Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg

Titel: Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg
Autoren: Torn Chaines
Vom Netzwerk:
zu, wo sie von Männern in den grauen Traditionsuniformen der Konföderierten empfangen und eingeteilt wurden.
    Aus dem Haus mit den weißen Säulen an der Front, die selbst noch jetzt im Abendlicht hell strahlten, und das um diese Zeit von in voller Blüte stehenden Azaleen und Kamelien umgeben war, trugen Uniformierte Kisten mit zahllosen weiteren Uniformen - der ruhmreiche alte Süden stand wieder auf.
    Plötzlich kam eine merkwürdige Ruhe in die Szenerie. Fast jeder blieb stehen und schaute zum Himmel, an dem ein seltsames hohes Pfeifen zu hören war. Mit irrwitziger Geschwindigkeit schoß die Reichsflugscheibe I 24 aus dem Halbrund der versinkenden Sonne heran, verzögerte mit unfaßbarer Gewalt bis zum Stillstand und senkte sich auf den gepflegten Rasen hinter dem Anwesen.
    Mit Jubelrufen eilten die Rebellen herbei, schwangen ihre Waffen vor Begeisterung, als die Rampe der Flugscheibe ausgefahren wurde und schwarzuniformierte Soldaten große Kunststoffkisten aus dem Gerät schleppten und auf dem Rasen stapelten.
    General Lee E. Roberts, der noch seine Heeresuniform trug, eilte gerade rechtzeitig genug herbei, um zu sehen, wie zwei Männer in Zivil über die Rampe kamen: Wittmann und McBain.
    Sie salutierten vor dem General und deuteten dann auf die Kisten, die sich mittlerweile auf dem Rasen stapelten. »Unsere Laboratorien haben Überstunden gemacht, um all die Gentests zu produzieren, die Sie angefordert haben«, sagte Wittmann. »Aber Ihr Wunsch war uns Befehl, Herr General !«
    »Großartig!« Roberts schüttelte beiden Männern die Hand. »Ihre Flugscheibe ist schon ein beeindruckendes Spielzeug. Wir alle sehen so etwas heute zum erstenmal. Haben Sie denn keine Sorge, daß die Luftüberwachung die Maschine entdeckt ?«
    »Das kann nur dann geschehen, wenn ihr Kommandant es will. Aber Oberst von Klenk ist ein schüchterner Mann. Der fühlt sich viel besser, wenn keiner ihn sieht«, erklärte Magnus grinsend.
    »Von Klenk, woher kenne ich den Namen nur? Den habe ich doch schon einmal gehört .« grübelte Roberts.
    Die Schwarzuniformierten gingen zurück an Bord, die Rampe wurde eingezogen, und die Flugscheibe hob sich federleicht in den Himmel. Als sie in etwa zehn Meter Höhe schwebte, zischte sie mit unwahrscheinlicher Beschleunigung davon und war in weniger als einer Sekunde außer Sichtweite.
    Jetzt erst sahen die beiden Thule-Offiziere in Zivil, daß jenseits der Wiese, auf der I 24 gelandet war, zahlreiche der großen amerikanischen Sattelschlepper standen. Zivilisten und Uniformierte schleppten gemeinsam Kisten aus den Wagen zum Haus.
    Ein Wagen fiel Mike besonders ins Auge. »Den kenne ich doch !« rief er. »Bill !«
    Der Mann, der ihn und Magnus von Savannah nach Atlanta mitgenommen hatte, kam winkend über den Rasen gelaufen.
    »Wie ich sehe, kennen Sie Bill Ports schon«, sagte General Roberts lächelnd. »Er ist ein wichtiger Mann in unserer Organisation - der OAP-Vorsitzende für den Bundesstaat Georgia !«
    Die Männer aus Thule schüttelten Bills Hand mehr als nur ein wenig überrascht. Der »einfache Trucker« war offenbar nicht halb so naiv, wie er Fremden gegenüber tat.
    »Na, wenn ihr beide hier seid, dann können wir ja wie geplant losschlagen, morgen früh !« erklärte Bill in seinem breiten Südstaaten-Akzent.
    »Ich bin mir dessen noch nicht ganz so sicher«, sagte Roberts zögernd. »Ich mußte vor drei Tagen im Pentagon antanzen - zusammen mit dem gesamten Generalstab. Der Verteidigungsminister war da und hielt uns eine Standpauke. Offenbar haben die da oben mitbekommen, wie sehr es in der Truppe rumort. Der werte Herr Minister drohte unverblümt mit dem Einsatz von Atomwaffen gegen die eigene Bevölkerung, sollte es zu einer Erhebung gegen die Präsidentin kommen . Ich weiß wirklich nicht, ob wir dieses Risiko eingehen dürfen !«
    »Thulemarschall Bittrich hat mir persönlich zugesagt, daß er so etwas keinesfalls zulassen wird. Wir haben vor allen Küsten Schiffe mit Schienenkanonen stationiert, und über dem Bereich, den diese Kanonen nicht erreichen, kreisen sämtliche Flugscheiben, die wir noch haben .« Magnus Wittmann sprach voller Überzeugung einen der größten Irrtümer seines Lebens aus: »Wir werden definitiv verhindern, daß Washington Atombomben gegen die eigenen Bürger einsetzt !«
    »Großartig!« erklärte General Roberts. »Dann mache ich mich jetzt auf den Weg nach Fort Stewart. Morgen in aller Frühe schlagen wir los !«
    *
    Der 12. April des Jahres 2011
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher