Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Staerker noch als Leidenschaft

Staerker noch als Leidenschaft

Titel: Staerker noch als Leidenschaft
Autoren: Emma Darcy
Vom Netzwerk:
vorbehalten war, den ersten Schritt zu tun.
    Unwillkürlich glitt sein Blick zu Nicole, als die Musik aussetzte. Ihr Partner führte sie zu einem Tisch, wo gerade ein Mann aufstand und eine Frau mit leuchtend roten Haaren zurückließ. Die drei saßen jetzt dort lachend und plaudernd zusammen. Zwei Frauen, der Mann mit dem Pferdeschwanz in der Mitte … alle sehr unbekümmert und bestens gelaunt.
    Ihm wurde die Sicht versperrt, als Tony mit Nina Salter-Smythe, seiner neuesten Flamme, von der Tanzfläche zurück an den Tisch kam.
    „Ich brauche dringend ein kaltes Bier“, verkündete er und steuerte die Bar an.
    Nina und Amber gingen zusammen zum Waschraum, um ihr Make-up aufzufrischen, und so blieb Quin allein zurück. Jetzt hatte er Muße, Nicole zu beobachten.
    Er versuchte sich in Erinnerung zu rufen, dass sie ihn hatte sitzen lassen. Eigentlich sollte er keinen einzigen Gedanken an sie verschwenden. Mehr als Frust würde es ihm nicht einbringen.
    Dennoch … alle seine Sinne waren höchst angespannt. Sie hatte ihm gehört, und er wollte eine zweite Chance bei ihr.
    Falls sie nicht mit diesem Latin Lover verheiratet war, der beide Damen am Tisch mit den gleichen glühenden Blicken bedachte, dann standen Quin alle Möglichkeiten offen.
    Die er auch auszunutzen gedachte. Er wollte Nicole in seinem Leben zurückhaben.
    In diesem Augenblick kam Tony zurück, bereit, wieder die Rolle des jovialen Gastgebers für seine Freunde zu übernehmen. Quin war auf den Füßen, bevor Tony sich gesetzt hatte.
    „Ich habe da jemanden gesehen, dem ich Hallo sagen will“, erklärte er. „Entschuldige mich für eine Weile.“
    „Was ist denn mit Amber?“, fragte Tony neugierig. „Läuft da was? Sie lässt dich den ganzen Abend schon nicht aus den Augen.“
    „Keine Chance“, kam die knappe Erwiderung. Mit einer Geste wehrte Quin jede weitere Bemerkung ab und steuerte in direkter Linie auf die Frau zu, die als Einzige heute Abend eine Chance hatte.
    Nicole amüsierte sich prächtig. Sie war froh, dass sie sich von Jade und Jules hatte überreden lassen, heute Abend mitzugehen. Die beiden hatten vorgebracht, sie müsse schließlich einen genauen Bericht für ihre Schüler über den neuesten Club in der Stadt parat haben. Allerdings ahnten sie nicht, in welch finanziellen Schwierigkeiten die Tanzschule steckte, die Nicole für ihre Mutter leitete. Die Schulden waren so hoch, dass Nicole keinen Ausweg sah. Sie hatte die Einladung angenommen, weil sie ihre Sorgen für eine Weile verdrängen wollte, sie brauchte unbedingt eine Abwechslung und wollte die Gesellschaft ihrer Freunde genießen.
    „Da nähert sich ein Prachtexemplar von Mann, Nic.“ Jade rollte mit den großen braunen Augen. „Er kommt von links direkt auf dich zu. Schau jetzt nicht hin!“
    Nicole lachte. „Welche Wertung auf einer Skala von eins bis zehn?“
    „Zehn reicht nicht.“
    Leicht entnervt schüttelte Nicole den Kopf. Seit Jade aus Europa, wo sie mit allen bekannten Designern gearbeitet hatte, hergekommen war, um ein Geschäft in Sydney aufzubauen, versuchte sie, Nicole zu verkuppeln. Sie stand auf dem Standpunkt, man solle alles mitnehmen, was das Leben zu bieten hatte. Ihrer Ansicht nach war es ungesund, allein zu bleiben.
    Jules lehnte sich herüber und flüsterte ihr ins Ohr: „Ich kann Jade nur Recht geben. Wirklich attraktiv, männlich, einer, der ganz oben mitmischt.“
    Nicole krümmte sich innerlich. Jules konnte es nicht wissen, aber die Redewendung wurde unter Finanzmaklern benutzt, um einen der ganz Großen zu bezeichnen. Sie war einmal mit ‚einem, der ganz oben mitmischt‘, liiert gewesen.
    Und hatte sich böse verbrannt.
    „Nicole.“
    Diese Stimme … Ein Schauer rann ihr über den Rücken, ihr wurde eiskalt. Abrupt drehte sie den Kopf, verzweifelt darum flehend, dass sie sich irrte. Doch es handelte sich keineswegs um einen Irrtum.
    „Quin …“ Sein Name war ihr über die Lippen geschlüpft, bevor sie es verhindern konnte. Das Schlimmste war die versteckte Sehnsucht, die darin mitschwang. Es war so unendlich peinlich. Mehr als Überraschung hätte es nicht sein dürfen.
    Als er zur Begrüßung lächelte, traf er sie mit derselben Wucht, die schon vor sieben Jahren ihren Untergang besiegelt hatte. Seine stahlgrauen Augen drangen durch sie hindurch und verursachten ein leises Zittern. Das Einzige, was anders an ihm war, waren die silbernen Fäden, die sich an den Schläfen durch sein dichtes schwarzes Haar zogen. Sie verstärkten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher