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Spuren im Weltall

Spuren im Weltall

Titel: Spuren im Weltall
Autoren: Stan Weldon
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erneut Stimmen aufklangen, andere Lichter aufleuchteten.
    Dann wieder Nacht!
    Das Erwachen kam plötzlich. Er wußte, daß er wieder im Schiff war und sich jemand um ihn bemühte, doch er hielt seine Augen fest geschlossen.
    „Noch immer nicht?“ Das war des Astrogators besorgte Stimme.
    „Kein Zeichen von Verstehen“, kam die Antwort. Hemming erkannte die Stimme des Mediziners.
    „Können Sie ihm keine neue Spritze geben?“ Wieder Bevier.
    Und dann der Arzt: „Ich kann es nicht verantworten.“
    „Er ist wach! Fragen Sie ihn!“ Das war ein neuer Klang, und Hemming mußte lange suchen, bis er die Stimme identifizieren konnte. Es war Ruehl, der Raumbiologe.
    „Wer sind Sie?“ wandte sich nun die Stimme des Arztes direkt an ihn. Er sträubte sich, doch er mußte antworten.
    „Leutnant Hemming!“
    „Er antwortet!“ schrie Bevier auf.
    „Schweigen Sie“, flüsterte der Arzt zurück, und dann kam die Stimme wieder zu ihm.
    „Wo waren Sie?“
    Er wollte schweigen, doch er konnte es nicht. Etwas Unbestimmtes zwang ihn, der fragenden Stimme Antwort zu geben.
    „In den Farben, dem Leben. Ich war in der Wahrheit.“
    „Was haben Sie gesehen?“
    „Das Leben. Diese Welt. Farben und Schönheit.“
    „Haben Sie die Menschen dieses Planeten gefunden?“
    „Hier gibt es keine Menschen. Es sind auch keine Pflanzen“, sagte er drängend, „sondern Geschöpfe des Friedens. Wir müssen hinaus, diese Welt erkennen, dann wird unsere Unrast vergehen.“
    „Leutnant Hemming, wachen Sie auf!“
    Er fühlte rüttelnde Hände an seinen Armen, die ihn emporrissen und seinen Körper schüttelten.
    Hemming öffnete langsam die Augen. Er blickte genau in Beviers zerfurchtes Gesicht. „Erkennen Sie mich?“
    Hemming nickte.
    „Nennen Sie meinen Namen“, drängte der Astrogator.
    „Erster Astrogator Bevier.“
    „Gut!“ Bevier schien erleichtert. „Schauen Sie nach rechts, wen sehen Sie dort?“
    Hemming wandte mühsam den Kopf.
    „Dr. Jongmann“, antwortete er stockend.
    „Und nun links, wen sehen Sie dort?“
    Wieder wanderte der Blick müde zur Seite. Der Raumbiologe stand dort.
    „Dr. Ruehl“, sagte er erkennend.
    „Jetzt denken Sie ganz scharf, Hemming“, mahnte Bevier drängend. „Das Schiff ist in Gefahr. Nehmen Sie sich zusammen und versuchen Sie, ganz klar und ruhig zu denken.“
    „Trinken Sie das“, schaltete Jongmann sich ein und drückte ihm einen Becher in die Hand. „Das wird Sie kräftigen.“
    Hemming trank mühsam Schluck um Schluck eines herben Getränks. Dann fühlte er sich wohler.
    „Können Sie stehen?“ fragte Bevier besorgt.
    Hemming nickte zögernd. Der Kopf schmerzte noch stark.
    „Wissen Sie noch, was Sie erlebt haben?“ wandte sich nun Dr. Jongmann an ihn.
    Die Erinnerung kam wieder. Blässe trat in sein Gesicht.
    Ruehl trat zu ihm.
    „Hemming, hören Sie mir gut zu! Sie sind betäubt worden. Ihre Phantasie ist anscheinend überreizt worden. Sie hatten Visionen und fieberten. Sie haben uns eine bunte Traumwelt geschildert. Sie sollen das nicht vergessen, denn wir brauchen Ihre Eindrücke. Sie müssen aber auch wissen, daß alles das nur eine Illusion war. Es ist Ihnen genau so gegangen, wie Neumann und Berman vor vier Tagen oder den Meuterern vor zwei Tagen.“
    Das Denken fiel ihm schwer. Langsam aber kam die Erinnerung an das Gespräch, das er in der Nacht mit dem Biologen noch geführt hatte.
    „Was ist mit mir geschehen?“
    „Sie wurden betäubt. Wie das geschah, ist uns noch nicht ganz klar. Dr. Ruehl hat allerdings eine Vermutung. Sie eilten plötzlich davon, wobei wir Sie aus den Augen verloren, kamen dann aber nach einiger Zeit zurück. Dr. Ruehl mußte Sie leider betäuben, da Sie mit den Armen um sich schlugen.“
    Hemming wurde nachdenklich. „Wie kommt es, daß ich meine Erinnerung noch habe, während alle früheren Fälle sich an nichts mehr entsinnen konnten?“
    Jongmann sah ihn freudestrahlend an.
    „Wunderbar! Ihr Gehirn arbeitet völlig logisch, das ist ein gutes Zeichen. Wir hatten Ihnen eine der sogenannten Wahrheitsdrogen gegeben, damit Sie unseren Fragen antworteten, dann weckten wir Sie etwas gewaltsam auf.“
    Der Biologe schaltete sich ein.
    „Leutnant Hemming, es tut mir leid, daß ich Sie noch weiter belästigen muß, doch es ist notwendig. Können Sie mir meine Fragen beantworten?“
    Hemming fühlte sich stark ermüdet. Dr. Jongmann reichte ihm noch ein Anregungsmittel, dann war er bereit, dem Raumbiologen in dessen Labor zu folgen.
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