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Spuk im Netz

Spuk im Netz

Titel: Spuk im Netz
Autoren: Astrid Vollenbruch
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einer roh gezimmerten Holztür.
    »Kein Problem.« Peter zückte seine Dietriche. »Die habe ich in null Komma nichts auf.
    »Ich mache lieber oben die Tür zu«, sagte Felicia plötzlich. »Nachher sieht uns noch jemand.« Bevor Justus oder Bob sie zurückhalten konnten, lief sie die Treppe hoch. Dort blieb sie einen Moment stehen. Und dann ging sie plötzlich nach draußen und schloss die Tür.
    Ein Schlüssel drehte sich.
    Sie waren gefangen.
     
    »Das ist nicht wahr, oder?«, sagte Peter nach einer entsetzten Pause.
    »Doch«, sagte Justus knapp. »Los, kümmere dich um die Kellertür! Wenn wir schon geschnappt werden, will ich wenigstens wissen, ob ich mit meinem Verdacht richtig liege!«
    »Justus, wir müssen weg hier! Dieser Sparing hat doch eine Pistole! Das sind skrupellose Verbrecher!«
    »Jaja. Beeil dich!«
    Leise schimpfend wandte sich Peter wieder der Holztür zu. Er probierte mehrere Dietriche aus, und der letzte passte. Die Tür schwang auf.
    Dahinter lag Finsternis.
    Sie wurde noch finsterer, als Justus die Treppe hochstieg und die Glühbirne ausschaltete. Vorsichtig stieg er wieder herab. »Wo sind die Taschenlampen?«
    »Hier.« Bob schaltete seine an und verteilte die beiden anderen. »Du willst also wirklich da hinein? Unbedingt?«
    »Unbedingt. Peter, kannst du die Tür von innen verkeilen?«
    »Ja, schon – ich kann den Dietrich quer ins Schloss stecken. Aber das wird niemanden lange aufhalten.«
    »Es muss ja nur für kurze Zeit sein. Schnell!«
    Peter löste einen Dietrich von seinem Bund, zog die Holztür zu und hämmerte den schmalen Metallstift ins Schloss. »Also gut – das wird ein paar Minuten halten. Was jetzt?«
    »Jetzt sehen wir uns hier unten um.«
    Der Raum, in dem sie sich nun befanden, sah aus wie ein gewöhnlicher Keller. Hier lagerten ein paar Vorräte, kaputte Körbe und verrostete Werkzeuge. An der gegenüberliegenden Wand gab es eine weitere Tür. Bob stieß einen leisen Pfiff aus. »Das ist ja massiver Stahl! Bekommst du die auf, Peter?«
    »Ich versuch´s.«
    »Beeil dich!«
    »Wenn du aufhörst, mir mit der Taschenlampe ins Gesicht zu leuchten, geht´s vielleicht schneller!«
    Es schien endlos zu dauern, während Peter an dem Stahlschloss herumprobierte. Justus und Bob horchten nervös nach draußen, aber dort blieb alles still.
    Es klickte, und die Tür ging auf.
    »Sehr gut, Peter!«
    »Soll ich die Tür auch verkeilen, Just?«
    »Ja, unbedingt.«
    Also opferte Peter einen weiteren Dietrich, und dann schlichen sie weiter.
    In diesem Raum lagerten Korn- und Kartoffelsäcke sowie große Körbe voller Äpfel und Birnen. Zumindest würden die drei ??? in diesem Keller nicht verhungern, falls sie gezwungen waren, länger hier zu bleiben. Der nächste Raum enthielt nichts außer ein paar Spinnen, die eilig vor dem Licht der Taschenlampe flüchteten. Es folgte eine weitere Tür. Hier unten war es unangenehm kalt. Die drei ??? kramten ihre Pullover aus dem Rucksack und zogen sie an.
    »Hört mal, Kollegen«, begann Peter, »ich glaube nicht, dass wir hier unten etwas finden. Hier ist seit Jahren keiner gewesen.«
    »Wozu dann die Stahltür?«, gab Justus zurück. »Die war noch ganz neu. So etwas baut man doch nicht, um Kartoffeln zu verstecken!«
    »Aber Felicia hat doch gesagt, sie hätte sich geirrt. Sie hat irgendetwas völlig falsch verstanden!«
    »Und uns dann in eine Falle gelockt. Glaubst du, sie macht so etwas nur zum Spaß?«
    »Ist mir egal, ich will nur wieder raus!«
    »Streitet euch nicht«, sagte Bob. »Lasst uns mal sehen, was hinter der nächsten Tür ist.«
    »Nichts natürlich«, sagte Peter wütend. Er fummelte mit den Dietrichen herum, riss endlich einen aus der Tür und stieß sie weit auf. »Hier – was habe ich gesagt? Nichts, überhaupt –«
    Die Worte blieben ihm im Hals stecken. Hinter der Tür befand sich durchaus etwas.
    Fünf große, prall gefüllte Säcke mit der Aufschrift »St. Maries Bank«. Und ein Stuhl, auf dem ein älterer Herr im zerknitterten grauen Anzug saß. Geblendet kniff er die Augen gegen das Licht der Taschenlampen zusammen. Seine Hände und Füße waren gefesselt.
    »Wer ist da?«, fragte er heiser. »Sind Sie das, Sparing? Zum letzten Mal, wenn Sie mich nicht gehen lassen –«
    »Professor Alkurah?«, sagte Justus und beleuchtete sich, Peter und Bob kurz mit der Taschenlampe. »Wir sind nicht Mr Sparing. Mein Name ist Justus Jonas, und das hier sind Peter Shaw und Bob Andrews. Wir sind Detektive.«
    »Detektive?«
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