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Spuk im Netz

Spuk im Netz

Titel: Spuk im Netz
Autoren: Astrid Vollenbruch
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als ob sie seit hundert Jahren langsam versanken. Dächer und Fensterscheiben fehlten. Es waren nur vier Häuser, aber sie strömten ein Gefühl unendlicher Verlassenheit und Bedrohlichkeit aus. Sparing fuhr noch ein Stück weiter und hielt zwischen den Häusern an.
    Das Geräusch des Motors erstarb. Sparing stieg aus, und Erroll bewegte die Pistole. »Raus mit euch.«
    Peter und Bob gehorchten. Justus erhob sich halb und zerrte an dem Rucksack, der sich verkeilt zu haben schien. Dann verlor er plötzlich das Gleichgewicht und fiel schwer nach vorne. Etwas knackte, und Justus schrie auf. »Au!«
    »Ruhe«, sagte Sparing mit einem gefährlichen Glühen in den Augen. »Raus aus dem Wagen!«
    Justus gehorchte, hielt sich aber krumm und presste die Hand auf den Magen. Einen Augenblick lang drehte er sich weg, als müsse er sich übergeben. Dann drehte er sich um. Von hier aus konnte man den Vollmond noch sehen, der dicht über den Bergen stand.
    »Fesseln?«, fragte Erroll. Sparing nickte, und Erroll holte einige Meter dünnes Seil aus dem Kofferraum. Sachkundig fesselte er die drei ??? an den Händen zusammen.
    »So«, sagte Sparing, »und jetzt geht ihr in das Haus da.« Er zeigte auf das am nächsten liegende Haus, das beängstigend schief aussah, als wollte es jeden Moment wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Eine dünne Brücke aus Holzplanken führte dorthin.
    »Was ist, wenn wir uns weigern?«, fragte Justus.
    Sparing zuckte die Achseln. »Ich hätte nicht gedacht, dass ihr Alkurah so schnell vergesst. Los – und kommt nicht vom Weg ab.«
    Sie zögerten noch, aber es gab keinen Ausweg. »Was ist mit unserem Rucksack?«, fragte Peter.
    »Ach ja«, sagte Sparing. »Erroll, was ist dadrin?«
    Erroll schaute nach. »Taschenlampen, Dietriche, Taschenmesser, Lupe ... ein Fingerabdruckset. Der ganze Detektivkram.«
    Sparing lachte. »Schön. Den braucht ihr jetzt nicht mehr.« Er hob den Rucksack auf, wog ihn kurz in den Händen und warf ihn dann vom Weg fort ins Gras.
    Starr vor Schrecken sahen die drei ??? zu, wie der Rucksack mit einem Klatschen aufschlug und sofort versank.
    »Und jetzt ins Haus mit euch«, sagte Sparing.
    Die Holzplanken schienen nur lose angebracht zu sein und bogen sich unter dem Gewicht der drei Detektive. Unendlich vorsichtig tappten Justus, Peter und Bob vorwärts, und dann krachte es plötzlich im Holz. Sie erstarrten.
    »Das Brett bricht durch!«, flüsterte Peter entsetzt. »Los, schnell, vorwärts!«
    Sie hasteten zur Tür des uralten Holzhauses und warfen sich dagegen. Sie klemmte, aber mit vereinten Kräften gelang es ihnen, sie aufzustoßen. Sie stolperten in den finsteren Raum und hörten einen erschrockenen Ausruf aus der Dunkelheit.
    »Um Himmels willen! Bob! Justus! Peter!«
    Es dauerte eine Weile, bis sich ihre Augen an die Finsternis gewöhnten. Dann sahen sie eine dunkle Gestalt in der Ecke des Hauses sitzen. Es war Miss Bennett, ebenso gefesselt wie sie.
    Draußen startete der Motor. Justus drehte sich zur Tür um. Sparing und Erroll waren eingestiegen. Der Jeep wendete und fuhr rasch davon. Aber die beiden Holzplanken, der einzige Weg zurück auf festes Land, lagen unerreichbar weit auf der Straße; die beiden Verbrecher hatten sie weggezogen. Die drei ??? waren endgültig gefangen.
     
    »Mein Gott«, sagte Miss Bennett, »was um alles in der Welt macht ihr hier?«
    Sie sah nicht gut aus. Ihre blonden Haare waren wirr und zerzaust, ihre Bluse und Jeans voller Dreck, ihre Wange trug eine Schramme.
    »Wir hatten eigentlich vor, Sie zu retten«, sagte Bob. »Seit wann sind Sie hier?«
    »Seit gestern Abend – bis dahin steckte ich in diesem entsetzlichen Keller.« Sie gab ein Geräusch von sich, das mit viel Fantasie als Lachen gelten konnte. »Ihr hättet mich nie suchen dürfen! Jetzt bin ich daran schuld, wenn euch etwas passiert!«
    »Daran sind wir wohl selbst schuld«, sagte Bob.
    »Dafür ist jetzt keine Zeit!«, unterbrach Justus ungeduldig. »Schnell, Peter, schneid mich los!«
    »Bist du verrückt?«, fragte Peter mit rauer Stimme. »Unsere Taschenmesser sind gerade eben versenkt worden!«
    »Weiß ich«, sagte Justus. »Ich habe aber eben im Jeep den Rückspiegel abgebrochen, als ich nach vorne gefallen bin. Er steckt in meinem Hosenbund und wurde von meinem Bauch verdeckt. Mach ihn kaputt und schneide mich los, aber achte darauf, dass du eine große Scherbe übrig lässt!«
    Fassungslos schüttelte Peter den Kopf, aber dann tat er, was Justus ihm gesagt hatte. Er zog
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