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Stabiles Kreuz

Stabiles Kreuz

Titel: Stabiles Kreuz
Autoren: Christian Larsen , Bea Miescher
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Rückenschmerzen. Probieren Sie es aus!
Start
    Gehen Sie in den Vierfüßlerstand und stellen Sie sich vor, Sie wären ein Tisch: Die Tischplatte – vom Scheitel bis zum Steiß, ist möglichst topfeben, damit kein Porzellan ins Rutschen kommt.
Beurteilung
    Versuchen Sie nun, die Tischplatte in der Mitte, auf der Höhe des Kreuzes, wie abgebildet abzusenken, so dass alles imaginäre Porzellan in die Mitte rutscht. Lassen Sie von Ihrem Partner beurteilen, wie weit die Streckung möglich ist. Streckung heißt: Sie können ein Hohlkreuz machen.
    Schaffen Sie das nicht, so haben Sie einen Flachrücken in der Lendenwirbelsäule. Die Brustwirbelsäule muss den Bewegungsmangel kompensieren. Warum das zum Problem werden kann, erfahren Sie auf den →  Seiten 23 und 24 .

Probleme
    Durchhänger:
Das Hohlkreuz staucht hinten die Wirbel und überdehnt vorn die Bauchmuskeln. a) Zunächst verkürzen sich die Muskeln (rot). b) Mit der Zeit werden Bandscheiben und kleine Gelenke überbelastet, der Spinalkanal wird verengt.
Hohlkreuz: Je länger, desto unliebsamer
    Das Hohlkreuz ist eine der häufigsten Ursachen für Kreuzbeschwerden. Oft ist es genetisch bedingt, also vererbt. Kinder bis zu ungefähr fünf Jahren haben natürlicherweise ein Hohlkreuz. Mit dem Zahnwechsel und der körperlichen Streckung sollte das Hohlkreuz verschwinden. Oft tut es dies nicht und es kommt vorerst zu einem unechten Hohlkreuz. Ohne gezielte Maßnahmen bleibt die Angewohnheit bestehen, es kommt zum fixierten, zum echten Hohlkreuz mit all seinen unliebsamen Begleiterscheinungen. Die Lendenmuskulatur verkürzt und verspannt sich. Verspannte Muskeln schmerzen über kurz oder lang. Das ist schon unangenehm genug – dazu kommt, dass die gesamte Statik aus dem Lot gerät. Es entstehen Engpässe zwischen den einzelnen Wirbeln, die Bandscheiben werden einseitig belastet, durch die Beschwerden wird die Bewegung möglichst eingeschränkt. Es kommt zum unerfreulichen Rattenschwanz ungünstiger Folgen und Spätfolgen.
    Besonders betroffen sind die Gelenkstrukturen. Durch die einseitig nach hinten zusammengezogenen Lendenwirbel drückt der Gelenkfortsatz des oberen Wirbels auf den nächst unteren Wirbelbogen. Das wirkt wie ein Meißel! Auf Schritt und Tritt hämmert der Gelenkfortsatz auf den unten liegenden Knochen, der im übelsten Fall durchbricht. Neben dieser krassen Form des unerwünschten Knochenkontakts gibt es weiter Fehlkontakte zwischen den Wirbeln, die zu Abnutzung und Beschwerden führen.
    Scheinschön:
a) Der Flachrücken ist zwar gerade aufgerichtet – so weit so gut – aber unbeweglich. Der Rücken ist immer flach. Das wird zum Problem. b) Eine normale leichte Hohlkreuzhaltung, wie abgebildet, ist nicht mehr möglich.
Flachrücken: Wenn Beweglichkeit fehlt
    Der Flachrücken sieht auf den ersten, meist auch auf den zweiten Blick stattlich und elegant aus. Aufgerichtet und unverdreht präsentiert er sich in voller Größe. Doch der gesunde Schein trügt: Der Flachrücken hat seine Beweglichkeit verloren, die große Spezialität, ihre dreidimensionale Beweglichkeit, ist der Wirbelsäule abhanden gekommen. Diese Bewegungseinschränkung führt zu ständiger Fehl- und Überbelastung. Irgendwo muss der Körper kompensieren. Besteht der Flachrücken in der Lendenwirbelsäule, muss meist die Brustwirbelsäule kompensieren, und zwar genau mit den Bewegungen, die ihr nicht zuträglich sind. Überlastungsschmerzen und Muskelverspannungen sind die schmerzhaften Folgen. In der Therapie ist es deshalb oft sinnvoll, Kreuzschmerzen nicht im Kreuz, sondern in der Brustwirbelsäule zu behandeln und umgekehrt. Das ist typisch für Rückenschmerzen: Die Schmerzursache ist oft nicht dort, wo es weh tut!
    Eine Ursache für Flachrücken im Kreuzbereich können die Bandscheiben selbst sein. Sie sind in der Lendenregion keilförmig angelegt und normalerweise auf der Vorderseite des Wirbelkörpers etwas dicker als hinten. Ist diese Keilform wenig ausgeprägt, geht der natürliche Schwung der Wirbelsäule verloren oder in die verkehrte Richtung. Spiraldynamisch gesehen sind solche Umkehrungen von Schwung- und Drehrichtungen immer unglücklich. Vergleichen Sie es mit den Drehrichtungen von Kletterpflanzen. Sie ringeln sich immer in dieselbe Richtung. Zwingt man sie in die verkehrte Richtung, wachsen
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