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Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg

Titel: Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg
Autoren: Torn Chaines
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höchsten Orden des Reiches an den in Teheran (oder Persepolis, wie er es lieber formulierte) geborenen Kommandanten der Gorger-Division »Demjansk« verlieh. Als er bemerkte, daß Wittmann ihn musterte, senkte er den Blick und rang sich ein falsches Lächeln ab.
    *
    Die offizielle Weihnachtsfeier war zu Ende, und die Offiziere drängten aus dem Saal, um sich auf den Heimweg zu ihren Familien zu machen.
    »Hauptmann Wittmann!« Thulemarschall Bittrich bahnte sich seinen Weg durch die Menge und kam direkt auf Magnus zu.
    »Der Bärwolf meint dich !« sagte McBain verblüfft und eine Spur zu laut.
    »Ganz recht, Draufgänger«, griente der Oberbefehlshaber. »Und er möchte unter vier Augen mit dem Hauptmann sprechen !«
    Täuschte sich Magnus, oder lief Mike tatsächlich ein ganz klein wenig rot an? Auf jeden Fall hatte er den Wink verstanden und trollte sich.
    Bittrich zog Wittmann in eine Ecke des Saals, wo ein großer Weihnachtsbaum sie vor neugierigen Blicken abschirmte. Er zog dreimal an seiner dicken schwarzen Havanna, bevor er erklärte: »Eigentlich hätten auch Sie sich das Ritterkreuz verdient, Hauptmann, aber offenbar gibt es auch bei uns im OKT mittlerweile zu viele Paragraphenreiter: Die Auszeichnung soll nur für Kampfeinsätze verliehen werden, und so wichtig Ihre Unternehmungen in den letzten Monaten für uns auch waren, so hatten sie doch eher Geheimdienstcharakter .«
    Magnus wollte etwas einwerfen, doch Bittrich hob die Hand mit der Zigarre und fuhr fort: »Das wird sich im kommenden Jahr ändern. Da die Welt nun von unserer Existenz weiß, brauchen wir nicht mehr ganz so vorsichtig aufzutreten wie bisher. Trotzdem sind die besonderen Fähigkeiten, die Sie mitgebracht haben, von unschätzbarem Wert für uns. Ich habe mich inzwischen persönlich davon überzeugt, daß Sie diese Fähigkeiten höchst erfolgreich an die Männer Ihrer Sondergruppe vermittelt haben. Es wird Zeit für den ersten Einsatz der Truppe. Wir müssen zwar zuvor noch einiges klären, aber Anfang Februar dürfte es soweit sein .«
    »Je früher, desto besser, Marschall. Darf ich schon fragen, wohin es geht ?«
    »Nach Deutschland. Nach Thüringen, um genau zu sein. Ins Jonastal.«
    »Sagen Sie nur, wir sollen nach S III ?«
    »Ich sehe mit Vergnügen, daß Sie bestens informiert sind, Hauptmann. Was wissen Sie über das Sonderbauvorhaben III ?«
    »Hauptsächlich, daß alle Akten - soweit überhaupt vorhanden - immer noch unter Verschluß sind. Nicht einmal wir vom Verfassungsschutz hatten eine Chance, sie einzusehen !«
    »Aus gutem Grund.« Bittrich nippte einmal an seinem Punsch und verzog angewidert das Gesicht. Er winkte Fahnenjunker Denkena, seiner Ordonnanz. »Stellen Sie das süße Zeug weg, und bringen Sie mir einen ordentlichen Whisky! Sie auch einen, Hauptmann ?«
    Das war ein Angebot, das Magnus keinesfalls ablehnen konnte. Er nickte stumm, innerlich strahlend. Bittrich war berühmt für seinen exquisiten Geschmack, was schottischen Whisky und kubanische Zigarren betraf.
    »Zurück zum Thema: Sonderbauvorhaben III. Ein gewaltiger unterirdischer Komplex, der nach allem, was wir wissen, nur äußerst oberflächlich erforscht wurde, weil vermutlich nie zuvor und auch nie mehr danach eine Anlage derart aufwendig mit Sprengfallen gesichert wurde. Hier arbeitete unter der Führung von SS-Obergruppenführer 5 Hans Kammler unter anderem die Gruppe um Dr. Diebner an der Atombombe .«
    »Ja, ja, die berühmte deutsche Atombombe, die niemals fertig wurde, die aber immer noch dazu ausreicht, die Phantasie aller Spinner zu beflügeln«, sagte Magnus mit gequältem Lächeln.
    »In diesem Punkt irren Sie, Hauptmann«, erklärte Bittrich kategorisch. Denkena brachte zwei Gläser mit torfbraunem Whisky und zog sich dann wieder außer Hörweite zurück.
    Bis auf die drei Männer hatte sich der Saal inzwischen vollständig geleert.
    »Die erste Atombombe der Welt wurde schon Anfang März 1945 im >Kleinen Tambuch< gezündet. Das Wissen über diese großartige Leistung wird den Deutschen bewußt vorenthalten, um sie nicht wieder >zu stolz< werden zu lassen. Die nächsten beiden Bomben explodierten dann im August .«
    »Aber Marschall! Wir haben schon am 8. Mai kapituliert...«
    »Nicht wir haben die Bomben abgeworfen, sondern die Amerikaner«, fiel der »Bärwolf« Magnus ins Wort. »Bei seinem raschen Panzervorstoß waren dem amerikanischen General Patton drei Bomben in die Hände gefallen. Er konnte sie unversehrt bergen. Sie wurden
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