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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts
Autoren: Jack McDevitt
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Symbol menschlicher Inkompetenz.
    »Wenigstens wissen wir jetzt«, sagte Paul, »dass wir nicht allein sind.«
    »Vielleicht spielt es keine Rolle, wenn wir sie nicht finden«, sagte Maurie.
    Die Bemerkung erzeugte ein Stirnrunzeln bei allen, die sie hörten.
    »Warum sagst du so etwas?«, fragte Gil.
    »Was schätzt du, wie alt ihre Zivilisation ist?«
    Matt zeigte seine Ungeduld. »Woher sollen wir das wissen?«, sagte er.
    »Sie könnte leicht schon eine Million Jahre sein. Sechs Millionen. Wie sieht eine Zivilisation aus, die schon so lange existiert? Wollen wir wirklich mit ihnen reden?«
    »Warum nicht?«
    Maurie atmete tief durch. »Was könnten wir ihnen zu sagen haben, das sie noch interessiert?«
     
    Kim spielte Schach mit Mona, als Ali sich von der Brücke meldete. »Kannst du bitte für einen Augenblick nach oben kommen?«
    Sie ließ das Spiel stehen und stieg die Treppe zur Brücke hinauf. Als sie die Brücke betrat, blickte er sie merkwürdig an. »Wir werden gescannt«, sagte er.
    »Von wem?«
    Er zuckte die Schultern. »Keine Ahnung.«
    »Von wo kommt das Signal?«
    »Kann ich auch nicht sagen. Wir können es nicht zurückverfolgen. Aber irgendjemand hat ein Auge auf uns geworfen.«
    »Meinst du, dass die Flotte eingetroffen ist?«
    »Vielleicht. Aber ich bezweifle, dass es unsere Leute sind. Falls ja, dann sind sie verdammt gut. Unsere eigenen Scanner zeigen überhaupt nichts an.«
    Die Schirme waren dunkel. »Und was willst du damit sagen? Dass wir gefunden haben, weswegen wir hergekommen sind?«
    »Ich sage nur, dass die Technologie hinter dem fremden Ortungsstrahl extrem weit entwickelt ist.«
    »Wunderbar!«, rief sie und klopfte ihm auf die Schulter. »Was können sie über uns herausfinden?«
    Ali stützte das Kinn in die Hand. »In welche Richtung wir fliegen beispielsweise. Welche Technik unsere Antriebe benutzen. Vielleicht können sie die Lichtemissionen analysieren. Schwer zu sagen, wo ihre Grenzen liegen. Falls es wirklich die Außerirdischen sind. Es wäre sicherlich hilfreich gewesen, wenn wir das Mikroschiff vorher seziert hätten.«
    Kim ignorierte den enthaltenen Vorwurf. »Besteht die Möglichkeit, dass sie in unser Schiff sehen können?«
    »Ich glaube nicht, dass irgendjemand diesen Rumpf durchdringen könnte. Wir jedenfalls ganz bestimmt nicht. Der Rumpf der McCollum ist so konstruiert, dass er hohe Energieeinstrahlung problemlos überstehen kann. Wir könnten ganz nahe an den Alnitak heranfliegen, wenn wir wollten, ohne dass uns etwas geschieht. Also lautet die Antwort nein, wahrscheinlich sind sie nicht imstande, in unser Schiff zu blicken. Allerdings können sie Rückschlüsse auf unsere elektronische Ausrüstung ziehen, auf unsere Bewaffnung beziehungsweise die Tatsache, dass wir keine mitführen, die Funktionsweise unserer Maschinen und so weiter.«
    »Danke«, sagte Kim. »Sonst noch etwas?«
    Er zuckte die Schultern. »Lass dich nicht so sehr hinreißen, dass du vergisst, dass die Fremden beißen können. Okay?«
    Sie kehrte in den Missionskontrollraum zurück, rief alle zusammen und gab die Nachricht weiter. Irgendjemand beobachtet uns. Die Reaktionen waren gemischt. Hochstimmung, Aufregung gepaart mit einem Anflug von Beunruhigung. Paul empfahl, dass sie wieder auf Sendung gingen und das zweite vorbereitete Paket ausstrahlten. Die anderen stimmten zu, und Kim erteilte Ali den Auftrag. Eine Minute später meldete er, dass die McCollum auf Sendung war.
    Das zweite Paket bestand aus einer Liste von Begriffen, zusammen mit Bildern und der Aussprache von einhundertsechsundsechzig Objekten, von denen sie hofften, dass beide Spezies sie kannten. Die Liste schloss Worte wie ›Stern‹, ›Planet‹, ›Wolke‹, ›Fluss‹, ›Schiff‹, ›Regen‹, ›Wald‹ und ›Lampe‹ ein. Eric, der angeblich auf einer Schauspielschule gewesen war und außerdem über eine fantastische Aussprache verfügte, hatte seine Stimme beigesteuert.
    Sie hatten außerdem Verben beigefügt, zusammen mit Beispielen für ihren Gebrauch, ein paar Personalpronomen sowie die Frageworte wer, was, wo, wann und warum. Eric war der Meinung, dass die Erklärungen der Frageworte, die durch Bilder und Fallbeispiele erläutert wurden, für die Fremden wahrscheinlich unverständlich blieben, auch wenn die Begriffe hilfreich waren und es die Anstrengung wert war.
    Aufgrund der Überlegung, dass die Technologie der Außerirdischen vielleicht nicht kompatibel war, wurde die Sendung in Echtzeit übertragen, nicht
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