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Stabiles Kreuz

Stabiles Kreuz

Titel: Stabiles Kreuz
Autoren: Christian Larsen , Bea Miescher
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hinten biegen, nach links und rechts neigen und sie kann sich nach beiden Seiten drehen. Alles zusammen ergibt eine volle dreidimensionale Beweglichkeit; bei Tänzerinnen am schönsten erkennbar. Die Form und Anordnung der Wirbel und ihrer Gelenke ist in allen drei Wirbelsäulenabschnitten unterschiedlich. Während die Wirbelform der Brustwirbelsäule zum Drehen wie geschaffen ist, sorgen die Gelenkfortsätze in der Lendenwirbelsäule für möglichst wenig Drehmöglichkeit. Diese Aufgabe wird weiter oben erledigt. Die Stärken der Lendenwirbelsäule sind Beugen und Lasten tragen.
Kleine Gelenke: Respekt zahlt sich aus
    Die knöchernen Fortsätze der Wirbel bilden Gelenkverbindungen. Sie bestimmen weitgehend die Bewegungsmöglichkeiten. Die kleinen Gelenkflächen der Lendenwirbelsäule stehen senkrecht in der Pfeilebene zueinander. Drehungen sind nur minimal möglich. Die Gelenkflächen verhindern zu viel Drehung wie Leitplanken. Das muss erkannt und respektiert werden! Wird in der Lendenwirbelsäule über Gebühr gedreht, wie es oft im Alltag oder beim Tennis oder Golfen vorkommt, greift dies die kleinen Gelenke an. Dafür sind sie nicht gemacht. Bei wiederholter oder forcierter Drehung in der Lendenwirbelsäule sind Probleme vorprogrammiert. Die Leitplanken werden beschädigt oder schlimmstenfalls durchbrochen. Ganz anders in der Brustwirbelsäule – die Dornfortsätze sind ziegelförmig angeordnet. Die Gelenkflächen stehen in der Stirnebene. Sie lassen Drehung zu, indem sie sich schuppenförmig anordnen und spiralförmig aneinander vorbei gleiten.

Diagnose
    Hohlkreuz:
a) Typische Hohlkreuzhaltung im Stehen. In der Vorbeuge zeigt sich der Unterschied: b) Das unechte Hohlkreuz rollt sich problemlos zum C-Bogen ein. c) Beim echten Hohlkreuz bleibt die Delle bestehen.
Vorbeuge-Hohlkreuz: Unecht ist echt gut
    Beim echten Hohlkreuz ist entscheidend, dass die Lendenmuskulatur, genauer die Rückenstrecker, nicht loslassen können und den unteren Rücken unablässig ins Hohlkreuz ziehen – im Stehen wie in der Vorbeuge. Ein unechtes Hohlkreuz ist lediglich eine Gewohnheit – die Beweglichkeit zur Streckung ist vorhanden, wird aber nicht angewendet. Problematisch: Die Angewohnheit kann zu einer Fixierung ausarten. Das unechte wird zum echten Hohlkreuz.
Start
    Stellen Sie sich aufrecht hin. Ertasten Sie vorerst mit den Händen den Bereich der Lendenwirbelsäule, die Wölbung in Richtung Hohlkreuz. Sie können diese Hohlkreuztendenz absichtlich ein bisschen verstärken und wieder lösen. Unterschieden wird nun zwischen einem echten und einem unechten Hohlkreuz. Anders als beim Juwelier ist das unechte Hohlkreuz für Sie durchaus erfreulicher: Es bedeutet, dass Sie zwar ein Hohlkreuz bewusst machen können, aber dieses auch auflösen können.
Beurteilung
    Rollen Sie sich vornüber ein. Aber Vorsicht bei Rückenproblemen! Der Vorbeugetest zur Unterscheidung des echten oder unechten Hohlkreuzes kann auch im Vierfüßlerstand oder auf einem Sitzball gemacht werden. Die Fingerspitzen gehen gegen den Boden. Ihr Rücken wird möglichst rund. Beurteilt wird der harmonische C-Bogen der Wirbelsäule – ohne Ecken, Kanten oder flache Abschnitte. Die Voraussetzung für optimale Beweglichkeit in der Lendenwirbelsäule.
    Die Merkformel: Hohlkreuz im Stehen plus Hohlkreuzdelle in der Vorbeuge gleich echtes Hohlkreuz. Hohlkreuz im Stehen plus harmonischer C-Bogen in der Vorbeuge gleich unechtes Hohlkreuz.
    Beweglichkeitsdefizit:
a) Die Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule schafft es problemlos vom „Katzenbuckel“ (→  S. 16 b) in den „Pferderücken“. Die Wirbelsäule ist harmonisch nach unten durchgebogen. Nicht so beim starren Flachrücken (b). Er kann nicht mehr ins Hohlkreuz gehen.
Rückstreckung – Flachrücken: Hohlkreuz ist auch mal erwünscht!
    Als Nächstes beurteilen Sie das Streckvermögen Ihrer Lendenwirbelsäule. Dieses hängt von der Beweglichkeit des unteren Rückens „Richtung Hohlkreuz“ ab. Nanu! Ist das Hohlkreuz nun plötzlich doch erwünscht? Ja! Aber nur, was seine Beweglichkeit anbelangt. Wie bei einer Matratze: Sie soll elastisch nachgeben können und wieder in ihre ursprüngliche Form zurückfedern. Bleibt sie ohne Belastung durchgedrückt und ausgeleiert, ist dem Schläfer unwohl und er hat am Morgen
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