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Stadt der Lüste

Stadt der Lüste

Titel: Stadt der Lüste
Autoren: Mariah Greene
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Bedürfnisse hin zu ändern. Sie war derart darin vertieft, dass sie Malcolm erst bemerkte, als er direkt vor ihr stand.
    »Die Rayners sind gerade gegangen, und ich glaube, sie freunden sich langsam mit der Vorstellung eines Lofts an. Manchmal hat unser Job mehr mit Sozialarbeitzu tun als mit dem Vermieten von Wohnungen«, sagte er.
    »Kann ich irgendwie helfen?«, fragte Emma.
    »Ich habe erwähnt, dass Sie neu bei uns sind und Erfahrungen mit dieser Art von Immobilie haben.«
    »Waren sie an meiner Mitarbeit interessiert?«
    »Ja. Sobald wir Einzelheiten über die beiden Lofts zusammengestellt haben, würden die Rayners Sie gern kennenlernen. Ich wollte Sie heute noch nicht damit belästigen, deswegen habe ich vorgeschlagen, dass Sie die Rayners in den nächsten Tagen besuchen«, erwiderte Malcolm.
    »Warum sehen sich die Rayners die Wohnungen nicht einfach an?«
    »So leicht ist das nicht. Die meisten unserer Kunden möchten das Gefühl haben, dass wir ihnen mehr bieten als nur einen Satz Schlüssel.«
    »Ich verstehe«, sagte Emma.
    »Wir besuchen unsere Kunden häufig zu Hause«, fuhr Malcolm fort. »Sie müssen Lomax in einer Art beratender Funktion sehen.«
    »Haben Sie eine bestimmte Zeit ausgemacht?«
    »Ich nehme zwar an, dass Ihr Terminkalender noch frei ist, ich habe den Rayners aber trotzdem gesagt, dass ich erst mit Ihnen absprechen müsste, wann Sie Zeit haben.«
    »Das klingt, als sei ich wahnsinnig wichtig«, erwiderte sie amüsiert.
    Malcolm hielt für einen Moment inne. »Sagen Sie Ian, er soll einen Termin vereinbaren. Terminabsprachen treffen wir meist über Ian, anstatt persönlich anzurufen.Ich lasse Ihnen die Akte über die Rayners zukommen. Und wenn Sie möchten, begleite ich Sie gern zu dem Treffen.«
    »Ich lese mir die Akte durch, und Sie können mir ja noch ein wenig über die Rayners erzählen. Wenn Sie mitkommen wollen, habe ich natürlich nichts dagegen.«
    Emma ließ diese Frage bewusst offen, da sie Malcolm nicht vor den Kopf stoßen wollte.
    Nachdem er gegangen war, wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Computer zu. Als sie sicher war, dass niemand sie unterbrechen würde, beschäftigte sie sich eingehender mit den unterschiedlichen Dateien. Die Computer waren miteinander vernetzt. Emma klickte sich von ihrem eigenen Computer in das Netzwerk, das in verschiedene Bereiche aufgeteilt war. Sie klickte auf einen Bereich mit allgemeinen Daten und fand die Verzeichnisse aller Mitarbeiter. Dann suchte sie nach Unterverzeichnissen und stellte lächelnd fest, dass offenbar keinerlei Zugangsbeschränkungen existierten. Vielleicht gab es noch einen anderen Weg, an Informationen zu gelangen.

Drei
     
    Die Kleidungsstücke, die Emma an ihrem ersten Tag bei Lomax getragen hatte, lagen auf ihrem Bett verstreut. Emma betrachtete sie – ihre andere Identität. Die schlichte Emma Fox. Sie fühlte sich wie eine Comic-Heldin, die kurz davor war, sich in ihr Alter Ego zu verwandeln.
    Sie trat vor den Spiegel und begann, sich zurechtzumachen. Ihre Augen schminkte sie so, dass sie katzenhaft wirkten, und der gefährlich rote Lippenstift machte ihren Mund noch sinnlicher. Ihre Ohrringe waren klein, aber geschmackvoll. Als sie fertig war, besaß sie weder Ähnlichkeit mit der schlichten noch mit der normalen Emma. Zum ersten Mal seit zwei Jahren würde sie wieder in London ausgehen. Sie beugte sich näher zu ihrem Spiegelbild, drehte eine Haarsträhne zwischen den Fingern und spitzte die Lippen. Dann wandte sie sich um und betrachtete sich in dem großen Standspiegel. Das kurze schwarze Lacroix-Kleid schmiegte sich hauteng an ihren straffen Hintern, betonte ihre Brüste, ließ die Schultern frei und zeigte gerade genug Dekolleté, um ihre sexuellen Absichten anzudeuten. Das Outfit vermittelte eine unmissverständliche Botschaft und war damit genau richtig für diesen Abend.
    Es klingelte an der Tür.
    Emma öffnete und stand einer Frau in schwarzem Anzug und weißer, bis zum obersten Knopf geschlossener Bluse gegenüber. Sie war mittelgroß, sehr dezent geschminkt, hatte grüne Augen und blasse Haut.
    »Ich bin Jackson«, stellte sie sich vor.
    Hinter ihr parkte in zweiter Reihe eine große schwarze Limousine mit verdunkelten Scheiben und leise schnurrendem Motor, die aussah wie ein gepanzertes und mit kugelsicheren Fenstern ausgestattetes Diplomatenfahrzeug.
    »Ich bin gleich fertig«, sagte Emma.
    Als sie aus dem Haus trat, stand Jackson bereits neben der offenen Hintertür des Wagens. Nachdem Emma
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