da etwas nicht stimmte«, erklärte Lohberger, »denn als Kommandeur der 4. Pz-Div. hätte Speidel draußen auf dem Schlachtfeld bei seinen Männern sein müssen und nicht hier in Thule. Also habe ich angeordnet, daß sie hier warten, bis ich Kontakt mit
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