Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Flotte. Ein Banshee und zwei Eskortschiffe.«
    »Und sie kommen in unsere Richtung?«
    Er nickte nur.
    »Wie viel Zeit bleibt uns noch?«
    »Bevor sie hier sind? Ungefähr acht Stunden.«
    »Das ist nicht so gut«, sagte sie.
    »Sie sind vor ein paar Minuten auf den Schirmen aufgetaucht.«
    »Aber sie haben nicht hinter den Scans gesteckt?«
    »Negativ. Ganz sicher nicht.«
    Nun, dachte sie, das ist immerhin etwas.

 
34
     
     
    Schweigen so tief wie die Unendlichkeit.
    - THOMAS CARLYLE, Sir Walter Scott, 1838 A.Z.
     
    Am Morgen war die Situation unverändert. »Um die Wahrheit zu sagen«, meinte Ali, »ich fühle mich unbehaglich, wenn mich jemand beobachtet, den ich nicht sehen kann. Ich bin froh, dass der Banshee hier ist.«
    Kim leerte ihre Kaffeetasse, ohne zu antworten. Inzwischen wusste jeder an Bord, dass die Flotte eingetroffen war. Einige gaben freimütig zu, dass es ihnen ging wie Ali. Doch alle wussten, dass es das Ende ihrer Expedition bedeutete.
    Das unidentifizierte Scansignal traf ein, hielt drei Sekunden lang an und erlosch wieder. Inzwischen hatte sich das Muster zu Drei-Sekunden-Impulsen geändert, doch sie kamen immer noch genau in den gleichen Abständen. »Meinst du, dass der Banshee ebenfalls abgetastet wird?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Ich frage mich, was sie davon halten.«
    »Ich bin sicher, dass es sie alles andere als glücklich macht. Wahrscheinlich sind alle ununterbrochen auf Kampfstationen.«
    »Eine Nachricht von der Flotte«, meldete die KI.
    Ali sah zu Kim. »Vielleicht sagen sie uns mehr dazu. In Ordnung, Mac, dann lass uns hören, was sie zu sagen haben.«
    »Es ist nur ein Audiosignal. Ich spiele es ab.«
    Kim sank in ihr Polster zurück.
    »McCollum, hier spricht der kommandierende Offizier an Bord der RS Dauntless.« Die Stimme klang befehlsgewohnt. »Sie sind hiermit angewiesen, das Gebiet um den Alnitak unverzüglich zu verlassen.«
    Kim blickte Ali an. »Sie besitzen hier draußen doch keine Befugnisse, oder?«
    Ali schnitt eine Grimasse. »Rein technisch betrachtet – nein«, sagte er.
    »Dann sag ihm, er soll sich jemand anderen zum Schikanieren suchen. Er mischt sich in eine zivile Angelegenheit ein. Warte, ich sage es ihm …«
    Sie griff nach einem Mikro, doch Ali hob die Hand. »Tut mir Leid, Kim. Ich muss kooperieren. Es würde mich meine Lizenz kosten.«
    »Aber du hast doch gesagt …«
    »Ich habe gesagt, rein technisch besitzen sie keine Befugnisse. Aber dieses Schiff fährt immer noch unter der Flagge der Republik Greenway. Und das bedeutet, dass sie uns Ärger machen können.«
    »Alle haben immer nur Angst um ihren Job!«, brummte sie.
    »Was erwartest du denn anderes?«, entgegnete er frustriert. »Wir sind seit fast einer Woche hier draußen. Was ist in dieser Zeit geschehen, das weitere Opfer rechtfertigen würde?« Er aktivierte das Mikro. »Captain, wir treffen Vorbereitungen für unsere Abreise.«
    »Nicht so schnell, Mr. Kassem«, sagte der befehlshabende Offizier der RS Dauntless. »Befindet sich bei Ihnen eine Dr. Kimberley Brandywine an Bord?«
    Ali blickte sie an.
    »Schalt auf Bildübertragung«, sagte Kim.
    Der Kommandant des Kriegsschiffs war groß, blond, mit weit auseinander stehenden blauen Augen und einem dünnen Schnurrbart. In seinen eisenharten Gesichtszügen war nicht die leiseste Spur von Flexibilität zu erkennen. Das war kein Mann, der Verhandlungen führte. »Schießen Sie los, Captain. Ich bin Dr. Brandywine.«
    »Doktor, man hat mich informiert, dass Sie sich im Besitz von Regierungseigentum befinden. Ist dies korrekt, und haben Sie es bei sich?«
    Sie blickte Ali an.
    Er schüttelte den Kopf. Sinnlos zu lügen. Sie würden nur an Bord kommen und die McCollum von oben bis unten durchsuchen. »Das habe ich«, sagte sie.
    »Sehr gut. Bitte gehen Sie vorsichtig damit um. Wir werden in Kürze längsseits gehen. Ich erwarte, dass Sie es für uns bereithalten.«
    Er unterbrach die Verbindung.
    »Wahrscheinlich spielt es sowieso keine Rolle«, sagte Ali. »Du kannst die Valiant nicht an ihre Besitzer zurückgeben, wenn sie nicht einmal hallo sagen wollen.« Er blickte sie niedergeschlagen an.
    »Senden wir eigentlich immer noch unser Vokabelpaket?«, fragte sie.
    »Alle sechzig Minuten.«
    Alles fiel in sich zusammen. Die Valiant würde in irgendeinem Labor der Regierung verschwinden, Anstrengungen, die Zivilisation zu suchen, die das Mikroschiff erbaut hatte, würden in die Irre geleitet werden, und Kim würde für den Rest ihres Lebens
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher