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Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis

Titel: Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis
Autoren: Torn Chaines
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kommt nicht in Frage! Wir haben einen Auftrag, und ob er uns gefällt oder nicht, wir werden ihn erfüllen !«
    »Herrgott, wo bleiben nur unsere Jäger ?« Wieder Pettys Stimme auf der Geschwaderfrequenz. »Die hatten uns F-22 versprochen !«
    Eine zweite Stimme im Funk, noch panischer als die von Petty: First Lieutenant Waltrip, der hinter McBain flog. »Ich stehe ebenfalls unter Beschuß! Verdammt, das sind Su...«
    Stille.
    Dann wieder Petty: »Waltrip? Waltrip, melden Sie sich !«
    McBain erlaubte sich einen kurzen Blick zur Seite und sah die Schweißperlen auf Fishers angstverzerrtem Gesicht. Vorsichtshalber blockierte er von seiner Seite aus die Zugriffsmöglichkeit des Copiloten auf den Funk.
    Waltrip würde sich nie wieder melden.
    Und auch Petty machte seine letzte Durchsage: »Die haben fünf Raketen auf uns abgefeuert! Die nehmen uns in die Zange! Die.« Übergangslos herrschte wieder die vorgeschriebene Funkstille.
    Aber schon jaulte ein neuer Alarm durchs Cockpit. »Raketen! Die haben Raketen auf uns abgefeuert !«
    Mike McBain reagierte mit der gleichen Schnelligkeit und Gelassenheit wie im Simulator. Er schaltete auf manuelle Steuerung und flog eine Reihe rascher, unvorhersehbarer Ausweichmanöver, die die Zelle des schweren Bombers bis an die Grenze des Erträglichen belasteten. Gleichzeitig warf er Chaff und Flareab. Er sah, wie in der Dunkelheit zwei Raketen mit glühenden Feuerschweif an seiner Maschine vorbeischossen und weit vorne langsam tiefer sanken, noch bevor ihr Antrieb ausgebrannt war.
    Erneut zeigten die Sensoren das Auftreffen gegnerischer Radarimpulse und meldeten, daß eine weitere Rakete auf sie abgefeuert worden war. Mike McBain traf die in dieser Situation einzig mögliche Entscheidung: Er gab die Funkanlage wieder frei und schaltete das eigene Aktivradar ein.
    Sofort zeigte ihm der Monitor die Impulse von drei Feindmaschinen, die hinter ihm auf Angriffskurs schwenkten.
    Die chinesische Rakete war vom Flare getäuscht worden und explodierte dicht hinter der B-2. Die Druckwelle schüttelte die Maschine durch, beschädigte sie aber nicht.
    »Jerry, es gibt keinen Grund mehr, Funkstille zu halten. Die Chinesen wissen, wo wir sind. Ruf die Leitstelle und frag nach, wo die Begleitjäger bleiben !«
    Die F-22 »Raptor« waren ebenso wie die B-2 unsichtbar für das gegnerische Radar - zumindest in der Theorie! - und hatten von den Stützpunkten auf Okinawa aus die Bombergruppen in der letzten Phase des Angriffs decken sollen. Die Antwort der Leitstelle war erschreckend: Die Jäger waren schon über der Korea-Straße vom Gegner erfaßt und gestellt worden. Sie lieferten sich mörderische Gefechte mit chinesischen Abfangjägern und hatten nur unwesentlich geringere Verluste als der Feind.
    Mike McBain und Jeremy Fisher mußten also ihre Mission ganz allein zum Abschluß bringen. Erneut wurde eine Rakete auf ihren Bomber abgefeuert, und erneut konnte McBain ausweichen. Sein Vorrat an Chaff und Flare ging allmählich zur Neige, aber dafür keimte eine neue Hoffnung in ihm auf: »Den Roten gehen die Raketen aus! Die haben die meisten für Pettys und Waltrips Maschinen gebraucht und müssen erst aufmunitio-nieren. Aber bis dahin haben wir unsere Eier gelegt und sind halbwegs in Guam !«
    »Was ist, wenn sie einfach andere Maschinen heranführen ?« Die Angst machte Fishers Stimme ganz rauh.
    »Die alten MiGs würden denen nichts gegen uns nutzen. Für die B-2 und die Raptors brauchen die schon modernere Abfangjäger - vermutlich aufgerüstete >FlankerFul-crum<.   Aber von denen haben selbst die Chinesen nicht unendlich viele. Wir sind gleich am Abwurfpunkt. Und dann haben wir's auch schon so gut wie überstanden !«
    *
    Mike McBain hatte die Klappen der Bombenschächte geöffnet. Die Feuerleitautomatik sorgte dafür, daß die beiden AGM-129 im Abstand weniger Sekunden abgeworfen wurden. Die jeweils knapp 1,7 Tonnen schweren Flugkörper klappten ihre dünnen Tragflächen aus und schalteten die Strahltriebwerke ein. Da sie mit ihren nur achthundert Kilometern in der Stunde noch langsamer waren als die B-2, flog Mike eine Kurve von neunzig Grad, um die Geschosse verfolgen zu können.
    Optisch verschwanden sie sofort im Dunkel der Nacht, und dank ihrer Stealth-Technik hätten sie auch auf keinem Radarschirm auftauchen dürfen. Aber zwei der chinesischen Abfangjäger rasten mit eingeschalteten Nachbrennern an der B-2 vorbei, den Marschflugkörpern hinterher. Die Druckwelle ihres
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